Innsbruck Informiert

Jg.1996

/ Nr.1

- S.38

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Diese Ausgabe – 1996_Innsbruck_informiert_01
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Werbeverbot für
„Scientology"
Die Stadt Innsbruck hat aufgrund heftiger Proteste und
auch in Hinblick auf die Bescheiderkenntnisse des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichtes Hannover im
Falle Scientology die erteilte
Bewilligung an die Scientology-"Kirche" zur Aufstellung eines Informationsstandes widerrufen und auch jede weitere Verkaufstätigkeit in Innsbruck untersagt.
Sowohl Dr. Emil Juen, im
Auftrag der Tiroler Ärztekammer, wie auch der Vorstand
der Psychiatrie Innsbruck,
Univ.-Prof. Dr. Hartmann Hinterhuber, haben in Briefen
Bürgermeister Dr. Herwig
van Staa aufgefordert, alles
zu unternehmen, damit die erteilte Genehmigung wieder
rückgängig gemacht werde.
Prof. Hinterhuber führt in seinem Schreiben u. a. an, daß
in den von den Scientologen

DEZ: 150.000 S für Kindergärten
Aus Anlaß des 25-jährigen
Jubiläums des DEZ-Einkaufszentrums hat DEZ-Direktor Dipl.-Vw. Hannes
Hess an Bürgermeister Dr.
Herwig van Staa drei
Schecks in der Höhe von jeweils 50.000 S überreicht.
Das DEZ, das sich als Einkaufszentrum vor allem auch
für junge Familien sieht, will
mit dieser Spende den drei in
seinem Einzugsgebiet liegenden Kindergärten in Amras, Pradl und der Reichenau
eine Weihnachtsfreude bereiten. Der Bürgermeister
nahm im Namen der drei Kin-

dergärten die Schecks dankend im Empfang und betonte, daß das DEZ damit ein
Signal setze, durch das auch
die Entwicklung Innsbrucks
zu einer kinder- und familienfreundlichen Stadt zum Ausdruck kommt. Die zwei
Schecks für die städtischen
Kindergärten in Pradl und der
Reichenau leitete der Bürgermeister sofort an das Kindergartenamt weiter. Den
dritten Scheck für den Pfarrkindergarten Amras überreichte der Bürgermeister am
20. Dezember persönlich
Pfarrer Stephan Lang.

verteilten Pamphleten die
Psychiatrie auf das unflätigste angegriffen werde, wodurch Angehörige aber auch
Patienten stark verunsichert
würden. Auch in Deutschland
gehend derzeit die Wogen
wegen der Propagandatätigkeit der Scientologen hoch.

Das Bundesgericht in Kassel
hat z. B. den Scientologen
das Recht abgesprochen,
sich Kirche zu nennen. „Das
Auftreten als Glaubensgemeinschaft ist nur ein Vorwand für das Verfolgen wirtschaftlicher Interessen", heißt
es im Urteilsspruch.

1995 nur 7 Delogierungen aus
Stadtwohnungen
Ein Fünftel der Bevölkerung
sei vom Abrutschen in die
Armut gefährdet bzw. lebe
bereits in Armut, sagte StR
Dr. Lothar Müller; dies sei
„die größte sozialpolitische
Herausforderung, die in den
Gemeinden am deutlichsten
spürbar wird". - Bei den
Delogierungen zeigt das soziale Engagement der städtischen Verwaltung offensichtlich Wirkung: Aus den
5728 städtischen Wohnungen, Garconnieren und
Zimmern mußten 1995 lediglich sieben Parteien delogiert werden (davon vier wegen unzumutbaren Verhaltens). Dabei ist das Wohnungsamt bemüht, mit jedem Betroffenen in ein persönliches Gespräch zu kommen und Problemlösungen
anzubieten.

Erste Veranstaltung der Reihe „Universität ins Rathaus"
Die erste gemeinsame
Veranstaltung in dieser
Form fand am 15. Dezember im Bürgersaal des
Historischen Rathauses
statt: Universitätsprofessor Dr. Leander Petzold,
Vorstand des Institutes für
Volkskunde, präsentierte
im Beisein des Bürgermeisters, des Rektors der
Universität, des Dekans
der Geisteswissenschaftlichen Fakultät und zahlreicher weiterer Ehrengäste die zwölfbändige Ausgabe seines Werkes „Sagen aus Österreich". Für
die musikalische Umrahmung sorgte das Bläserquintett „TONart" des Mozarteums. Der Verlag Diederich in München, der für
die Herausgabe des Werkes verantwortlich zeichnet, stellte der städtischen

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Universität Innsbruck und Rathaus wollen näher zusammen rücken. Bürgermeister Dr. Herwig van Staa: „Die
Universität soll die Möglichkeit haben, sich auch im Rathaus der Öffentlichkeit zu präsentieren."
Bibliothek eine Gesamtausgabe zur Verfügung.
Der Bürgermeister betonte in seiner Ansprache, daß
die Stadt neben ihren
Bemühungen, Wohnraum
für Studenten zu schaffen,
sich in Zukunft auch verstärkt
um den Wissenschaftstransfer kümmern wolle: „Die Bürger haben ein Recht, zu wissen, was an unserer Universität geleistet wird." Rektor
Dr. Christian Smekal meinte,
es sei ein gutes Symbol,
wenn die Universität in der
Stadt einen wichtigen Stellenwert einnehme.
Professor Petzold, der
zahlreiche neue Akzente in
der Volkskunde gesetzt hat,

zählt international zu den bedeutendsten Märchen- und
Sagenforschern. Er hat sich
durch seine Vorlesungen in
der ganzen Welt einen Namen gemacht. 1989 wurde
Professor Petzold in Palermo für seine ethno-anthropologischen Studien mit
dem Wissenschaftspreis
„Premio Bitre" geehrt, benannt nach dem international
bedeutenden Ethnologen.
In Zukunft wird es auf Initiative von Bürgermeister
Dr. Herwig van Staa regelmäßig gemeinsame Veranstaltungen Universität - Stadt
Innsbruck geben. Die Universität soll, indem sie die
Möglichkeit hat, sich im Rat-

haus zu präsentieren,
mehr ins Bewußtsein der
Bürger/innen
gerückt
werden. In Frage kommen
dabei z. B. die Präsentation wissenschaftlicher Erkenntnisse oder die Ergebnisse
von
Forschungsarbeiten. Der
Bürgermeister möchte in
Zukunft auch vor Gemeinderatssitzungen
Fachvertretern der Universität die Möglichkeit
geben, über allgemein interessierende Themen zu
referieren. Dadurch soll allen Mandataren ein Einblick vermittelt werden,
was an unserer Hohen
Schule geboten wird. Darüber hinaus will der Bürgermeister in Hinkunft
auch bei Pressekonferenzen die Universität verstärkt einbeziehen.

INNSBRUCK INFORMIERT - JÄNNER 1996