Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.3

- S.36

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Diese Ausgabe – 1997_Innsbruck_informiert_03
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INNSBR

Die Fraktionen im Gemeinderat
zur Olympiabewerbung Innsbrucks
Alles schaut gespannt in Richtung 9. März. Wie werden die Tiroler/innen und vor
allem die Bürger/innen in der Landeshauptstadt abstimmen? Es wird spannend
werden, obwohl sich sechs von den sieben Fraktionen im Innsbrucker Gemeinderat nicht nur für die Volksbefragung ausgesprochen haben, sondern auch für
ein „Ja" zur Bewerbung Innsbrucks um die Spiele 2006 eintreten. Hier die Argumente der Fraktionen für bzw. gegen eine Bewerbung Innsbrucks/Tirols.

Olympia 2 0 0 6 - eine
Chance
Innsbruck
ist eine Sportstadt. Diesen
Ruf verdankt
die Landeshauptstadt vor
allem den Olympischen Winterspielen
1964 und 1976. Das ist ein Faktum. Ein
Faktum ist auch, daß diese beiden historischen Ereignisse heute von der Bevölkerung unterschiedlich bewertet werden. Wer nur die Negativa sieht, wird
auch bei der Volksbefragung am 9. März
1997 zum Thema der Bewerbung für die
Spiele 2006 mit „Nein" stimmen. Dafür
habe ich Verständnis. Ich bitte aber alle
Innsbruckerinnen und Innsbrucker zu
überlegen, wofür Innsbruck in Zukunft
stehen soll. Kommen sie zu der Auffassung, daß der Elitensport nicht nur
pädagogisch unverzichtbar ist, sondern
auch - in Zeichen der „Events" - einen
wirtschaftlichen Motor ersten Ranges
darstellt, wird die Entscheidung vielleicht
positiv ausfallen. Aber auch im negativen
Fall wird die Welt nicht untergehen, denn
die Zukunft Innsbrucks beruht nicht nur
auf einer Chance.

Vbgm.o . Univ.-Prof. Dr. N. Wimmer

Olympia sichert und
schafft Arbeitsplätze
Im Gegensatz zu 1993 wurde die Volksbefragung am 9. März dieses Jahres von
100 unabhängigen Fachleuten seriös vorund aufbereitet. Auf Grund dieses Berichtes haben sich die Rahmenbedingungen ganz wesentlich geändert. Heute wissen wir, wo das O-Dorf entstehen soll,
und daß es keine ökologischen Beeinträchtigungen geben wird. In der Wirtschaft könnten 5.000 bis 10.000 Arbeitsplätze gesichert bzw. neu geschaffen

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werden. Für den Tourismus bringt Olympia eine Stabilisierung und eine Verbesserung des Angebotes. Bei Abhaltung
der Olympischen Spiele stehen rund
neun Milliarden Schilling zusätzlich (Fernsehrechte, Sponsoring, Linzenz- und
Ticketverkäufe) für Investitionen zur Verfügung, die zu einem großen Teil in den
Telekommunikationsbereich fließen. Dazu
kommt noch, daß projektierte Vorhaben
der öffentlichen Hand,
wie z. B. die
Autobahnanschlußstelle
Innsbruck Mitte und die Untertunneiung
des Südringes wesentlich rascher umgesetzt werden. Durch einen vorgezogenen Ausbau der Unterinntalbahn würde
ein Quantensprung in der Bewältigung
des Transitverkehrs erreicht. Kurzum:
Olympische Spiele sind weltweit zum Garanten für wirtschaftlichen Aufschwung
und damit zu wichtigen Beschäftigungsinitiativen mit nachhaltiger Wirkung geworden. Daher wäre es völlig falsch, sich
nicht am Wettbewerb um Olympia 2006
zu beteiligen.

Bgm. DDr. Herwig van Staa

Olympia - Chance und
Verantwortung
Innsbruck, wie es sich heute darstellt,
ist auch Ergebnis der beiden Olympischen Spiele 1964 und 1976. Eine erstklassige Infrastruktur für die Bewohnerinnen in unserer Stadt und der internationale Bekanntheitsgrad sind ein Ergebnis der damaligen Spiele. Am 9. März
1997 geht es vorerst lediglich darum, ob
Innsbruck wiederum diese Chance einer
Bewerbung in einer tirolweiten Abstimmung bekommen soll. Es gibt dazu viele
konträre Meinungen, vielleicht teilweise

auch übertriebene Positivmeldungen
und
auch viel Skepsis. Die Innsbrucker VolksInnsbrucker
partei spricht
Volkspartei
sich für diese
Chance aus und glaubt, daß nach den seriösen Vorbereitungen die positiven Veränderungen für die Stadt Innsbruck überwiegen und mögliche Fehler durch Zusammenarbeit aller zu vermeiden sind.
8.941 Milliarden S Einnahmen und Ausgaben incl. einem Nachnutzungsfonds für
unsere Sportstätten incl. zahlreichen Investitionen für die Sportstätten halten sich
die Waage. Wir ersuchen die Innsbruckerinnen zumindest die Chance einer
Bewerbung am 9. 3. 1997 durch ein „Ja
zu Olympia" einzuräumen. Als noch junges Regierungsmitglied habe ich seinerzeit als Kind und auch als Jugendlicher die
Begeisterung und die Aufbruchstimrnung
während der Olympischen Spiele 1964
und 1976 gespürt. Diese Chance sollten
wir auch der Jugend von morgen geben.
Die Probleme, die heute anstehen, sind
unabhängig von Olympia jetzt zu lösen,
wie immer auch die Olympiaabstimmung
am 9. März ausgehen wird.

StR Ing. Martin Krulis

Olympia ist eine Chance über 2006 hinaus
Wir Freiheitliche
haben uns das „Ja"
für eine Bewerbung
Olympia 2006 nicht
leicht gemacht. Wir
haben uns gewissenhaft mit dem Thema
auseinandergesetzt nach intensiver Analyse der Meinung unabhängiger Fachexperten vertreten wir ein klares
„Ja". Olympia 2006 ist nicht nur das MegaSportspektakel im Vier-Jahresrhythmus, es
geht vor allem um den dringend notwendigen
Impuls für Innsbruck und Tirol. Wir leben in einer wirtschaftlich harten Zeit mit nur schwer
zu bewältigenden Arbeitsplatzproblemen, wir
müssen unseren Standort in der internationalen, nur mehr auf Gewinne orientierten Konkurrenz positionieren, damit die „Globalisie-

INNSBRUCK INFORMIERT - MÄRZ 1997