Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.9

- S.27

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INNSBR
Stadt und Land stiften
Kaiser-Maximilian-Preis
„In den I (" I /11: n J; 11 H (M l, 11 nErstmals wird im nächsten Jahr der Kaiser-Maximilianspeziellen beim Gipfeltreffen in
Preis verliehen. Die Vergabe dieses Internationalen Eu-

Amsterdam, wurde der Bedeutung der Regionen und Städte
eine starke Aufmerksamkeit gewidmet. In diesem Kontext ist
auch der Internationale Europapreis zu sehen", betonen Tirols Landeshauptmann Dr.
Wendelin Weingartner und Innsbrucks Bürgermeister Dr.
Herwig van Staa.Mit der Verleihung des Kaiser-MaximilianPreises werden außerordentliche Leistungen von Persönlichkeiten und Institutionen aus
dem Bereich der Europäischen
Regional- und Kommunalpolitik
ausgezeichnet. Dabei sollen vor
allem die Bemühungen um die
Verwirklichung des Grundsatzes der Subsidiarität und der
Inhalte der Charta der lokalen
und regionalen Selbstverwaltung berücksichtigt werden.
Unmittelbarer und gegebener Anlaß für die Stiftung war
der 85. Geburtstag des
langjährigen Bürgermeisters
der Stadt Innsbruck, DDr. Alois
Lugger. In mehr als vierzig Jahren hatte der Innsbrucker Landes- und Kommunalpolitiker zukunftsweisend Europapolitik
betrieben (u.a. auch als Mitbegründer und Präsident des Rates der Gemeinden Europas)
und sich für eine autonome
Stellung der Regionen und der
Gemeinden engagiert. Auf Kai-

ropapreises für Regional- und Kommunalpolitik durch
das Land Tirol und die Stadt Innsbruck ist ein Symbol für
eine Aufwertung der Regionen und Kommunen.
ser Maximilian wurde Bezug
Ausgeschrieben wird der
genommen, weil es dieser
Kaiser-Maximilian-Preis geHabsburger war, der während
meinsam von Land Tirol und
seiner Regierungszeit der PoliStadt Innsbruck. Er besteht aus
tik Tirols und „seiner" Stadt
einer Stiftungsurkunde, einem
Schautaler (aus Silber aus dem
Innsbruck erstmals europäiJahr 1509, geprägt in der Halsche Dimensionen gab.

ler Münze) und einem Geldpreis in der Höhe von 10.000
Euro (derzeit etwa 138.000
Schilling). Die Anträge für eine
Teilnahme sind im Ausschuß
der Regionen der Europäischen Union, im Rat der Gemeinden und Regionen Europas, im Kongreß der Gemeinden und Regionen des Europarates oder in der Versammlung der Regionen Europas einzubringen.

DDr. Alois Lugger 85 Jahre
27 Jahre leitete DDr. Alois
Lugger als Bürgermeister die
Geschicke der Stadt Innsbruck, von 1956 bis 1983.
Dem am längsten dienenden
Stadtoberhaupt gelangen entscheidende Weichenstellungen, die die Landeshauptstadt
auch in das internationale
Blickfeld rückten. Partnerschaften mit anderen Städten
wurden geknüpft, die sich
auch in harten Zeiten bewähren - wie in Sarajevo. Zukunftsweisend arbeitete Lugger an der Europaidee - Innsbruck erhielt den Europapreis
des Europarates. International
bekannt wurde Innsbruck letztlich durch die Olympischen
Winterspiele "64 und 76. Der
„Olympia- oder Euro-Luis", wie

die Innsbrucker bald ihren Bürgermeister nicht ohne Anerkennung nannten, sah auch die
Chance Innsbrucks als Stadt
der Begegnung: Mit dem Bau
des Kongreßhauses wurde die
Innstadt zu einem wissenschaftlichen Zentrum im Alpenraum.
Alois Lugger wurde am 11.
Juli 1912 in der Südtiroler Bischofsstadt Brixen geboren.
An der Innsbrucker Universität
promovierte Lugger 1935 mit
Auszeichnung zum Dr. jur. und
Dr. rer. pol. Verwundet aus
dem Krieg heimgekehrt, trat
Lugger 1 945 als Verwaltungsbeamter in den Dienst der

Stadt. 1947 wurde er Mitglied
der Tiroler Landesregierung,
führte das Gemeindereferat
und wurde 1965 Präsident des
Tiroler Landtages. 1953 wurde
DDr. Lugger in den Innsbrucker Gemeinderat und
1956 zum Bürgermeister gewählt. Es war eigentlich naheliegend, daß dieser Tiroler
Spitzenpolitiker von internationalem Format auch für das Amt
des österreichischen Bundespräsidenten kandidierte.
Aus der großen Zahl der Ehrungen seien zwei erwähnt: die
Ehrenbürgerschaft der Stadt
Innsbruck und der Ehrenring
des Landes Tirol.

Ein Politiker mit europäischem
Weitblick

Es war vor allem die „europäische Dimension" des DDr.
Alois Lugger, die Dr. Josef Hofmann, Präsident der Kammer
der Gemeinden des Europarates in seiner Laudatio zur offiziellen 85. Geburtstagsfeier des
Landes- und Stadtpolitikers
(12. Juli in der Weiherburg) in
den Vordergrund stellte.
„Mit dem damaligen Innsbrucker Bürgermeister hatte
sich der Rat der Gemeinden
Europas einen Mahner an seine Spitze gestellt, welcher diese fundamentalen Prinzipien
Landeshauptmann Dr. Wendelin Wemgartnei und Buigcimcister stets in Erinnerung brachte",
Dr. Herwig van Staa: „Der Europapreis ist ein Symbol für den Stel-betonte Dr. Hofmann.
Die „Konferenz" entwickelte
lenwert der Regionen und Städte."
(Foto: G. Andreaus)

INNSBRUCK INFORMIERT - SERVICEBHILAGE - SEPTEMBER 1997

sich neben der Parlamentarischen Versammlung und dem
Ministerkomitee als drittes Organ des Europarates zum „Kongreß der Gemeinden und Regionen". Derzeit 40 Nationen
entsenden in die beiden Kammern (Regionen und Kommunen) jeweils 286 Delegierte.
Der Kongreß ist das Zentrum
gesamteuropäischer Lokal- und
Regionalpolitik geworden.
Als „Zeichen der Anerkennung" übergab Präsident Hofmann an Altbürgermeister Dr.
Lugger die Ehrenmedaille des
Internationalen Rates der Gemeinden und Regionen Europas.

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