Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.9

- S.44

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INNSBRLLC

Kinder aus Sarajevo in
Wildmoos
Für die 20 Buben und Mädchen aus
Sarajevo waren die zwei Wochen im
Ferienlager Wildmoos die schönsten
Ferien seit langem. „Wir haben viele
Freunde gefunden. Begeistert sind wir
vor allem von der Natur", so der elfjährige Sead in perfektem (Hoch-)
Deutsch (während des Krieges war er
zwei Jahre in Berlin): Zu Hause in Sarajevo kennen die Kinder nur den harten Beton der Straße und der Höfe als
Spielplatz, ein Ausflug in den Wald und
die Felder ist wegen der starken Verminung noch zu gefährlich. Unbegreiflich für die Kinder, daß sie beim Essen
noch einmal etwas nachbestellen konnten!
Bereits zum zweiten Mal kommen Kinder aus der immer noch vom Krieg geprägten bosnischen Metropole auf Einladung der Stadt Innsbruck in das Ferienlager Wildmoos. Zwischen 8 und 13
Jahre alt sind die Buben und Mädchen,
alles Waisenkinder, die vom Bildungsministerium aus 20 Schulen ausgesucht
wurden. Die Heimleitung hat für die jungen Gäste aus der Partnerstadt (ebenso wie für die gleichzeitig 50 jugendlichen Urlauber aus Innsbruck) ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Spiele, Sport und Wandern
sind die Schwerpunkte.
Die Einladung des Einkaufszentrums
Cyta in Völs und der Besuch des AI-

penzoos (organisiert von Eleonore Moser, Flüchtlingsbeauftragte der Volkshilfe) waren ein Höhepunkt. Von den
Sponsoren (Salamander, Kauf&Schau)
gab es Schuhe (nach freier Wahl), TShirts, Rucksäcke und eine McDonalds-Stärkung als Gastgeschenk. Die
Tierwelt des Alpenzoos erklärte Zoomitarbeiter Dirk Ulrich. Für einen letzten Höhepunkt vor der Abfahrt am 31.
August hat Österreichs National-Circus Louis Knie gesorgt: Die Kinder
wurden spontan
zur Premiere eingeladen.
Selbstgemalte
Bilder und eine
Modern Dance/Ballettvorführung waren
der persönliche
Dank der Kinder
an StR Peter
Moser. Haiida
Husejhovic, Lehrerin und Begleitperson, be- Ein kleines Dankeschön des bosnischen Ministeriums überreichte Bedankte sich im treuerin Haiida Husejhovic (rechts) dem Innsbrucker Stadtrat Peter
(Fotos: G. Andreaus)
Namen des bos- Moser (oberes Bild).
die
Verständigung.
Ich hoffe, daß das
nischen Bildungsministeriums „für die
Leben
in
Sarajevo
bald
wieder zur Norherzliche Aufnahme und Betreuung
malität
zurückkehrt
und
dann auch Kindurch die Stadt Innsbruck". StR Peter
der
aus
Innsbruck
ihre
Partnerstadt
Moser: „Der Austausch von Kindern ist
ein gutes Zeichen für den Frieden und kennenlernen können."

Wieder Hilfe aus Innsbruck
für Sarajevo

SFOR-Iruppen beim Verladen der Hilfsgüter. Rechts Obstlt. Fritz Scheibler.

20

Daß Innsbruck seine Partnerstadt
Sarajevo auch nach Ende des Krieges
im ehemaligen Jugoslawien nicht vergißt, zeigten einmal mehr die Hilfstransporte, die im Juli und August wieder
verabschiedet wurden. Insgesamt 35
Lastautos brachten die Lieferungen in
die bosnische Hauptstadt. Organisiert
wurden alle Aktionen wieder von Eleonore Moser (Volkshilfe), für die Transporte zeichneten SFOR-Truppen verantwortlich. Der Stadt Innsbruck entstanden keinerlei Kosten. Die Vertei-

lung der Güter in Sarajevo übernahm
das Rote Kreuz. Der Transport beinhaltete neben Bekleidung, Fahrrädern,
Medikamenten und Rollstühlen auch
von der BTV gespendete Computer.
Vier der Geräte wurden vom Gesundheitssprengel der Stadt Innsbruck gespendet. Für den Kindergarten Skenderija wurden außerdem 25 Sitzbälle
sowie Holzspielzeug mitgeliefert. Ebenfalls nach Sarajevo gebracht wurden
medizinische Geräte, von dor Klinik
Innsbruck gespendet.

INNSBRUCK INIORMIIiRT-SHPTIiMBI.R