Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1947

/ Nr.8

- S.5

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Auuoblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

51?»miner 8

Geburten und ^tcrbcfällc iin ^llli 1947
(Ständige Wohubevölternng. )

Geburten

Infektionskrankheiten
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Diphtherie
Scharlack
Vungcntnberknlose
Kinderlähmung

Sterdesälle
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Typhus
Paratpphus
Ruhr

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Lohnt sich die Innsbmcker Stadtbucherei
Von Dr. Irmgard Webhofer.
„Kciue Angst! (5s folgen keine dürren Zahlen als
Antwort. 7lbcr begleiten müssen Eie mich, jawohl,
b e g l e i t e n . Nicht in den Hofgarten, nicht anf ein
Eis ins Cafe Mnnding, nein, nein!"
„Ja, wohin
denn?" — „ I n unfern Betrieb, in die Stadtbücherci!"
— „Nein, aber . . . . . " — „Keine Ausflüchte, jetzt
m ü s s e n Sic mit, zur Strafe für die Frage, ob sich
die Bücherei lohne." ^ „Mitarbeiten meinen S i e , und
das noch dazii im Urlaub?" — „Das gerade nicht,
aber zuschauen follen Sie, zuschauen d ü r f e n Sie.
Das klingt schon etwas besser, nicht wahr? — Langweilen? Das wird Ihnen bald vergehen. Da sind wir.
Ah, da steht ja schon der Gang voller Lente, das wird
heut wieder heiß hergehen."

holen. Jeder w i l l schnell und gut bedient sein. „Bei
solchem Andrang brauchen Sie aber wirklich drei
bibliothekarische Kräfte am Ausleihtisch."
„ J a , das
ist auch unbedingt notwendig. Die Bücherei ifr ja kein
Verkaufsladeu, und Bücher dürfen nicht wahllos ausgegeben werden. Jeder Fall muß mit Einfühlung und
Sachkenntnis behandelt werden, sonst sind wir nicht
mehr eine der Volksbildung dienende Einrichtung,
sondern ein Gewerbebetrieb. Zur Zeit der starken W i n ter- und Frühjahrsausleihe hätten w i r ohne Aushilfe
vom Stadtarchiv gar nicht fertig werden können." ^
„Das glaube ich Ihnen aufs W o r t ! "

„Doch jetzt heißt es schleunigst all die vielen Leserwünsche befriedigen. Nun hörey S i e einmal selbst und
„ I a z kimm i grod vom Bäcker, feit 6 steh i schon urteile« Sie d a n n ! "
umanand und iaz heißt"s holt scho wieder Worten,
(5in guter Fraucnroman wird da verlangt, einer der
wissen"s, mei M a n n ischt gonz verruckt hinter die Via- häufigsten Wünsche, ein Bcrgstcigerbuch, eine wertcher her, ohne Viacher derf i heut nit heimkemmen!"
volle Künstlerbiographie, Karl M a y , Gerstäcker, Ganghöre ich die Frau Müller sagen. N u n rasch an die Ar- hofer, Jack London — noch immer hat man viel zu
beit! Die letzten Buchkarten eingestellt, die Datumswenig davon — ein nettes Buch zum Vorlesen für
stempel hergerichtet, die vorbestellten Bücher eingereiht. einen Kranken, ein Schmettcrlingsbuch, ein Bnch über
Da schlägt es schon nenn Uhr. Anf springt die Tür, Alpenblumen, Sternkunde — ein gar nicht selten geherein strömt die Menge.
äußerter Wunsch! Ein Heimatbuch, Grillparzer, ein
„ I s t das jeden Tag so?", höre ich meinen Freund. flotter Unterhaltnngsroman für deu Urlaub, ein Buch
über romanische Kunst, englisckc Gesellsckaftsromane,
hinter den Kulissen fragen.
„(5s ist sckon ein
ein
Hilfsbuch zum Einkocken von Gemüse, ein Buch
Pfundotag heute, erster Anoleihtag uach der Sommerill
französifchcr
Spracke, Ratsckläge sür die werdende
sperrc." Ich freue mich wie ein Schneekönig, daß ich
den „ M a n n mit den l()()l) Bedenken" gerade heute am Mutter, ein Fachbuch über (5"lektrotecknil, Marckcn für
Scklafittcken erwisckt habe. Der foll nns nickt mehr die Kleinen, eine griechische Knnstgesckickte, eine Ärztebiographie, eine Indienreise, etwas Kulturgesckicktauol^müu"n, den spannen wir lino ein. Unser ^ozner
so geht das in bnntem Wecksel dlirckeinander.
„Nannele" soll hent wieder überall zngleick sein. Vier, lickeo
Nur
haben
nur leider leine Siebenmeilenstiesel, und
füuf Anmeldungen regnet es auf einmal, dazwischen
der
Sprung
von Goethe znm Kochbuch ist rascher vollsollen die ausgesuchten Bücker ans den Regalen geholt
werden, die eben zurückgekommenen türmen sick sckon zogen, als der von der Ausleihe ins Magazin. Die
Monatsentleilumgcn sind auf vier- nnd fünftausend
zu Stößen und müssen ^um Fristlasteil getragen wergestiegen.
den, um dort die da^u gehörigen Karlen herauszuziehen. Ich merke deutlich, mein Nörgler wird nervös;
„Ich sehe schon, in der Ausleihe brauchen Sie zeiter ist doch im (Grunde ein guter Kerl und kann es nickt
weise dringend zwei technische Hilfskräfte" . . . „Ganz
leiden, wenn andere sick abstrappclu. Sich da, welch ricktig, es ist immer ciue große Erleichtcruug für den
unerwarteter Helfer! M i t rasckem Blick bat er die
Parteiellverkehr, wenn uufer Studienpraktikant da ist.
Magazinordnung ersaßt und hilft uno beim Büchcr- Sie sehen ja, daß unsere einzige technische Hilfskraft