Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.12

- S.44

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INNSBR

Mit der Polytechnischen Schule
gute Chancen auf eine Lehrstelle
In der brisanten Lehrlingsdiskussion aktueller denn je ist die Polytechnische
Schule mit ihren Zielen: grundlegende berufliche Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, um dann für die Lehrausbildung oder den Besuch einer
weiterbildenden Schule bestens qualifiziert zu sein.
Im ersten Schulversuchsjahr 94/95
besuchten 156 Kinder (sechs Klassen)
den „PL 2000". Nach der Überführung
des PL als Regelschule im heurigen
Schuljahr werden in acht Klassen insgesamt 238 Schüler/innen unterrichtet. „Wir haben den erfolgreichen
Schulversuch PL 2000 nach drei Jahren eins zu eins in die Polytechnische
Schule Innsbruck übernommen. Der
Übergang ist gelungen", kann sich Direktor Herbert Mattersberger mit einem
über 50prozentigen Plus der Akzeptanz sicher sein.
Je nach beruflichem Interesse
wählen die Schüler/innen einen der sieben Fachbereiche Metall, Elektro, Holz,
Bau, Handel-Büro, Dienstleistungen,
Tourismus. Die Pflichtgegenstände
Deutsch, Mathematik und Englisch
werden in Leistungsgruppen oder in

Woche vom 27. bis 31. Oktober arbeiteten die 238 Schüler/innen in 167
Betrieben in Innsbruck und Umgebung.
Diese „Schnupperlehre" vermittelt einen „Live-Eindruck" des Berufslebens
und ist sogar manchmal der Einstieg für
einen Job. Direktor Mattersberger: „Die
Zusammenarbeit mit der Wirtschaft ist
hervorragend." Am 13. Jänner 1998
werden 30 PL-Schüler im „Baumax"
Praxisunterricht bekommen und einen
Tag lang die Leitung des Baumarktes
in den verschiedensten Funktionen
übernehmen.

Selbständig arbeiten
durch Betreuung

Nach zwei Jahren „Betreutes Arbeiten" können die Kuratoriumsmitglieder
eine positive Bilanz ziehen: Dutzenden
von Menschen, die wegen Obdachlosigkeit, Krankheit oder persönlicher
Probleme aus dem Arbeitsprozeß ausgeschieden sind, wurde der Wiedereinstieg ermöglicht.
Nicht nur Langzeitarbeitslosen, die
sich schwer vermitteln lassen, wurden
vom Kuratorium Betreutes Arbeiten
(städtische Herberge, Jobbörse, Winterschlafstelle und die Sieberer-Sonderschule sind hier vertreten) unterstützt. Geholfen wurden auch den Abgängern der Sieberer-Sonderschule.
„Die Schüler/innen entsprechen oft am
Arbeitsplatz, haben dann aber in der
Berufsschule Schwierigkeiten", umreißt Mag. Irene Gasser (Sonderschule) die Problematik. Damit es zu keiner
Praxisnahe ist die Ausbildung an der PolyResignation und hohen Drop-out-Ra
technischen Schule Innsbruck
ten kommt, setzt die Sonderschule auf
Beratung bei der Berufswahl, Betreuberuflichen Interessengruppen unterung und auf intensive Gespräche mit
richtet. 34 Wochenstunden umfaßt der
Wirtschaft und Berufsschule. Letztlich
Stundenplan, davon entfallen 15 auf
die „Berufsgrundbildung" im jeweiligen lohnt sich der Einsatz:
Alle Schüler wurden durch die BeFachbereich.
rufsschule „geboxt", 13 ehemalige
Ein Schwerpunkt sind die BerufsSchüler wurden nach dem Schuljahr
praktischen Wochen. In der ersten

20

Mit dieser Unterrichtsphilosophie ist
die Polytechnische Schule Innsbruck
eine optimale Vorbereitung auf die
Lehrlingsausbildung und Berufsschule
(„ein kooperatives Klima"), oder die
Chance, sich in einer Berufsbildenden
Mittleren Schule (ohne Aufnahmeprüfung) weiterzubilden.
Wer sich für die Polytechnische
Schule Innsbruck interessiert (Eltern
und Schüler der 4. Hauptschule) kann
sich vom 9. bis 12. Dezember vor Ort
in der Siegmairstraße 1 zwischen 16
und 17.30 Uhr informieren.
Für Direktoren und Schülerberater
Innsbrucker Hauptschulen gibt es am
11. Dezember eine eigene Informationsveranstaltung.

96/97 beraten und sechs erhielten einen Arbeitsplatz.
Schon etabliert hat sich die „Jobbörse" der Teestube. „Sie funktioniert", so
Mag. Manuela Schweigkofler vom Verein für Obdachlose und Kuratoriumsvorsitzende. „Die Sympathisanten aus
der Wirtschaft sind gewachsen."
Ein weiterer Impuls wird ab15. Dezember nach der Übersiedlung der
Teestube an die neue Adresse in der
Kapuzinergasse gesetzt: Im Keller wird
eine Werkstätte eingerichtet, in der
kleine Aufträge für Firmen oder Private übernommen werden. Schweigkofler: „Diese Werkstätte ist eine Vorstufe, wieder Fähigkeiten und Motivation
für die Arbeit zu erlernen."
Der Appell von StR Dr. Lothar Müller, Initiator des Kuratoriums: „Die Leute; wollen arbeiten, schaffen es aber
nicht auf dem Arbeitsmarkt. Durch die
Betreuung finden sie den Einstieg."
Für das Kuratorium Betreutes Arbeiten ist bei der Sparkasse Innsbruck ein
Konto mit dei Nummer 5009 eingerichtet. Auflagen betreffend Sonderschüler: Sieberer-Sonderschule, Siebererstr. 9, Tel. 58 94 66: Jobbörse/Teestube: Tel. 57 73.

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