Innsbruck Informiert

Jg.1998

/ Nr.1

- S.15

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Innsbrucker Kulturpanorama
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Die Knaben sind „viel nutz"
Während der Regierungszeit
Kaiser Maximilians, also vor
500 Jahren, war Innsbruck ein
Musikzentrum von europäischer Bedeutung. Zu den singenden Mitgliedern der Hofkapelle zählten auch die Capellknaben. Auch damals war es
nicht einfach, Knaben mit der
nötigen Begabung zu finden,
und John Matheson meinte
über die Capellknaben, sie seien wenig nutz: „Ehe sie die leidliche Fähigkeit zum Singen bekommen, ist die Stimme fort.
Und wenn sie ein wenig mehr
wissen, oder einen fertigeren
Hals haben, als andere, pflegen
sie sich soviel einzubilden, daß
ihr Wesen unleidlich ist." Zu
Beginn des 18. Jahrhunderts
wurde die Hofkapelle aufgelöst.
Heute erlebt die alte Musik in
Innsbruck wieder eine Renaissance, und auch die Capellknaben feierten im Oktober
1991 „Auferstehung".
Ihr Gründer und musikali-

Howard Arman bei der Probenarbeit
scher Leiter, der ehemalige
englische Capellknabe Howard
Arman, ist ganz und gar nicht
der Meinung, daß die Knaben
wenig nutz seien. Er versteht
es blendend, die Buben, so wie
sie sind, zu akzeptieren und in
ihnen in einer Zeit der Raveund Technomusik mit Einfühlungsvermögen und Humor die
Liebe zur alten Musik zu

wecken. „Viel Selbstdisziplin ist
erforderlich, und jedes Kind
muß überzeugt sein, daß es
wichtig ist. Ich möchte die
Funktion der Musik nicht nur für
den Augenblick der Capellknabenzeit, sondern für das ganze
Leben vermitteln", unterstreicht
Arman.
Auch für die Stadt Innsbruck
sind die Knaben „viel nutz"! Mit

20 Jahre Tanzschule Polai
Als Treffpunkt beliebt wie einst
„Die Jugend tanzt genauso
gern wie ihre Eltern", weiß
Dipl.Vw. Ferry Polai zu berichten,
der gemeinsam mit seiner Gattin
Waltraud während der vergangenen 20 Jahre einigen tausend
Innsbrucker Jugendlichen die ersten Tanzschritte beigebracht hat.
Gutes Benehmen und sicheres
Auftreten werden heute genauso
geschätzt wie früher, und eine
Tanzschule ist immer noch der
ideale Ort, um in zeitgemäßer
Form auch die; wichtigsten ge-

sellschaftlichen Umgangsformen
zu vermitteln. Nobon den klassischen Tänzen werden auch Modetänze unterrichtet. Schon nach
drei Monaten werden die wichtigsten Grundschritto beherrscht,
und einer Ballnacht, „wie man sich
das als Jugendlicher erträumt",
steht nichts mehr im Wege.
„Wir können stolz sein auf unsere Jugend", kommt Lob von einem, der es wissen muß, und so
steht für Ferry Polai die Jugend im
Mittelpunkt seiner großen Tanz-

schulfamilie. Beim diesjährigen
Jubiläums-Debütantenball am 10.
Jänner im Congress Innsbruck
werden 184 Paare eröffnen, ein
neuer Rekord in dor Geschichte
der Tanzschule Polai. Restkarten
gibt es ab 7. Jänner in der Tanzschule Polai, Universitätsstraße 1.

„Höhepunkt der Balleröffnung
ist die Jugend selbst",
so Ferry Polai.
(Foto: Murauer)

INNSBRUCK INI O R M I I - R T - Sl ; ,RVICI"BI"ILAC.I{ - JANNHR

ihrer Fähigkeit, mittels Gesang
die Herzen der Menschen zu
erobern, sind die Innsbrucker
Capellknaben zu einem außerordentlichen Werbeträger nicht
nur für Innsbruck, sondern für
ganz Österreich geworden.
Ein hervorragendes Porträt
der Capellknaben hat Heinz
Fechner in einem am 14. Dezember im ORF-Fernsehen ausgestrahlten Österreichbild gezeichnet und die Capellknaben
bei ihrer harten Probenarbeit, bei
der Aufnahme ihrer zweiten CD
und bei ihrer Konzertreise nach
Athen dargestellt.
Die Innsbrucker Capellknaben suchen naturgemäß
immer Nachwuchs. Knaben
zwischen sechs und zehn
Jahren, die Interesse haben,
bei den Innsbrucker Capellknaben mitzuwirken, können sich wieder ab 8. Jänner
jeden Dienstag um 17 Uhr im
Probenlokal am Domplatz 7
vorstellen.