Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.10

- S.33

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INNSB

In zwei Jahren „steht"
der Lärmschutz am Viadukt
Grünes Licht für die Lärmschutzwand entlang des Bahnviadukts: Nachdem
sich in einer repräsentativen Umfrage im Sommer 62 Prozent für diesen
Schallschutz ausgesprochen hatten, trafen einander Anfang September die
Vertragspartner Bund (das Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr), Land, Landeshauptstadt Innsbruck, ÖBB und SchieneninfrastrukturFinanzierungsgesellschaft zu einer entscheidenden Besprechung.
Voraussichtlich am 23. Oktober
wird der „Vertrag über die Durchführung und Finanzierung von Lärmschutzmaßnahmen in Innsbruck" unterzeichnet. Vorgesehen sind zwei
Schallschutzmaßnahmen: einmal die
Errichtung der Schallschutzmauern
im Bereich des Viadukts und in Arzl
sowie der Einbau von Schallschutzfenstern in den Häusern, in denen in
den Nachtstunden ein Schallwert von
55 dB überschritten wird.
Nach Erledigung des eisenbahnrechtlichen Verfahrens könnte im Viaduktbereich mit dem Bau im Sommer
"98 begonnen werden, mit der Fertigstellung rechnet Umweltreferent
Vizebgm. DI Eugen Sprenger im Frühjahr 1999. Für die Schallschutzverbauung in Arzl läuft derzeit die Planung. Damit sich die Arzler/innen über
den aktuellen Stand informieren können, ist im Spätherbst eine weitere Informationsveranstaltung vorgesehen.
Die Meinung von 300 Haushalten
entlang des Viadukts wurde per Telefonumfrage durch das Institut für
Statistik der Universität Innsbruck
analysiert, jeder fünfte Betroffene
konnte seine Für und Wider vorbringen. Der Schienenverkehr wurde von
zwei Dritteln der Befragten als Hauptgrund für eine; Verminderung der Umwelt- und Wohnqualität bezeichnet.
62 Prozent sprachen sich für die Errichtung von Lärmschutzwänden in
der Höhe von zwei bzw. drei Metern
aus.
Vizebgm. DI Eugen Sprenger und
DI Harald Mair (ÖBB, Planung und
Engineering) wollen eine Schallschutzwand, die akzeptiert wird: „Wir
haben auf die Bedenken der Bevölkerung reagiert und unter anderem im
Bereich der Ing.-Etzel-Straße die
Höhe auf zwei Meter festgesetzt. Die

Kastanienallee wird zur Gänze erhalten bleiben.
Architekt Ekkehard Hörmann sieht
die Schallschutzwand als einen Kompromiß zwischen umwelttechnischem
Schallschutz und Ästhetik. „Wir haben uns bei der Gestaltung für eine
harmonische Lösung bemüht." Generell auf zwei Meter reduziert wurde die
Höhe der Lärmschutzwand an den
Kreuzungsbereichen des Bahnviadukts mit den Straßenunterführungen.
Mit dem Schallschutz auf dem
Bahnviadukt (dem ersten großen Umbau des 1 9.-Jahrhundert-Baues) wer-

den von den 146 Wnhnobjekten (rund
1800 Bewohnern) insgesamt 57
Wohnobjekte (rund 1300 Bewohner)
zur Gänze geschützt.
Geklärt ist auch die Finanzierung
des insgesamt 136-Millionen-Projektes (inklusive Schallschutzfenster und
anstehender SchalIschutzverbauung
Arzl - auf die Verbauung des Viaduktbogens entfallen davon 70 Mio.).
Vizebgm. Sprenger (Finanzverhandler des Gesamtpakets) erreichte eine
70-Prozent-Übernahme der Kosten
durch den Bund. 25 Prozent wird das
Land bezahlen, 5 Prozent übernimmt
die Stadt. Im Westen der Stadt
(Sieglanger) muß der Lärmschutz
noch warten: Da diese Strecke nicht
im Transitkorridor liegt, bietet der
Bund nur eine 50prozentige Kostenübernahme, für Land und Stadt
ein nicht akzeptabler Schlüssel.

Neues Gerinne für den
Ramsbach in Igls
Bereits begonnen wurde mit den
Bauarbeiten des neuen RamsbachGerinnes im Igler Ortszentrum. Mitte nächsten Jahres wird der Ramsbach durch den wesentlich erweiterten Querschnitt der Stahlbetonröhre fließen.
Unterirdisch wird der Ramsbach
entlang der Bilgeristraße, Eichlerstraße geführt und quert das Ortszentrum im Bereich der Hilbestraße.
Dringend notwendig wurden die Bauarbeiten wegen Einsturzgefahr des
Gerinnes (eine große Gefährdung für
die Sicherheit) und wegen der zu geringen Kapazität im Falle eines Hochwassers. Der Querschnitt des neuen
206 Meter langen Stahlbetongerinnes
wird wesentlich vergrößert: Mit einer
lichten Höhe von 1,30 Metern und einer hellten Breite zwischen 0,80 und
1,20 Metern kann die Durchflußmenge mehr als verdreifacht werden: 7,5
Kubikmeter/Sekunde wird der neue
„eingeschlauchtc" (unterirdische) Ka-

INNSBRUCK INI ORMIIRT OKTOBER I W

nal dann „schlucken" können (gegenüber den jetzigen 2,3 Kubikmetern) und ist selbst für ein „Jahrhundert-Hochwasser" gerüstet.
In einer ersten Baustufe wird außerhalb der bisherigen Trasse eine Umleitung ebenfalls unterirdisch verlegt
(ein PVC-Rohr), damit das alte Gerinne trockengelegt werden kann. Gearbeitet wird beim „Gerinne-Neu" auf
engstem Raum. „Technisch ein
schwieriges Projekt", so DI Gernot
Randl (Straßen-Brücken-Wasserbau):
„Die Häuser, die keine Keller haben,
müssen zuerst unterfangen, das heißt
abgestützt werden."
Die städtische Bauleitung ist
bemüht, so gut wie möglich den Interessen der Hotellerie und der Wirtschaft entgegenzukommen und appelliert, „unvermeidbare Behinderungen im Interesse der allgemeinen Sicherheit in Kauf zu nehmen". Voraussichtlich Mitte "98 wird das rund
1 3-Millionen-Projekt fertiggestellt
sein.

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