Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1948

/ Nr.6

- S.6

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

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belsberg und der ,!>anp!nl">isileiler des „Tiroler Boten"
Dr. Schüler, der eigens in Frankfurt hicfür beurlaubt
wurde, teil. ^audes-Gouverueur Graf Prandio ball die
Eröffnungsrede. I n der Nackmittagssitzung ivird eine
Adresse der Stände an den Kaiser verfaßt;
! .". lomint der türkische Botschafter Ehekib Effendi anverlüblt sick der Kaiser bei einem Spaziergang ans de>
Gallniese infolge des feuchten Wetters, wesbalb di,"
Audienzen abgesagt worden;
kommt der Banns von Kroatien, Fcldiu.-^"eutn. "n"llo-

eich a u ;
mustert mittags der Kaiser am Renuplay die aus Südtirol heimkehrende Fügncr Tchützenkompanie und am
folgenden Tage die Zelter Schützen;
ziehen 4100 italienische Gefangene über die Ellbögne."
Straße gegcu H a l l ;
reist Erzherzog Johann znr Eröffnung des Reichstage?
ab. I b m folgten die Minister DobHoff und Wessenberg;
wii"d das Fronleichnamsfest mit größtem Prnnke gefeiert. Das Tan"ttissknmn trug der Fürstbischof von
Trient. Anschließend folgten die Kaiserin und die M i t glieder der kaiserlichen Familie mit Erzherzog F r a u ;
Josef. Der Kaiser »abm >vegen seine," Unpäßlichkeit

Nummer

an, Ballon der Hosbnrg am letzte» Evangelium teil;
fübrt der ! leine Er;ber;og ^"udn"ig in der Nationaltracht die Willener Scbül>en, deren ,yanptmannstelle er
angenoimnen !>at, ^nr Bnrgn"^che ,nif;
gibi l", Joachim .»>aspinger als Feldkaplan der Tiroler
Aladeiniler ^loiupanie eine „Erklärung" ,u die .^ei>
lung, in der er sich sebars gegen die böon"üligen ("""e
rüchte wendet, die über diese -""tompame "."er
werden;
2!t. trifft der Palatin von Ungarn, Er^I>er^og
mit >n"ei Ministeril lner ein;
2.",. lvird die aus Südtirol beimlebrende I,
Kompanie festlich empfangen. B i s ;um ^erg ^sel eilen
ihr die ^nnsbrucker in Massen entgegen; ano den
-däusern werden Plumen und Kränze geworfen, Vor
der Hofburg defiliert die Stu"denten-^ompanie mit
den gleichzeitig einmarfchicrcndcn Nattenberger ^ä"ü.^
zen vor dem Kaiser und liefert dlinn ibre ^entegegen^
stände lz- B. eine Fabne mit dein Vöwen von S Marco) in der Universität ab. Änsckliestend findet ein
Mittag"makl im .hofgarten statt, das sich ^n einem
wahren Volksfest gestaltet. Aucb die Mitglieder der kaiserlichen Famrlic erscheinen d^bei, uni die .>>eiin!eb>vr
W begrüßen.

Die Vorbereitungen znr Natlonalversammlnng vom Mai 1848
in Tirol
Der Wunsch, eine allgemeine deutsche Volksvertretung
einzuberufen, um dadurch die herrschenden Mißstände zn
beseitigen und eine nenc Reichsvcrfassnng ;u schaffen, bil<
deten den Anlaß zur Ausilvabl hiczu geeigneter Vertreter.
Die W a h l der österreichischen Abgeordneten für die Franko
furter Nationalversammlung wnrde in aller Eile durckg»
siibrt. Die Wabltun"dmaelnmgen »varen in den einzelnen
österreichischen Provinzen nicht einmal gleichlautend. Als
Schlüssel war nnr einheitlich festgelegt, daß auf je 5)0.000
Einwohner ein Abgeordneter gewählt werden sollte. Hermann I b l e r hat in seiner Arbeit „Die Wahlen zur Frankfurter Nationalversammlung i n Österreich I.^ltt" ( M i l t e i lungen des österreichischen Institutes für Geschichtsforschung,
l!< B d . , 1!»:l l) besonders die Durchfübrnng jener Wabl in
der Steiermark behandelt. I n den folgenden Zeilen sei übe>
die Vorbereitungen bie^n für Tirol berichtet.
Am 15». A p r i l I ^ l « bringt der „Bote für T i r o l " einen
Artikel der „Wiener Zeitung", der betitelt war „Österreichs
Vertretung bei dem deutsckcu Bundestag". D a r i n "heißt coi
„Auch Österreich muß nun unverweilt ^nr Wabl der von

seiner Seile nach Frankfurt abzuordnenden luo Ver>re>er
»chreiten, nnd ^war ist es »in so dringender notwendig, daß
sich unsere Regierung ohne Aufschub mit deu Vorbereilun
gen ^ur Vorn^lnne dieser Wablen beschäftige, da eo in

Österreich bisber an jeder verfasfungomäsligen Verireinna
des ganzeu Bürger- und Bauernstandes feblte, fomit der
Wahlmodus ganz neu fcstgefctzt iverden muß. Jeder Vernünftige muß einsehen, daß die bisher bestandenen Provinzialstände in ihrer alten feudalen Zusammensetzung
durchaus unpasseud wärcu, um irgend als Grnndlage für
diese Wahlen, welche znr Vertretuug des ganzen Volkes
führen follen, ^» dieneu. Es muß daher notwendig fo fchnell
als möglich eine provisorische Wahlordnung erlassen werden." Es werden in dem Artikel weiterhin mm ansführliche Vorschläge über die Durchfübrnng der Wabl gemacht.
Abschließend wird erklärt: „ W i r zweifeln nicht, daß unsere
Regierung, welche jetzt vom Schicksale berufen zu sein
scheint, in Deutschland den ibr gebübrcnden ersten Rang
wieder einzunehmen, die Wahlen der 1!»0 Vertreter, welche
das österreichische Volk zn der schon binnen vier Wochen in
Frankfurt ^nfainmentrctcnden deutschen Nationalversammlung abzuordnen bat, sobald als möglich einleiten werde.
Es ist kein Tag zu verliere»; die Zeit des langsamen Erwägens ist vorüber, der Augenblick sränig^r Tal iü aekommen."
Der „Bote" vom W . April enlbält bereits die vom k. t.
^audes-Präsidiilm für T i r o l und Vorarlberg am !.->. d. M>
erlassene „Kundmachung" über die Dnrchfübrnng der ^^al,!
in T i r o l . Znersi »verde» ;nr Belebrnng des "Publikums
einige Bemerlungeu vorausgeschickt: „ ? i e aus uuserm
Vaudr Gen"äblteu wcl^deu bei der allgemeinen deuüchen Natioualversammlung als deren Mitglieder e>>^uir»,en I"^bcn."
Es werden dann die Aufgaben dieser Ver,anunlung erklärt,,
welche „die nichtigsten und teuersten »aiionaleu Interessen
des deutschen Volkes" umfassen follie, ?>ibe> sei es auch
wichtig, daß sie „aus Tirol recht^eiüg inn M a n m r u des
öffentlichen Vertrauens" beschickt werde. Da die Zeil drängt,
sei es notwendig, daß „das wäblende V o l l diejenigen in,
Vovbinein wisse, welche eine ,olche boebwichtige Mission annehmen können und wollen," "?!lle, die bereit sind, sich wählen ;u lassen, werden dringend ansgesorderi, „sich als Kan-