Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.9

- S.38

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INNSBR

Die Fraktionen im Gemeinderat
zum Thema Umlandgemeinden
Innsbruck und die Umlandgemeinden: Angeblich gibt es eine Beziehungskrise, wenn auch niemand bestreitet, daß beide einander brauchen. Die
Innsbrucker/innen schätzen sie als Naherholungsgebiet, die Bewohner/innen der Umlandgemeinden kommen (hoffentlich gerne) in ihre Landeshauptstadt zum Stadt- und Kultur-Erleben. Was die Fraktionen zum Thema
Innsbruck und seine Umlandgemeinden denken, lesen Sie hier:

Das Verhältnis ist
KÜHL!
Wo die Zusammenarbeit
zwischen Innsbruck und den
Nachbargemeinden aufgrundgesetzlicher
oder
technischer Sachzwänge funktionieren
muß, da funktioniert sie auch. Beispielsweise beim Klärwerk. Sie funktioniert
„punktuoll" auch dann, wenn sich die Betroffenen und die für die jeweilige Problemlösung Verantwortlichen halbwegs
kennen. Das alles darf aber über Umstände nicht hinwegtäuschen, die offen ausgesprochen werden müssen: Insgesamt ist
das „offizielle Verhältnis" zwischen Innsbruck und seinen Nachbarn eher kühl. So
kühl jedenfalls, daß es keine gemeinsame
kreative Initiative zur Lösung gemeinsamer
Probleme gibt. Als solche seien beispielsweise Transit, Wohnen, Wasser, Kinderbetreuung angeführt. Die Stadt wird - insbesondere im Sozial- und Obdachlosenbereich - „ausgenützt" und fühlt sich auch
so! Auch dazu ein deutliches Wort: Noch
schwerer als die finanzielle Belastung des
„Abschiebens von Problemfällen in die
Stadt" wiegt deren soziale Entwurzelung,
deren Heimatloswerden. Der Autor dieser
Zeilen gehört zu jenen, die im Stadtsenat für
den Versand von INNSBRUCK INFORMIERT in die Nachbargemeinden eingetreten sind. Dies deshalb, weil er sich dadurch
Interesse und Verständnis der „Nachbarbürgerinnen" für die Politik der Landeshauptstadt erhofft. Und auch, weil er gerne
bereit ist, über diese Fragen eine Diskussion mit ihnen zu beginnen. Zeit wär"s.
Stadtrat Dr. Lothar Müller

Zusammenarbeit ist
unerläßlich
Die Verbesserung der Lebensqualität der
Innsbrucker Bürger bedingt eine enge Zusammenarbeit mit unseren Nachbarge-

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meinden. Lösungen und Antworten zu politischen Fragen des menschlichen Zusammenlebens, wie: Arbeiten, Wirtschaften,
Verkehr, Umwelt, Wohnen, Bildung, Kultur, Freizeit etc., können nicht ausschließlich innerhalb unserer Gemeindegrenzen
gefunden werden. Innsbruck
als Wirtschaftsund
Verwaltungszentrum
bietet
über
70.000
Menschen in Innsbruck
Arbeit.
Täglich pendeln
mehr als 25.000 Menschen zur Arbeit nach
Innsbruck ein. Mit seinen schulischen, kulturellen und medizinischen Einrichtungen erfüllt Innsbruck für die Bürger der Umlandgemeinden wichtige Funktionen. Umgekehrt
haben die Umlandgemeinden für die Innsbrucker einen hohen Stellenwert als Naherholungsgebiet. In Folge der zunehmenden Verschmelzung in den verschiedenen
Lebensbereichen ist die begonnene Zusammenarbeit mit den Umlandgemeinden
weiter auszubauen und hin zu einem gemeinsamen Lebensraum zu entwickeln. Innsbruck braucht genauso wie die Nachbargemeinden die Zusammenarbeit.
Bgm. DDr. Herwig van Staa

Innsbruck braucht - die
Umlandgemeinden brauchen Innsbruck
Die vielfältige Verflechtung dor Stadt
Innsbruck mit dem Umland erfordert eine
ständige Zusammenarbeit zur Lösung der
wirtschaftlichen und infrastrukturellen Probleme. Die ÖVP ist daher der Ansicht, über
folgende Maßnahmen Gespräche mit den
Verantwortlichen der Umlandgemeinden zu
führen und sodann die Realisierung zügig
zu beginnen:
- Bestandsaufnahme der wechselseitigen
Verflechtungen im Raum Innsbruck unter
Berücksichtigung von Vorteilen und Kosten,
- Ausbau und Sicherung des regionalen
Verkehrsverbundes mit angemessener Ko-

stenaufteilung
zwischen Umlandgemeinden,
der Stadt Innsbruck, Land Tirol
und Bund,
- Abstimmung
Innsbrucker
der RaumordVolkspartei
nungsplanung
für Wohn- und Betriebsansiedlungspolitik
zwischen Stadt und Umland,
- Schaffung eines Kooperations- und Arbeitsteilungsverbundes zwischen Umlandgemeinden und der Stadt Innsbruck.
Ziel aller Bemühungen muß aber immer
sein, ein konstruktives Klima des Miteinander von Stadt und Umlandgemeinden aufzubauen bzw. zu erhalten. Im Sinne eines
breiten Informationsaustausches ist der
nunmehr erstmalige Versand des Mitteilungsblattes der Stadt Innsbruck an alle
Bürgerinnen und Bürger der Umlandgemeinden ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Vizebgm. DI Eugen Sprenger

Großraum Innsbruck:
Eine Chance
Mit ungeahnter Dynamik hat das letzte
Jahrzehnt die politische und wirtschaftliche
Entwicklung geprägt - die 15er-Gemeinschaft der EU steht am Vorabend der gemeinsamen Währung und überlegt die
Osterweiterung, Globalisierung ist das (erst
genauer zu hinterfragende) Schlagwort der
Wirtschaft - aber
auch Strukturkrisen
und bedenklich hohe Arbeitslosenzahlen. In diesem Szenario werden auch
die Städte und Gemeinden in neuen
Dimensionen denken müssen. Mit lokalen
Egoismen und Kirchturmdenken werden
Kommunen ihren Bürgern nicht mehr die
Existenz sichern und die Lebensqualität und
Daseinsvorsorge bieten können. Nur gemeinsam wird man sich gegen die bürokratischen Zentralen in Wien und immer öfter auch in Brüssel Gehör verschaffen. Entwicklungsprojekte (etwa im Verkehr oder
Betriebsansiedlungen) werden sich in Zukunft eher realisieren lassen, wenn eine Region geschlossen dahintersteht und ihre
Ressourcen einbringt.
Innsbruck ist um eine Zusammenarbeit

INNSBRUCK INFORMIERT-SEPTEMBER I W