Innsbruck Informiert

Jg.1996

/ Nr.1

- S.42

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INNSBR
Das Tiroler Gelöbnis von 1796 und
die Innsbrucker Herz-Jesu-Kirche
Jahre 1904. Der Entwurf für das CiDas Jahr 1996 gibt landesweit AnVon Stadtarchivdirektor
borium mit dem Hochaltar stammte von
laß, daran zu erinnern, daß die Tiroler
SR Univ.-Doz. Franz-Heinz Hye
Architekt
Josef Schmid, die AusLandstände bzw. der Tiroler Landtag
führung
besorgten
Mathias Peintner,
angesichts des überraschenden Einsade mit Darstellung des hl. Alfons von
Friedrich Gürtler und die Wiltener Firfalles französischer Truppen in das un- Liguori (im Bischofsornat) und dem hl.
ma Seeber.
tere Etschtal am 1. Juni 1796 in Bozen Clemens Maria Hofbauer in der Ordas bekannte Gelöbnis zu Ehren des denstracht der Redemptoristen weist
Die ebenfalls von Josef Schmid göttlichen Herzen Jesu abgelegt hadie oberste bzw. Mittelfigur mit einer
nach dem Vorbild des Münsters zu
ben. Als man 100 Jahre danach die
Braunschweig - entworfenen Fresbetreffenden Säculumsfeiern beken wurden von einem Team von
ging, entstanden an einigen Orten
vier Malern ausgeführt: Jonas Randes Landes Herz-Jesu-Kirchen, wie
ter, Heinrich Schmid iun., Eduard
z. B. beim Sandhof in St. Leonhard
Sailer und einem Maler namens
im Passeier, in Bozen, in Meran und
Mentel. Den Höhepunkt der Fresin Innsbruck.
ken bildet zweifellos die Darstellung des beiderseits von je drei
Die Initiative zum Innsbrucker KirHeiligen flankierten Gekreuzigten
chenbau, der zugleich als Kirche
in der Apsiskalotte über dem Cides annähernd gleichzeitig errichborium, wobei links außen der
teten Klosters der Redemptoristen
Gründer des Redemptoristenor(erbaut 1895/98) konzipiert war,
dens, der hl. Alphons M(aria) Liging vom Herz-Jesu-Verein zum
guori, und rechts außen der in
Bau der (Innsbrucker) Herz-JesuÖsterreich besonders verehrte hl.
Kirche aus, der sich auch um die
Clemens Maria Hofbauer (gest.
Aufbringung der finanziellen Mittel
1820 in Wien) angeordnet wurfür dieses Vorhaben kümmerte. Die
den.
Baubewilligung seitens des Stadtmagistrats - das Gebiet nördlich der
Nicht zuletzt diese, dem neoroMaximilianstraße gehörte seit 1878
manischen Baustil entsprechende
zur Stadt - wurde am 17. Juli 1895
künstlerische Ausstattung ist es
erteilt, die Grundsteinlegung erauch, welche die Herz-Jesu-Kirche
folgte am 17. Mai 1896, also fast
von der etwas jüngeren, ebenfalls
auf den Tag genau 100 Jahre nach
im Stil der Neoromanik erbauten
der Ablegung des Gelöbnisses.
Pradler Pfarrkirche unterscheidet,
Bereits drei Monate später, am 19. Die 1896 - 100 Jahre nach Ablegung des Herz- welche architektonisch als eine
August 1896 konnte die Firstfeier Jesu-Gelöbnisses - erbaute Herz-Jesu-Kirche in der Meisterleistung der Neoromanik in
begangen werden.
Innsbruck zu bezeichnen ist.
Innsbrucker Maximilianstraße.
(Bild: Stadtarchiv)
Im April 1898 war der Bau vollHerz-Jesu-Statue auf das Patrozinium
endet und empfing am 25. Mai 1898
Gedächtniskapelle
die kirchliche Weihe. Die allerdings der Kirche hin.
beim Lemmenhof
Im Inneren repräsentiert die Herz-Jenicht vollends realisierten Pläne für den
su-Kirche den Typ einer dreischiffigen
Kirchenbau verfaßte der Innsbrucker
erneuert
Emporenbasilika, d. h. die beiden niedBaumeister Peter Huter, die AusIm Rahmen der ihm 1994 übertrarigeren Seitenschiffe des Langhauses
führung lag in den Händen der Innsgenen denkmalpflegerischen Kombrucker Baufirma Josef Mayr u. Söh- sind zweigeschoßig angelegt und verpetenzen war es dem Stadtarchiv im
längern die Orgelempore nach vorne
ne.
heurigen Jahre in Zusammenarbeit
bis zum Querschiff. Hinsichtlich der
Stilistisch gehört die Herz-Jesu-Kirmit dem städtischen Wirtschaftshof
che ebenso wie z. B. die Pradler Pfarr- Ausstattung der Kirche sind es vor almöglich, sowohl das Dach der 1809lem zwei Elemente, die dem Kirkirche in die Reihe der neoromaniGedächtniskapelle beim Lemmenhof
schen Kirchenbauten, erhielt jedoch cheninneren seine besondere Atmosvollständig erneuern zu lassen, als
phäre verleihen, einerseits das bis ins
durch ihren sich über die Mittelachse
auch das von Prof. Mag. Kurt Marder Fassade erhebenden wuchtigen letzte Detail durchgestaltete Ciborium
greiter renovierte Altarblatt der Kla(= der von Säulen getragene Überbau)
Glockenturm eine unverwechselbare,
rerhof-Kapelle wieder an seinem
über dem Tabernakel und andererseits
besondere Gestalt. Von den drei HeiStandort aufzustellen.
ligenfiguren im Zentralbereich der Fas- der üppige Freskenschmuck aus dem

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INNSBRUCK INFORMIERT - JÄNNER 1996