Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.10

- S.35

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INNSBRÜJC

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,i/// ( )/-,7/c/) des „Festivals

der Träume"

Tiroler und Gäste. Vergessen wir dabei
nicht den wirtschaftlichen Erfolg. Städte und Altstädte im besonderen müssen
leben - die oft beschworene Revitalisierung darf nicht bloß Worthülse bleiben,
sie braucht Impulse: eben den Silvester,
Traumfestival, den Gastgarten, die gelungene Hausrenovierung und neue Geschäftsgründungen, die städtische Förderungsaktionen für Schallschutzfenster
und Hausrenovierungen. Keine Frage:
Die Altstadt darf nicht zum Jahrmarkt
werden, sie muß ein Kleinod mit Niveau
bleiben. Für Auswüchse habe ich kein
Verständnis. Aber auch den ständigen
und einseitigen Kritikern gebe ich zu bedenken, daß u.a. gerade diese Aktivitäten dringend benötigten
neuen
Schwung und Einnahmen in Millionenhöhe bringen. Zwischen Bewohnern
und Wirtschaft müssen wir einen guten
Dialog finden. Für mich persönlich kann
ich nur sagen: Ich würde gerne in unserer einmaligen Altstadt wohnen und leben!
StR Rudi Federspiel

Pulsierendes Zentrum:
Auch für die Bewohner/
-innen attraktiv
Innsbruck ist nicht nur eine mittlere
Großstadt, sondern auch Universitätsstadt mit vielen jungen Menschen, Tourismus/entrum und Zentrum vieler kultureller Aktivitäten. Das Wesen einer solchen Stadt ist es nun einmal, daß cias
Zentrum Ort dieses pulsierenden Lebens ist bzw. sein sollte. Daß dabei den
Anrainerinnen der Lärm oft v\ cjroß wird,
ist verständlich, die Politik muß aber

INNSBRUCK INFORMIERT

in der Innsbrucker

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auch ehrlich sagen, daß das Leben im
Zentrum einer Großstadt, das auch viele Vorteile hat, ganz ohne Lärm halt nicht
möglich sein wird. Zudem kann die Politik den Lärm erträglich machen, indem
sie einerseits
Schallschutzfenster fördert (was beDIE GRÜNEN
reits
beDIE INNSBRUCKER GRÜNEN

sc

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wurde) und indem sie vor allem für eine
bessere Koordination der Veranstaltungen sorgt - es müssen sich nicht 5 Musikkapellen konkurrenzieren - und die
Anrainerinnen frühzeitig über Veranstaltungen informiert. Auch Infrastrukturund Wirtschaftspolitik könnten einen
Ausgleich für die Anrainerinnen bieten.
Die Altstadt, derzeit ein einziger Souvenierladen und Gastgarten, sollte so wie
in Hall durch einen sinnvollen Branchenmix auch Nahversorger für die
Wohnbevölkerung sein. Dann würden
sich auch viele Einheimische die Altstadt, um die sie derzeit oft einen großen
Bogen machen, wieder gerne aneignen.
Und auch soziale Infrastruktur, wie z.B.
einen Kindergarten, hat das Zentrum bitter nötig, um für die Wohnbevölkerung attraktiv zu sein.
GRin Mag. Uschi Schwarzl

Auf dem Bremspedal
Wo Menschen zusammenkommen,
wo Verkehr und Handel betrieben wird,
gibt es auch Lärm, der sehr lästig sein
kann.
Die Frage, ob Open-air-Konzerte in
der Innenstadt bei der Bevölkerung ankommen, ist damit gestellt. Diejenigen,

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die daraus Gewinn
ziehen, oder Interessierte, die den Klängen lauschen, werden
nichts einzuwenden
haben. Auf eine geTlroltr Knlorinbund
wisse Schutzwürdigkeit pochen jene Personen, die eine solche Darbietung als Lärm und Störung
empfinden.
Eine Stadt braucht Arbeit und Einkommen, Leben und Lebendigkeit, und
daher darf ein Stadtbewohner nicht
ständig auf das Bremspedal drücken,
aber andererseits muß der Tiroler Seniorenbund Vorbehalte gegen Veranstaltungen solcher Art anmelden: nicht
zu oft und keine Übertreibungen.
Die Einwohner sind weder blind noch
taub, und die Open-air-Konzerte eignen
sich vor allem für offene Plätze, wenn
sie zur ständigen Einrichtung werden
sollen, ansonsten sind sie der Bevölkerung nicht zumutbar.
GR Helmut Kritzinger

Eine Innenstadt muß
leben
Die Attraktivität einer Innenstadt
hängt nicht nur von einem gelungenen
Branchenmix oder
längeren Öffnungszeiten der Geschäfte ab. Entscheidend ist auch
. ., " " " "
das sogenannte
Liberales Forum G e s c h e h e n a u f d e r
Straße, in den Cafes, auf den Plätzen,
wo Bürgerinnen und Touristinnen zum
Verweilen eingeladen werden. Vor allem im Sommer, wo schönes Wetter
viele Menschen ins Freie lockt, müssen
kulturelle Veranstaltungen auch dort
möglich sein.
Natürlich gilt es, auf Innenstadtbewohnerinnen Rücksicht zu nehmen.
Das heißt, Schluß für „laute" Veranstaltungen um 23.00 Uhr! Das Problem
ist aber, daß hier oft mit zweierlei Maß
gemessen wurde: Egal, ob es sich um
Volksmusik oder Jugendkultur handelt
- für beide müssen dieselben Regeln
gelten. Und auch die Innenstadtbewohnerinnen sind zur Rücksicht aufgefordert: Nicht alles wird nach ihrem
Geschmack sein, aber wollen sie lieber
in einer „totenstillen" Innenstadt leben?
GR Günter Hämmerle

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