Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1948

/ Nr.6

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nuimncr st

Die Landeshauptstadt Innsbruck nach dem zweiten Weltkneq
D e r W i e d e r a u f b a u « i > « 5 «<» „ u d «l>
Die llelle Stadtverwaltung giilg nacl) delll Z
menbruch 1945 sofort iilit eutschlosseller Hand cm die
Behebung der Kriegsschäden. Zunächst llilißten dir
ungehellreil Schnttmassen auf den Straßen beseitigt
werden, inn del: Verkohl ill Ordnung zu bringen, und
gleichzeitig damit die vielen Schadensstellen an den
städtischen Bersorgungsleitungen loie Wasserleitllllg,
Kanalisation, elektrische Stronlkabelil und Gasleitnn
gen dehoben loerdeil. ^iach ^reileglillg der Strafen
zeigten sich erst die schweren Schäden. An 293 Stellen
waren rund 25.NNO m- Straßendecken und rund
12.000 Gehwegbelege total zerstört. Wegen des M a n gels au Arbeitskräften nnd Baustoffen in den letzten
drei Kriegsiahren konnte die laufende Straßenerha-l
tnng nicht mehr fortgesetzt werden. Dadurch eutstandden,
besonders hervorgerufen durch die schweren
Krilegsfahrzeuge — waren doch i n den Kriegsjahren
u. a. drei Panzerarmeen darüber gerollt — sehr große
Schäden an den Straßendecken, deren Ausmaß ruud
274.000 n ^ betrug, zu denen noch 45.000 m-" Geh
Wegbeläge treten. Es mnßte also die zunächst uorhan^
«dene geringe Menge an Baustoffen überloiegcnd zur
Beseitigliug der Schlaglöcher verwendet werden, nm
die Ausweitung der Schäden hintan zn halten. I l l
den Jahren 1945 und 1946 lonrden so 3138 Tonnen
Bitumen, bzw. TeermisclWlt verarbeitet, nnd zwar
371 Tonnen für rund 5200 n ^ Nenbcläge nnd 1400
Tonnen für rnnd 27.000 m" Oberflächenbeläge. M i t
1367 Tonnen Mischgnt lourden außerdem rnnd
228.000 m^ Straßendecken notdürftig ausgebessert.
H u Jahre 1947 wurden 1450 Tonnen Mischgnt ver
wendet, von denen für 5700 m^ Nenbeläge an Stra
ßendecken 400 Tonnen nnd für 8100 ni-" Oberflächen^
beläge 420 Tonnen gebraucht lourden, so daß 13.800
Quadratmeter neue Straßendecken geschaffen wurden,
wozn weitere 105.000 m- als Ausbesserungsarbeiten
kamen. Gehwegdecken mit Betonplatten nnd Gnß
asphalt im Ausmaße von l993 m- ionrden außerdem
angelegt. Leider ist die endgültige Beseitigung solcher
Mängel ill dell Straßendecken nur durch Aufbringung
von geschlossenen Oberflächen möglich.
Anch die Behebung der Schäden an den Wasserbau
ten wurde unverzüglich in Angriff genommen. Die
alte Innbrücke (Schaden an der Gehwegkonstruktion)
nnd die Straßenbrücke über die S i l l (Gaswerkbrücke)
konnten in den Jahren 1945 nnd 1946 iustandgesetzt
werden. I m Jahre 1946 nnd 1947 mußte die zerstörte Holzbrücke über den I n n in der Neichenau als
Stahlbrücke mit Stahlbeton — Fahrbetonplatten
nm den Betrag von 3 520.000.— vollständig neu er
richtet werden.
Hand in Hand mit der Wiederinstandsetzung der
Straßen nnd (Gehwege schritt nach Vornahme der uö
ügen Grabnilgen die Behebung der Kanal nnd Was
ievleüungsschäden forl. Bis (Lnde 1946 wurden iu
15 1.800 Werkstuuden !80 Meter Betoukanäle ver
schiedenen Ausmaßes in 3.50 bis 6 Meter Tiefe,
1340 Meter Nohrkanäle mit den Durchmesseru 200
bis 700 Millimeter sonne 710 Nieter Hausanschluß
tanäle verlegt, im ^ahre ! 9 l 7 kamen 160 Mek"r

