Innsbruck Informiert

Jg.1998

/ Nr.3

- S.4

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Diese Ausgabe – 1998_Innsbruck_informiert_03
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Mit „Innsbruck informiert" durch die Stadtverwaltung

Familienglück durch Adoption
Für Ehepaare, denen ein
Die Aufgaben des Innsbrucker Jugendamtes sind vielfältig
Kinderwunsch auf natürliund erfordern von den Mitarbeitern Sachkenntnis, Verantchem Wege versagt bleibt, wortungsbewußtsein und Diskretion. Ob in Vormundkann eine Adoption den ideaschafts- oder Unterhaltsangelegenheiten, bei Mißhandlen Weg zum Familienglück
lungen, Erziehungsschwierigkeiten oder bei finanziellen
bedeuten. Adoption kann Problemen: Wann immer Kinder (und Eltern) Hilfe und Unaber auch für jene werdenden terstützung benötigen, das Jugendamt ist „die richtige
Mütter, die sich aus unter- Adresse". Zu den Agenden des Jugendamtes gehört auch
schiedlichsten Gründen nicht die Vorbereitung von Adoptionen in Zusammenarbeit mit
in der Lage sehen, ihr Kind der werdenden Mutter und den Adoptiveltern.
selbst großzuziehen, eine
mittelbar mit der eigenen Abwichtige Alternative, z. B. zum Adoption" angestrebt.
Dies bedeutet, daß die
stammung verknüpft. WeltSchwangerschaftsabbruch,
leibliche Mutter und die
weit sind Adoptivkinder auf
darstellen.
künftigen
Adoptiveltern
der Suche nach ihren leibliAdoption bedeutet: die
einander,
zumindest
einchen Eltern, um noch JahrAnnahme eines Minderjährimal,
persönlich
kennenlerzehnte
später mehr über
gen „an Kindes Statt", mit alnen
und
die
Identität
der
sich
selbst
zu erfahren.
len elterlichen Rechten und
leiblichen
Mutter
auch
vor
Diese
oft
vergebliche und
Pflichten. Das Land Tirol kann
dem
Kind
nicht
verborgen
verzweifelte
Suche nach
Einrichtungen der freien Jubleibt.
Ob
dieser
Kontakt
dem
eigenen
Ich
wird durch
gendwohlfahrt mit der Vorbedurch
gelegentliche
Trefdie
offene
Adoption
von vorreitung von Adoptionen befen,
Briefe
oder
Fotos
erneherein
vermieden.
auftragen, für die Rechtsgültigkeit einer Adoption ist ein halten wird, liegt im Ermessen beider Seiten. Die
Mein Kind soll
entsprechender GerichtsentPräferenz für diese Form
scheid erforderlich.
leben
Rund 90 Prozent jener
In Innsbruck ist unter ande- der Adoption ist nach jahrFrauen, die sich zur Freigaren das Städtische Jugend- zehntelangen Erfahrungen
be ihres noch ungeborenen
amt mit den Agenden der Ad- wieder mit der zentralen
Kindes entscheiden, stamoption betraut. Das Wohl des Entscheidungsgrundlage
men aus „normalen gesellKindes steht immer im Mittel- zum Wohl des Kindes zu
schaftlichen Verhältnissen".
punkt, dabei kommt auch den erklären.
„Wie ist oder wer war
Mit dem Vorurteil, daß Adadoptionswilligen Paaren und
optivkinder aus dem Prostider leiblichen Mutter eine meine Mutter?" oder
„Warum wurde ich zur Adtuiertenmilieu oder der
wichtige Rolle zu.
option freigegeben?" - irRauschgiftszene etc. stamgendwann, ob schon in
men, muß endgültig aufgeOffene
der Pubertät oder erst im
räumt werden.
Erwachsenenalter, beAdoption
Die Entscheidung „Mein
Im Gegensatz zur früher ginnt die Suche nach der
Kind soll leben", auch wenn
üblichen anonymen Adopti- eigenen Identität. Die Fraich es selbst nicht großziehen
on wird heute eine „offene ge „Wer bin ich?" ist unkann, ist für die betroffenen
Frauen ein tief prägender und
schwerer
Entschluß. Schon
•I
• •
GmbH
alleine der Wunsch, „daß es
dem Kind gutgehen möge",
zeigt, daß den werdenden
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Müttern das Kind wirklich
Ihr Busunternehmen mit derpersönlichen Note. wichtig ist. Die Hauptgründe
für ciie Adoptionsfreigabe
Viele interessante Reisen warten auf Sie!
sind in persönlich äußerst
Fordern Sie rasch unseren
schwierigen Lebensumständen zu finden: alleinstehend,
noch in der Schul- oder Berufsausbildung, fehlender

Auforeisen

Wieser

Wohnraum etc., und all dies
wird in 90 Prozent der Fälle
von großen finanziellen
Schwierigkeiten überlagert.

Der Entschluß
muß reifen
Jenen werdenden Müttern,
die sich wegen scheinbar
unüberwindlich großer Probleme zu einer Adoption entschließen, werden vom Jugendamt zunächst mögliche
Hilfestellungen angeboten.
Die Adoption ist nur eine
der Lösungsmöglichkeiten.
Neben der Information über
die rechtlichen Aspekte wird
der Gefühlsebene der werdenden Mutter viel Aufmerksamkeit gewidmet. Der umfassenden Aufklärung über
die psychologische Tragweite dieser Entscheidung
kommt somit große Bedeutung zu.

„Unser" Kind hat
zwei Mütter
Erbringt ein adoptionswilliges Paar die rechtlichen
Voraussetzungen für eine
Adoptivelternschaft (Mindestalter des Mannes 30
Jahre bzw. 28 Jahre bei der
Frau, gesicherter Lebensunterhalt und entsprechende Wohnverhältnisse), wird
auch der psychologische
Hintergrund erkundet. „Die
persönliche Einstellung der
möglichen Eltern muß unbedingt stimmen, damit zwischen den Annehmenden
und (Jörn Kind oine aufrichtige familiäre Beziehung entstehen kann", weiß Beate
Troyer vom Innsbrucker Jugendamt auch um die große
Verantwortung ihrer sozialarbeiterischen Tätigkeit.
rtwn vier Wochen vor der
Entbindung wird ein Treffen
Fortsetzung auf Seite 5

INNSBRUCK I N F O R M I E R T

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