Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1948

/ Nr.2

- S.2

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","lmlodlail der
zurück. Voll dort wurde er ilach ^illlsbrltek beruse»
und »lit der Ausgabe betralit, die 2"erlvaltilng der
Stadtgeuleiilde alo Bürgermeister ^» übernebmei".,
^bm ^ur Seite standen der inzwischen leider verstorbene Dr. Gottsried Ilssenheimer und Dr. ,vranz Grei>
ter. Dieseo ernannte Bürgermeister-Trio übernahm
die Führung der Stadtverwaltung >u einem Zeit>
pnnkt, in dem co anssicbtoloo schien, die dnrch dao
NS-Rcgime und den Krieg mit seinen solgebcdingtcn
Erscheinungen cinerseito nnd den Aufträgen nnd
Wnnsckcn der Besatznugsmaebt andererseits geschaffenen Schwierigkeiten zu beseitigen.
/fünfzig ^abre alt zu werden, ist kein Verdienst. Die
Tatsacke aber, trotz der vorher angedeuteten Schwic<
rigkeiteu mit Umsickt Ordnung in die Verwaltung
einer Stadtgemeinde zu bringen, ist ein ganz großes
Verdienst, in das sick, ohne den perfönlickcn Erfola
des Bürgermeisters Dr. Melzer zu fcbmälern, die drei
^"nannten teilen dürfen. W i r können heute, drei
Iabre nack der Einstellung der Feindseligkeiten, dao
(5"rgebnis eines gesunden Aufbauwilleno überschauen,
^nnobrutt hat sich zumindest nickt schlechter alo andere
Landeshauptstädte entwickelt!
^nznnscken sind !<) Gemeindevertrcter in den Ge>
meinderat eingezogen, die einen grosicn Teil der Verantwortung auf sich genommen haben. Der Gemeinder,at bat in seiner ersten Sitzung den szt. ernannten
Bürgermeister Dr. Melzer nunmehr znm Bürgermei.
ster gc"väblc nnd ibm neuerlich einstimmig dao Vci>
trauen ausgesprochen.
Als l. Vi^ebürgermeister nnd gleichzeitig alo Spre^
eber der Sozialistischen Mmeinderatofraktion kann ick
dem Jubilar, trotz der Gegenfätze, die zwifcken den
beiden großen ,n"attionen, der 57VP. nnd S P Ö . , bc^

.N>! Ill!!!<"!

.!

steben, versichern, dast n"ir die Verdienste deo Bürgermeistern Dr. Melker um die Stadtgemeinde ie!"> n"ohl
^i! schälten nassen, ^o ist eine ebren>"o!Ie Aiüg.lbe, dao
Interesse der Bevölkerung in (.^emeindeangelegenbeiten wabr^nnebmen. ^m allgeiueinen ist dieseo ^nleresje ein ^iel lveitgebendereo, alo »eneo, dao den ?!n^
gelegenbeilen deo >!andeo entgegengebracht n>ird, nio
dem einfachen Grunde, n"eil die Gemeinde dein ^in^elnen ^iel näber stebt. Wie der gesamte Gemeinderal
in dieseln Sinne bandelt, ist eo dein Bürgermeister
besondero gegönnt, in diesein Sinne an erster Stelle
tätig zn sein. Aueb n>enn eo gilt, gegensätzliche Meinungen anozntragen, scheint sichtlich das Bemübei:
aus, diese mit seiner klinge anszufechten. Der Sprneb:
„Gott fchütze mick vor meinen ,nennden, v^r ineiu"."N
feinden werde- ick ich febst zu fckützen lvissen", wird
gelegeutlick anck in der Prario eines Bürgeilneittero
Beachtung finden.
Herr Dr. Melzer erfreut sick alo Person mir Bürgermeister der größten Wertfckätzung aller iener, die
Gelegenheit haben, mit ihm näber ^nsainmenzuarbeiten, ^ck suhle mick verpflichtet, diesen Tag niebt vorübergeben ;u lassen, e>bne dieser ^^ertsckännna Ausdruck zu geben.
(5o ist mir ein .»?er;enobedürmio, dem ,!?e,rn B ü ^
gerineister sür die Zukunst dao Allerbeste nnd àrsola.im Interesse der Gemeinde, deren Verwaltung er vorsteht, zu lvünschen, nnd ieb gebe gleichzeitig der Hoffnung Auodruck, das; auch in .dinlunft durch "Dbje.kti>
vität ein gedeiblicheo ^nsammenarbeiten erinöglick^
lvird.
Somit erbebe ieb mein Glao ans dao W^bl der Gemeinde und dao ibrco Bürgermeistero.

Die Menschenverluste der ^ t a d t ^nnsbnlck 1938—1945
Von Friedrich Novko.
Das Statistische Amt der Stadt ^.nnobruckstelltesick
gleich nach Kriegsende die Aufgabe, die durch die Annerion Österreichs und den darauffolgenden zweiten
Weltkrieg der Stadt erwachfeueu Verluste an M c n fckenleben zu erfassen, -diusichtlick der durch die Luftangriffe anf Innsbruck verurfackteu Opfer war eiu
genaites Verzeichnis mit ll»^ Namen bereito onde
l!»l") erstellt.
Die i>rfassuug der an den Fronten des zweiten
Weltkrieges entstandenen Verluste stiesi vor allem deol)alb auf große Schwierigkeilen, weil die einfchlägigcn
Mitteilungen der Wehrmachtsstelleu nur zum Teile
beim Standesamt einlangten, die an die Familien der
Gefallenen und Vermißten seitens der ,>eldcinbeiten
abgcfandten Verständigungen nnterlvego verloren gingen oder dem Staudeoamt uick( zur Beurkundung aus
Scheu vor einer allemallo verfrühten Todeserklärung
vorgelegt wurden.
I m Sommer «!>!<; trat Vandeoarckivdirektor Doktvr
Böbm mit dcm Projekt ciueo „Tiroler (5brenbuckeo"
für die Opfer des zweiten Weltkrieges bervor, welebeo

ähnlich gedacht n"ar, wie jenes, dao Dr. Bödm seinerzeit für die Opfer des ersten Weltkrieges geschaffen
hatte. Die Erfassung der Gefallenen uud Vermißte»
follte aitf Gruud vou Anmeldungen feiteus .brer Familienangehörigen gcfckehen. Die Formblätter biezu
wareu au deu Kartcufckalteru kostenlos gelegentlich
der Anogabe der VebenSmittelkarten erhältlich und
nach Auofüllung nieder dort eiuznrcichen. (5ine darauf
Bezllg habende Kundmachung dco .»?errn Bürgermeistero lviirde wiederholt in der Tageopresse üüd im
Rnndfuuk Verlautbart.
Die Reaktion blieb jedoch hiiue, den ^rivariungen
zurück. Dabei war das Statistische Ann, dein diese Erhebung für das Stadtgebiet übertragen war, auf die
M i t w i r l n n g der Bevölkerung augewiefen, da vom
Staltdesamt naturgemäß luir die Unterlagen sür jene
Verlnstfälle geliefert werde» lonnie», die bei diesem
Amte zur Benrknndnng vorgelegt worden waren. Nun
eutbäll ;, B, dao llrlllndenbuch leine Angabe» über
die Staatobürgerschast; ans diesenl Wege »vare alio
niemalo die Feststellung luöglich, U"er vou de»". Kriegs-