uud 223 Meter Hansauschlnßlauäle an
die :1^ihe; im Jahre 1948 folgt der Nest, so daß ins
gesamt 321 Schadensstellen eine Wiederinstandsetzung
voll 3425 Meter Kanalnetz aller Größm bei einem
(5"rdaushub von 13.400 m^ erfordevlen.
M i t großer Tatkraft begannen die Stadlwerke unler
stärkstem Einsatz des eigenen Personals ihre Wieder
aufbauarbeit. Schon aus der Gesamtsnmme der an
gemeldeten Kriegsschäden der Stadtwerke von Schil
ling 3,887.112.77 (Preis- und Lohnstand l 9 ! 5 ) geht
der Umfang derselben hervor, wovon auf das (ilet
trizitätswerk Schilling 2,496.738.76, auf das Gas
Werk Schilling 504.411.65, das Hallenbad Schilling
328.,926.75 und das Wasserwerk Schilling 505.623.61
entfallen. (Ohne die schaden des Verwaltungsgebäu
des.)
Die Aufballleistung des städtischen Wasserwerkes
war sehr bedeutend. A n 264 großen Schadeilstellen
wnrden ill den beiden Jahren 1945 und 1946 M u f
fcndruckrohre famt Formstücken aller Dimensionen in
der Länge von 3226 Meter verlegt, 33 Hochdruckschicber eingebaut, 37 Unterflurhydranten instaudgeseht
nnd in 207 Alllagen 912 Meter Hansanschlußleituu
geil brauchbar gemacht. E i n erheblicher Teil all A r
beit wnrde noch inl Jahre 1947 fortgesetzt. Insgesamt waren rund 7800 m""" Erdmaterial dabei ausm
heben nnd wieder aufzufüllen. Neben.dem Mangel an
Installationsmaterial wirkte sich die starke Beschädi
guug der Werkstätteil für Wasserzähler und der Prüf
uud Eichftation alls.
Das Elektrizitätswerk benötigte zur Instandsetzung
der Schäden uuter anderen 11.150 Meter Erdkabeln,
2 Transformatoren, 5500 Meter Kupferscile, 3800
Meter Stahlseile, 550 Stück Verbiuduugs und Al>
zweigmuffen, 600 Niederspannnngsisolatoren, 800
Stück Stlaßenbeleuchtungsarinatureii, 2200 Stück
^reilcituugs und Kabelverbindlillgstle»iuieii, 8000
Kilogramm Kabelmassc, 25.000 Stück Mauerziegel.
Voll diesell Materialien wurdeu bis Kriegsende etloa
40 Prozent alifgeioeildet, 1915 rnnd 35 Prozent, 1!>46
rlllld 15 Prozent, 1947 rund 10 Prozent, wobei ill
den Jahren 1945/46 der Betrag voll 8 1,119.600. an Wiederbeschaffnngs^ nnd Instandsetzungskosten
ausgegebeu wurden, während im Jahre 1947 noch
Schilling 873.300.— (einschließlich Verwaltungsgebände) verbaut wurden. 75 Prozent des Straßen
belenchtnngsnetzes mit 340 Brennstellen konnten
schon 1945 iustandgesetzt werden, Ende des Jahres
1946 waren 830 Brenustellen betriebsbereit, allein
nnr 170 Leuchten konnten ans Materialmangel ",nr
Erhellung der Straßen montiert werden.
Eine ebenso bedeutsame Leistung ward dem slädl,
scheil Gaswerl anferlegt. So nnirden füi" die x^island
setzllllg der Gasfabril nnler aildereu» verlvendel"
l",0.lj00 Stück Mauei",!egel. !".<»,200 Stück Tach;iegeI,
32.800 Kilogramm Zemeni, 2«".. 100 Kilogramm Kalt,
5680 Kilogramm Bau und Maschineneisen, l>.60N
Kilogramm Eisenbleche, voi, dene,, bi"> Kriegsende
l5 Prozent, im Jahre 1915 rund 22 Prozent, im
Jahre >".»!»". rund 15 Prozent und l9<7 rnnd l8 Pro
",ent eingebaut wurden.
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