Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.3

- S.5

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OINNSBRU
Achzigerjahre hinein sei in den beiden
Olympischen Spielen zu suchen, war
jedoch völlig falsch. Ausschlaggebend
für den hohen Schuldenstand und den
verlorenen Finanzspielraum war
tatsächlich, daß die Stadt Investitionen
getätigt hat, die zwar notwendig und
wünschenswert waren, aber in der finanziellen Dimension die Finanzkraft
der Stadt beträchtlich überschritten haben. Zum Zeitpunkt der Olympischen
Spiele 1976 hat die Stadt Innsbruck eine Olympiaanleihe von 400 Mio. S aufgenommen. Nur rund 20 Prozent davon
wurden jedoch für Olympiafinanzierungen verwendet, 80 Prozent davon haben zur Finanzierung von Straßen und
Brücken, von Schulen und Hallenbädern
etc. gedient. Die Rückzahlung dieser
Schulden hat sich in der Folge lange hinausgezögert, weil zur Tilgung der Anleihe teilweise wieder längerfristige Darlehen aufgenommen werden mußten.
Nach der von der TT durchgeführten Meinungsumfrage
begründet
doch ein Teil der Bürger die Ablehnung zur Olympiabewerbung mit der
schlechten Finanzlage der Stadt.
Man könnte fast eine Parallele zur
Aussage ziehen, daß sich die Voraussetzungen für die Bewerbung um
Olympische Winterspiele geändert ha-

ben. Die Finanzlage der Stadt hat sich
deutlich gebessert. Über eine lange
Zeit wurde ein Konsolidierungsprozeß
in kleinen, zähen Schritten verfolgt. In
den letzten Jahren wurde unter Bürgermeister van Staa eine wesentlich rigorosere Gangart eingeschaltet. Es ist
kein Grund für Jubeltöne, die Stadt hat
jedoch wieder einen freien Finanzspielraum erlangt, sodaß mit einer geringeren Fremdmittelfinanzierung doch
beträchtliche Investitionen möglich
sind. Gleichzeitig gelingt es, den Schuldenstand weiter abzubauen. Das Budget 1977 entspricht jedenfalls den
Maastricht-Kriterien.
Ist die Befürchtung der Bürger, ein
neues Abenteuer einzugehen, nicht
verständlich?
Verständlich ist die Skepsis und das
Mißtrauen der Innsbrucker Bürger/innen, das auf der falschen Verknüpfung
der allgemeinen Finanzlage der Stadt
mit den vorangegangenen Olympischen Winterspielen beruht. Leider
sind bei dieser Meinungsbildung die
positiven Aspekte, wie der internationale Bekanntheitsgrad Innsbrucks, die
seinerzeitige Belebung des Tourismus
und die weitreichende Verbesserung
der Infrastruktur in der Stadt untergegangen. Nach der derzeitigen Beurtei-

Die „Therapie" für Innsbrucks
Stadtfinanzen wirkt
Erfreuliche Daten liegen über die Entwicklung des Schuldenstandes der
Stadt Innsbruck zwischen 1990 bis
1996 vor. Die Pro-Kopf-Verschuldung
in Innsbruck ist von 23.720 S im Jahr
1993 auf 18.482 S 1996 zurückgegangen: Die erfolgreiche „Therapie"
wird fortgesetzt.
1990 war der Schuldenstand weit
höher als die Einnahmen, während heute bei gleichzeitiger Schuldenreduzierung die Einnahmen höher sind. Die
Trendwende sei - so Finanzreferent
Bürgermeister Dr. Herwig van Staa - ab
1994 eingetreten.
1993 betrug der Schuldenstand
2,801.575 Milliarden S, die Gesamteinnahmen beliefen sich auf 3,235.412
Milliarden S. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrug 23.720 S, der Verschul-

dungsgrad lag bei 86,59 Prozent.
1996 beträgt der Schuldenstand
Innsbrucks 2,182.962 Milliarden S, die
Gesamteinnahmen belaufen sich auf
3,655.823 Milliarden S. Die Pro-KopfVerschuldung beträgt „nur" mehr
18.482 S und der Verschuldungsgrad
liegt bei 59,71 Prozent.
Interessant und erfreulich auch die
Entwicklung bei den Personalkosten:
Das Präliminare für den Personalaufwand betrug für das vergangene Jahr
1,264.788 S, der tatsächliche Aufwand
belief sich auf 1,187.996 S. Die Einsparung beträgt somit 76,792 Mio. S.
Einen großen Anteil an diesem Erfolg
mißt Bürgermeister Dr. Herwig van
Staa den Umstrukturierungs-Maßnahmen im Rahmen der Verwaltungsreform bei.

INNSBRUCK INFORMIERT - MÄRZ 1997

lung wird die Abhaltung Olympischer
Winterspiele in kein finanzielles „Abenteuer" führen. Bedenklich sollte eher
die Tatsache stimmen, daß der Name
„Innsbruck" aus international renommierten Tourismuskatalogen gestrichen wird.
Glauben Sie persönlich, daß Olympische Winterspiele der Stadt
Vorteile bringen ?
Zu betonen ist, daß es sich um „Tiroler Spiele" handeln wird, hinter denen
das enorme Potential der Region Tirol
mit einer langen Tradition im Alpinismus, im Wintersport und im Tourismus
steht. Die mit dem beträchtlichen Geldfluß nach Tirol verbundenen Impulse in
die Wirtschaft und in den Arbeitsmarkt
können der Stadt und ihren Bürgern
nur förderlich sein und sollten eine Beteiligung am „Unternehmen Olympische Winterspiele 2006" rechtfertigen.
Wir danken für die klare Beantwortung unserer Fragen im Sinne des Informationsauftrages unserer Zeitung.

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