Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.5

- S.39

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^INNSBRUCKschiefes Licht. Solange Budgetmittel
reichlich fließen, kann man alle beschenken. Bei knapper werdenden Geldern
kommt man um nine Rangordnung nicht
herum. Damit weiden freilich Sympathien
verspielt. Diesen Mut müßten alle Parteien haben, auch wenn man dabei Schelte riskiert. Die Debatte um das Landestheater ist uns noch in frischer Erinnerung!
GR Helmut Kiitzinger

Beruf und Kinder eine reine Privatsache?
„Essen auf Rädern" ist eine wertvolle soziale Einrichtung füi ältcie Menschen.
sich nach Werten orientieren. Wir Freiheitliche sehen Handlungsbedarf für eine
Familienpolitik mit Qualität und Inhalten
auf Europa- und Bundesebene, selbstverständlich auch in der Stadtpolitik. Es
darf nicht sein, daß 20 Prozent der Förderleistungen dem Sparpaket zum Opfer
fielen; geändert gehört auch die steuerliche Diskriminierung kinderreicher Familien. Wir treten ein für einen familiengerechten erschwinglichen Wohnbau,
für Kinderbetreuungseinrichtungen
(der von uns geforderte Kinderbetreuungsscheck sollte
etwa anstelle der
Sondernotstandshilfe für Kindergärten,
Tagesmütter oder als Abgeltung für Mutter und Vater eingelöst werden), für ein
schulisches Angebot mit hohem Ausbildungsniveau, für den Bau von Seniorenheimen und Riegebetten. Innsbruck lebt
mit und durch seine intakten Familien.
GRin Mag. Barbara Lamprechter

Soziale Not als finanzielle Verschubmasse
Die jüngste Debatte um das Sozialamt
Innsbruck wirft folgende Fragen auf: Wer
braucht diese Stadt eigentlich noch - eine Stadt, deren Bürgermeister soziale
Notwendigkeiten vor lauter Sparschweinen nicht mehr sieht und zwar nicht nur
im Bereich der Sozialhilfe. Kontinuierlich
wird die Zahl der Riegebetten entgegen
den Erkenntnissen des Altenplanes erhöht, der sagt, daß wir genug Riegebetten haben und die ambulanten Dienste
ausgebaut werden sollten. Die Festlegung von Kindergartenplätzen, Öff-

nungszeiten und Mittagstischen entspricht immer noch den Bedürfnissen (berufstätiger) Eltern (teile). Anstatt Straßen
und öffentliche Einrichtungen behindertengerecht umzugestalten, werden „Ohrwascheln" betoniert und wieder abgerissen. Nach der
erfolgreichen
„Privatisierung" der VerDIE GRÜNEN
sorgungsaufDIE INNSBRUCKER GRÜNEN

gaben

(Kom_

munal AG) und der Übertragung von Ordnungsaufgaben an eine Privatfirma (Parkraumbewirtschaftung), zieht sich die
Stadt nunmehr auch noch radikal aus Ihrer Kernaufgabe, der Daseinsvorsorge,
zurück. Die Ausgliederung der Altenheime aus der Stadtverwaltung und die
Schaffung des Sozialsprengels sind Beispiele dafür. Unbeantwortet bleibt nur die
Frage: Wofür zahlen wir eigentlich Steuern und wofür wird gespart?
GRin Anuschka Samsinger

Ohne Hilfe geht es nicht
Das Abwägen von vorrangigen Maß11; thmon bei Unterstützungen ist eine echte und eminente politische Aufgabe des
Gemeinderates, aber auch der Stadtverwaltung. Der TSB ist der Meinung, daß
jene, die sich nicht mehr
selber helfen können,
auf der Rangliste ganz
oben stehen müssen. In
Innsbruck gibt es
28.000 PensionsempTirotor S.nlor*nt>und

finger,

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( J o n e n 11111(1

2% Hilfe brauchen. Sie sind ein Kornprodukt der sozialen Verpflichtung.
Mißbrauch und überzogenes Anspruchsdenken bringen Leistungen in ein

INNSBRUCK INFORMIERT- MAI I W

Auch in Innsbruck nimmt die Zahl der
berufstätigen Mütter (sowohl bei den verheirateten als auch bei den Alleinerzieherinnen) mit Kleinkindern zu. Dieser
Trend ist bereits seit Jahren feststellbar
und wird sich angesichts dor wirtschaftlich angespannten Situation vor allem der
Jungfamilien sicherlich fortsetzen. Welche speziellen Probleme sich aus der Situation, Berufstätigkeit und Versorgung
von Kleinkindern zu
kooridinieren, ergeben, liegen für jeden
Menschen, der sich
Liberales Forum nur ein bißchen mit
diesem Thema befaßt, klar auf der Hand.
Eine zentrale Bedingung dafür stellt eine entsprechende Versorgung der Kleinkinder dar: die Möglichkeit, überhaupt
berufstätig sein zu können, steht und fällt
mit dem Vorhandensein einer geeigneten
Form der Kinderbetreuung. In diesem
Bereich ist in Innsbruck in den letzten
Jahren einiges passiert. Aber um dem zunehmenden Bedarf gerecht zu werden,
müssen vor allem mehr Möglichkeiten für
Mittagstische angeboten worden.
Ein weiterer Problembereich stellt füi
Betreuungspersonen mit Kleinkindern die
Mobilität in der Stadt dar. Durch die verstärkte Einführung von Niedrigflurbussen
könnte der öffentliche Verkehr kindergerechter gemacht werden. Auch der Zugang zu den Ämtern stellt mit Stiegen, die
mit Kinderwagen nur schwer zu überwinden sind, ein großes Hindernis dar.
Die; Innsbrucker Stadtväter sollten einmal eine Woche lang die Rollo von alIcinorziohondon Vätorn mit Kleinkindern
ulxMnohnifMi, dann wußten sie selbst genau, wie das Alltagsloben von Betreuunyspersonen mit Kleinkindern in Innsbruck zu erleichtern wäre!

GR Günter Hämmerte