Innsbruck Informiert

Jg.1998

/ Nr.2

- S.40

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Mit „Innsbruck informiert" durch die Stadtverwaltung

Berufsfeuerwehr: 4500 Einsätze im Jahr
Legistisch klar definiert sind
die Aufgaben der Feuerwehr
im Landes-Feuerwehrgesetz.
Hinter der nüchternen Formulierung steckt aber wesentlich
mehr als der gängige Slogan
„Retten-Löschen-BergenSchützen". Gerade in städtischen Ballungsgebieten und
in einer Zeit des „High-Tech"
steht „Feuerwehr" für einen
vielfältigen Aufgabenbereich.
Die Entwicklung des Feuerwehrwesens in Innsbruck ist
ein Spiegelbild der Geschichte der Stadt. Aus dem 25.000Einwohner-Ort um die Jahrhundertwende wurde ein wirtschaftliches Zentrum und ein
Verkehrsknoten mit über
128.000 Einwohnern. Dementsprechend geändert haben
sich auch die Gefahrensituationen - es droht nicht mehr
das Feuer allein. „Feuerwehr"
ist heute ein Sammelbegriff für
eine Vicl/ahl von Aufgaben,
unter anderem für Brandschutz, Unfallhilfe, technische
Hilfeleistung, vorbeugenden

Wer „122" wählen muß, kann sicher sein, daß rasche Hilfe „vor Ort" ist. 1857 zuerst als Freiwillige gegründet, 1897
mit „Hauptberuflichen" weitergeführt, ist die Berufsfeuerwehr Innsbruck vor der Jahrtausendwende auf dem Weg
zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen mit präzisem Management, hoher Qualifikation und großer
Schlagkraft. In Innsbruck wurden und werden auch Initiativen gesetzt: in der Brandbekämpfung aus der Luft
und bei der Erarbeitung klarer Ausbildungsrichtlinien.
Brandschutz, Umweltschutz
und Katastrophenhilfe.
Der „klassische" Großeinsatz stagniert, während Unfallhilfe, Giftstoffunfälle, technische Hilfeleistungen und
Serviceleistungen rapid zugenommen haben. Kostenfrei ist
der Einsatz im Brand-, Unfallund Katastrophenfall. Für Serviceleistungen (etwa der Auftrag seitens der Exekutive, ein
den Verkehr behinderndes
Fahrzeug abzuschleppen) gibt
es eine eigene Tarifordnung.
101 Mann stark ist die Berufsfeuerwehr
Innsbruck
(BFI), einsatzbereit rund um
die Uhr (ein Wachekommandant, zwei Nachrichtenbeam-

te und 25 Mann der BFI sind
immer im Dienst).

Rund um die Uhr
im Einsatz
An die 4500 Einsätze weist
das Einsatzprotokoll jährlich
aus (vom Brandeinsatz über
die Lawinenkommissionssitzung bis zur Beseitigung der
Ölspur). Im modernen und
mobilen Fuhrpark stehen u. a.
Tanklöschfahrzeuge (allradgetrieben, sechs Mann Besatzung, 3000-Liter-Löschtank), ein Großtanklöschfahrzeug (mit 12.000-Liter-Tank
für den Einsatz in Gebieten mit
schlechter Wasserversorgung), Hubrettungsfahrzeuge

Feuerwehr sammelte für die „Bubenburg"
Beim Diavortrag im Vereinssaal der Freiwilligen Feuerwehr Arzl war diesmal nicht
die Brandbekämpfung das
Thema, kurz vor Weihnachten wurden Bilder von der
„Bubenburg" in Fügen gezeigt. Heimleiter Paul Spindelhofer persönlich kommentierte das Leben und den Tagesablauf in einer der ältesten
Erziehungseinrichtungen Tirols mit angeschlossener
Schule. Unmittelbarer Anlaß:
Innsbrucks Branddirektor
Ing. Christoph Wegscheider
und Kurt Kohle (Berufsfeuerwehr Innsbruck) übergaben
den beiden „Bubenburg"Vertretern Spindelhofer und
Bruder Markus Präg (dem

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Leiter des Seraphischen Liebeswerkes in Tirol) einen
Scheck. „Anläßlich des 100Jahr-Jubiläums der Berufsfeuerwehr haben wir beschlossen, den Reinerlös des
Jubiläumsballes einem sozialen Zweck zu stiften", so BallOrganisator Kohle: „Diese
40.000 Schilling sind eine
gute Investition in die Jugend!"
Seit den 20er Jahren werden in diesem ehemals herrschaftlichen Zillertaler Ansitz
Jugendliche betreut. Heute
sind 48 (ausschließlich) Buben zwischen 8 und 15 Jahren aus Salzburg, Oberösterreich und Tirol, vor allem aus
Innsbruck, im Internat unter-

gebracht, „die eine spezielle
Hilfe brauchen" (Heimleiter
Spindelhofer). Zehn Lehrer
unterrichten in fünf Klassen
der hauseigenen Volks- und
Hauptschule (eingerichtet in
einem angekauften und neu
renovierten Bauernhaus im
Ortszentrum). Über den Unterricht hinaus wird großer
Wert auf die Freizeit- und
auch Feriengestaltung der Jugendlichen gelegt - Musik
und Sport sind die beliebten
Schwerpunkte. Für so manchen Jugendlichen bedeutet
die „Bubenburg" Gemeinschaft und Anerkennung und
wurde zum Sprungbrett für
den Einstieg in das Berufsleben.

und Spezialfahrzeuge für technische Hilfe und Unfallhilfe, eine Drehleiter mit einer Einsatzhöhe bis zu 30 Meter, das
Gefährliche-Stotfe-Fahrzeug
(für den Umweltschutz und
Schadstoffdienst) und drei
Kranfahrzeuge mit 45, 18 bzw.
8 Tonnen Hubkraft. Die Wasserdienstmannschaft verfügt
über ein eigenes Wasser-Einsatzfahrzeug und ein Schnelleinsatzboot.
In engster Zusammenarbeit
mit den zehn Freiwilligen Feuerwehren des Feuerwehrbezirks Innsbruck wird immerhin
eine Stadt betreut, in der rund
13.000 Flugbewegungen gezählt werden, ca. 40.000 Lastenzüge durchfahren und die
über 18.000 Häuser und mehr
als 57.000 Wohnungen zählt.

Ein eigenes
Berufsbild
Körperliche Fitness, eine
abgeschlossene Berufsausbildung, Führerschein und das
Bestehen einiger Tests sind
die Voraussetzung für die Aufnahme in die Berufsfeuerwehr.
Brandbekämpfung,
technische Hilfeleistung, Ausbildung
zum
Rettungsschwimmer sowie diverse
Sonderausbildungen stehen
auf dem Stundenplan des viermonatigen Grundkurses. Für
Fortsetzung auf Seite 17
Das Amt der Berufsfeuerwehr
Innsbruck
gehört zur Abteilung VI
der technischen Infrastrukturverwaltung.
Amtsvotstand ist Branddirektm IIHJ. Christoph
WecjschiMcIni. Politisch
voranlwoi tlicher Referent i:;t Vizebürgermeistor Univ. Prof. Dr. Norbert WimmiM". Notruf:
122; Gcschaftstelefon:
33 6 59

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