Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.12

- S.11

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INNSB

Mülldeponie Roßau wird sensibel
und möglichst kostengünstig saniert
Der Stadtsenat gab im
Licht dieser neuen Erkenntnisse einstimmig „Grünes
Licht" für die Fortsetzung
der noch notwendigen weiteren Erkundungsmaßnahmen in einem Kostonrahmen
von 4,5 Mio. S.
Die noch erforderlichen
Erkundungsmaßnahmen
schließen u. a. weitere Aufschlußbohrungen im Bereich der Deponie West/
Baggersee sowie am linken
Innufer, die Durchführung einer 3. Analytikkampagne unter Einbeziehung der neuen
Bohrungen für Grundwasser und Abfall, die Erweiterung des GW-Monitorings,
die Durchführung einer Boden-Luft-Untersuchung im
Bereich Baggersee-Ost/Liegewiese und die Fortführung der Entgasungsmaßnahmen zumindest für
noch sechs Monate ein. Die
Magistratsabteilung IV wird
beauftragt, eine Fristverlängerung des Vorlagetermins
für das wasserrechtliche
Einreichprojekt bis zum 31.
12. 1998 7u beantragen.
Das Ergebnis der bisherigen
Voruntersuchungen ergab, daß die
bisher angenommene
aufwendige Sanierung
mit Kosten von 500 Mio.
S voraussichtlich nicht

Durchaus hoffnungsvoll, daß die Deponiesicherung
Roßau kostengünstiger wird, als ursprünglich angenommen, ist Vizebgm. Univ.-Prof. Dr. Norbert Wimmer
nach dem Bericht des mit den Voruntersuchungen beauftragten Zivilingenieurs, DI Helmut Passer, im Stadtsenat wie auch in der Novembersitzung des Gemeinderates.
notwendig sein wird. Zu
rechnen ist mit einem
Sanierungsaufwand von
150 Mio. S und mit einer
laufenden
jährlichen
Wartung, für die ca. drei
Mio. S zu berappen sein
werden.
DI Passer bezeichnete die
Deponie Roßau als eine Deponie, die mit keiner anderen vergleichbar ist. Der dort
aufgebrachte Müll ist bis zu
55 Jahre alt. In absoluter
Nähe befindet sich der Erholungsraum Baggersee.
Aufgabe ist nun eine sensible Sicherung, um eine
Gefährdung von Mensch
und Natur und vor allem eine Grundwasserverunreinigung hintanzuhalten. Offen
ist das Gefährdungspotential, das vom Deponiegas
ausgeht.
Die Untersuchungen haben ergeben, daß ein
Grundwasserstrom
von
Pradl kommend unterhalb
der Deponie in den Inn verläuft. Noch unbekannt ist die
Situation unter dem Flußbett
selbst.

BUSARELLU
FOTO i ATELIER

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Ein HiId von Dir Ein Gesclienk von bleibendem Wert.
INNSBRUCK lNl;ORMlliRT - DliZJiMBL-R 1997

Interessant z. T. das Ergebnis der kontinuierlichen
Beobachtung (Monitoring):
Die oberstromige Belastung (also vor der Deponie)
ist höher als die unterstromige, was u. a. auf die Autobahn und das Gewerbegebiet Roßau zurückzuführen ist.
Elf Greifer- und sieben
Kernbohrungen haben Aufschluß über die Zusammensetzung des Mülls ergeben:
Der Innertanteil (Bauschutt)
liegt bei mehr als 50 Prozent; wirklich „gefährliche"
Abfälle wurden nicht geortet. Das Grundwasser ist frei
von Abfällen. Eine Ausnahme besteht im Westbereich
der Deponie: Der See ging
ursprünglich bis zum Deponierand, wurde später in diesem Bereich zugeschüttet
und die Liegewiese errichtet. Daher könnte der Ost-

bereich der Freizeitanlage
im Gefährdungsbereich liegen. Wenn dies durch weitere; Untersuchungen bestätigt wird, wären zusätzliche Maßnahmen, wie z. B.
die Errichtung einer 40 bis
50 Meter tiefen Dichtwand
erforderlich.
Als
Nachnutzung
kommt, laut DI Passer,
aufgrund der Setzungsempfindlichkeit die Errichtung z. B. einer
Sportanlage nicht in Frage. Möglich wären Spazierwege und kleinere
Ballspielplätze. Passer
schlägt
eine
Oberflächenabdeckung mit
sparsamer Entgasung
vor, wobei auch Bauschutt und Kompost zur
Deponieabdeckung Verwendung finden sollten.
Grundsätzlich ist durch
die Deponieabdeckung
dafür zu sorgen, daß
Niederschläge abgeleitet werden und nicht in
die Deponie eindringen
können. Auch im Böschungsbereich sollen
humusbildende Stoffe
angebracht werden.

Nahen
Frank.
Kleine und große Weihnachtsgeschenke
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