Innsbruck Informiert

Jg.1996

/ Nr.3

- S.35

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daß ohne Eigenverantwortung keine Stabilität
und kein Aufschwung möglich ist. Hinzu kommt
als wichtigste Voraussetzung der Fleiß. Wir
möchten nicht schulmeistern, die Jungen glauben es nicht, ehe sie das nicht selbst erfahren.
Innsbruck bietet von der Lage als Stadt eine
gute Voraussetzung. Es müßte gelingen, die
nötigen Weichenstellungen für die Stadt zu
schaffen. Freilich brauchen wir ein Bündnis mit
der hohen Politik in Wien. Daß Steuern hier eine große Rolle spielen, wird von niemandem in
Frage gestellt. Abgabenlasten können Unternehmer zum Resignieren bringen, genauso wie
die ständigen Arbeitszeitverkürzungen Fehlentwicklungen sind, weil die Plätze zu teuer
werden. Früher sagte man in Tirol, in Innsbruck
ist immer etwas los. Heute ist in jeder Bezirksstadt „etwas los". Das beginnt schon beim
„Schaufensterschauen", bei dem Einkaufsmöglichkeiten.
Unsere Stärke liegt in der Schönheit der
Im weitläufigen Gewerbegebiet östlich des Langen Weges siedelten sich in den verganStadt, aber auch in der menschlichen Qualität,
genen Jahren viele Betriebe an, die in der Innenstadt nicht Platz fanden. Im Technolowie Gäste, die Innsbruck besuchen, behandelt
giezentrum (Bild), das mit Hilfe auch der Stadt entstand, arbeiten zahlreiche innovative
Unternehmen „unter einem Dach".
(Foto: Archiv) werden. Eine Kraftanstrengung in dem Bereich
brächte, unabhängig vom politischen Barometer in Wien, eine wirtschaftliche Chance.
ner prosperierenden Entwicklung in den
gerade an der Schwerpunktaktion „UmQR Helmut Kritzinger
Gemeinden: ohne sie sind die Leistunweltorientierte Innovation". Es geht, ganz
gen der öffentlichen Hand im Hinblick
auf die Daseinsvorsorge für die Bürger,
wie z. B. Bildung, Kultur, techn. Infrastruktur, aber auch im sozialen Bereich
nicht möglich. Den Anliegen und Erfordernissen der Wirtschaft kommt daher
im Rahmen dieser Daseinsvorsorge ein
entscheidender Stellenwert zu. Damit die
Wirtschaft „ungestört arbeiten" kann,
braucht sie entsprechende Rahmenbedingungen. Sie will keine „Almosen",
benötigt jedoch z. B. die Bereitstellung
der notwendigen Verkehrs- und techn.
Infrastruktur, eine funktionierende Verund Entsorgung (Strom, Wasser etc.),
wobei gerade hier die Stadt „berechenbar" sein muß, d. h., sie darf keine unerwarteten und daher unkalkulierbaren
Änderungen der Gemeindesteuern und
Gebühren vornehmen. Auch muß die
Rechtssicherheit im Hinblick auf die Nutzung von Grund und Boden (Flächenwidmung etc.) gewährleistet sein.
StR Rudi Federspiel,

Klubobmann

schlicht, darum, daß man mit Umweltorientierung auch Geld verdienen kann.
Innsbruck hat für den Tiroler Zentralraum (gut eine Viertelmillion Menschen)
auch seit Jahren ein Wirtschaftsleitbild.
Viele Vorschläge sind noch nicht umgesetzt. - Es hapert vor allem an der
schlechten Zusammenarbeit zwischen
Stadt, Land und Nachbargemeinden:
Von den Standortfaktoren her gehören
wir zu den besten Wirtschaftsstandorten
Europas, aber wir „verkaufen" uns
schlecht. „Intelligente" Arbeitsplätze in
Zukunftsbranchen gehen uns daher ab.
Graz verwirklicht seit Jahren das Programm „Ökoprofit - Umweltschutz aus
Eigennutz". Wie vor allem Klein- und Mittelbetriebe mehr Güter und Dienstleistungen mit weniger Abfall und Emissionen herstellen und damit Kosten sparen und ihre Konkurrenzfähigkeit erhöhen können! In Tirol startet die grüne
Umweltlandesrätin jetzt auch so ein Projekt. Wir hoffen: Innsbruck ist dabei.

Umweltschutz ist
Wirtschaftsförderung

Die Position
der Wirtschaft

U n s e r e
Schwesterstadt
Freiburg arbeitet
DIE GRÜNEN
für ihre WirtDIE INNSBRUCKER GRÜNEN s c h a f t s r e g j .

Man spricht von Aufschwung und Arbeitsplätzen, von guten Standorten
und von Stabilität. Gerade der ältere Mensch erlebte Tief- und HochphaTirole"r Seniorenbund sen. Er weiß daher auch,

on (über eine halbe Million Menschen)

INNSBRUCK INFORMIERT - MÄRZ 1996

Innsbruck muß viele
Bereiche ausgliedern
Die Sorge um die wirtschaftliche Zukunft Innsbrucks ist berechtigt, da
einerseits die öffentliche
Hand aufgrund der
Knappheit der RessourForum cen immer weniger imstande ist, wirtschaftliche Impulse zu liefern,
und andererseits der öffentliche Bedarf an Mitteln die private wirtschaftliche Handlungsfreiheit immer mehr beschränkt. Das von Gemeinderat Hämmerle vielfach geforderte Umdenken ist noch nicht erfolgt, und die Gefahr,
daß durch mangelnden Innovationswillen "halt
so weitergewurstelt" wird, groß. Wesentlich
sind folgende Erkenntnisse: 1.) Daß die Stadt
nicht für Schlachthof, Gebäudeverwaltung,
Gärtnerei, beamtete Handwerker etc. zuständig ist, und diese Funktionen umgehend aus
dem städtischen Aufgabenbereich auszugliedern sind. Dies wird es ermöglichen, bisher
gebundene Mittel zielgerichtet einzusetzen.
2.) Damit die Stadt wertvolle Wirtschaftsimpulse liefern kann, wird es weiters notwendig
sein, von dem parteipolitisch verständlichen
Gießkannenprinzip abzugehen und eine große
Anzahl Gewohnheitsansprüche abzulehnen.
Die Stadt ist weder verpflichtet, jedes Schirennen noch jedes Schützenfest zu subventionieren, und hat auch nicht das Geld dazu,
wenn sie wichtige Impulse liefern will.
3.) Innsbruck braucht dringend ein wirtschaftliches Profil, zu dem die Stadt Wesentliches beitragen kann.

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