Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.2

- S.8

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2020_Innsbruck_informiert_02
Ausgaben dieses Jahres – 2020
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Lebensraum Innsbruck

Mindestens 23 Feuerwehrleute
sind rund um die Uhr auf der
Hauptfeuerwache im Dienst.

Hohe Kompetenz
das ganze Jahr

W

© CHRIST
IAN FORC

HER

ussten Sie, dass Innsbruck die
erste Stadt auf dem Gebiet des
heutigen Österreichs mit einer Freiwilligen Feuerwehr war? Schon
in den Innsbrucker Feuerordnungen aus
den Jahren 1567 und 1642 sind inhaltliche Schwerpunkte zur Gefahrenprävention und zur Organisation hinsichtlich
einer aktiven Brandbekämpfung enthalten. Die Gründung einer Feuerwehr in
Innsbruck erfolgte letztlich 1857 auf Eigeninitiative des Innsbrucker akademischen Turnlehrers Franz Thurner. Erst 40
Jahre später wurde 1897 die erste hauptberufliche Innsbrucker Feuerwehreinheit aus sechs besoldeten Männern installiert.
Auch mehr als 120 Jahre nach ihrer
Gründung leisten die Frauen und Männer der Berufsfeuerwehr Innsbruck (BFI)
Jahr für Jahr einen wichtigen Beitrag für
die Sicherheit der Landeshauptstadt
und ihrer BewohnerInnen. Die Vielfäl-

14

INNSBRUCK INFORMIERT

tigkeit der Bandbreite an Einsätzen erfordert Fachleute, die bei einem Minimum an Zeit die richtige Entscheidung
treffen. Mit modernen Gerätschaften
und Fahrzeugen sowie großer Bereitschaft haben die Feuerwehrkräfte im
vergangenen Jahr ihre Schutzaufgabe
stets erfolgreich gelöst. Denn, wenn’s –
im wahrsten Sinn des Wortes – brennt,
wird schnell und kompetent geholfen.
Das gilt nicht nur im Brandfall, sondern
auch bei besonderen Ereignissen wie
den massiven Schneefällen im Jänner
oder dem Hochwasser im Sommer des
Vorjahres. Einmal mehr hat sich gezeigt,
dass die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr tagtäglich für das Wohl der Bevölkerung bereitstehen.

Intensives Einsatzjahr 2019
Der schneereiche Winter sowie das InnHochwasser im Juni haben sowohl BürgerInnen der Stadt Innsbruck als auch die

„Das Innsbrucker Feuerwehrwesen ist
sehr gut aufgestellt. Investitionen wie die
Anschaffung von Fahrzeugen und Gebäude­
sanierungen wie etwa in Vill sowie eine gute
Ausbildung der Feuerwehrkräfte sind notwen­
dige Maßnahmen für die Sicherheit in der Stadt.“
Vizebürgermeister Franz X. Gruber

Vizebürgermeister Franz X. Gruber (Bildmitte), gemeinsam
mit Branddirektor Helmut Hager (l.), Branddirektor-Stellvertreter Johann Zimmermann (3. v. r.), den Hotelbesitzern
Brigitte Tschoner (2. v. l.) und Thomas Hudovernik (4. v. l.)
sowie eine Mannschaft der Berufsfeuerwehr vor dem altehrwürdigen Hotel Weißes Kreuz in der Altstadt

R

© V. LERCHE

Einsatzkräfte verschiedener Organisationen in Atem gehalten. Auch der Brand
des denkmalgeschützten Hofgarten-Cafés Anfang Juli bleibt in Erinnerung. Mehr
als 4.700 Einsätze verzeichnete die Berufsfeuerwehr im abgelaufenen Jahr,
wobei insbesondere drei Bereiche zu erwähnen sind. Zu technischen Einsätzen
wurde die Feuerwehr mit 1.760 Alarmierungen am öftesten gerufen, zu Brandeinsätzen rückte sie ca. 1.300 mal aus.
Im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes, das sind Maßnahmen zur
Brandverhütung und Sicherstellung der
benötigten Löschmittel und Wege, verbuchte die BFI mehr als 1.100 Einsätze.
„Das Team der Berufsfeuerwehr leistet
in Zusammenarbeit mit den zehn Freiwilligen Feuerwehren und den Betriebsfeuerwehren des Flughafens und der
Justizanstalt hervorragende Arbeit. Ich
bedanke mich bei allen für ihr tagtägliches Engagement“, betont der für Feuerwehragenden zuständige Vizebürgermeister Franz X. Gruber.

Vill rüstet auf
Damit die Einsatzorte auch in Zukunft
rasch erreicht werden, müssen bei der
Freiwilligen Feuerwehr (FF) Vill neue
Einsatzfahrzeuge angeschafft werden, da bereits zwei der insgesamt

drei am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind. Aus diesem Grund müssen das Tanklösch- sowie das Mannschaftstransportfahrzeug ausgetauscht
werden. Ersteres wird aus dem Bestand
der Berufsfeuerwehr zur Verfügung gestellt, zweiteres wird neu angeschafft.
Da die Fahrzeuge aufgrund ihres hohen technischen Standards mehr Platz
benötigen, ist eine Sanierung der Feuerwehrhalle unumgänglich. Voraussichtlich soll im Sommer 2020 mit den
Baumaßnahmen gestartet werden. Die
Fertigstellung ist im Herbst geplant.

Sicherheit durch Ausbildung
Neben Investitionen in technische Infrastruktur ist auch eine gute Ausbildung
der Feuerwehrfrauen und -männer von
großer Bedeutung. „Besonders wichtig
ist, dass sich unsere Feuerwehrkräfte
laufend aus- und fortbilden. Das ist die
unabdingbare Grundlage, um auf Gefahrensituationen professionell reagieren
zu können“, weist Branddirektor Mag.
(FH) Helmut Hager auf die Bedeutung
dieses Schwerpunktes hin. So schlossen
Ende April elf Berufsfeuerwehrmänner
nach sechsmonatiger Ausbildung den
Chargenlehrgang erfolgreich ab und
können nun als Führungskräfte eingesetzt werden. MF

© M. FREINHOFER

Die Berufsfeuerwehr kann mit mehr als 4.700 Alarmierungen
auf ein einsatzintensives Jahr 2019 zurückblicken. Fortlaufende
Investitionen in eine moderne Infrastruktur erhöhen zudem die
Sicherheit für alle InnsbruckerInnen.

„Hohe Professionalität“
Anlässlich der kürzlich stattgefundenen Bauverhandlung für den Ausbau
des Innsbrucker Altstadthotels Weißes Kreuz wurde im Besonderen auch
über die Brandschutzmaßnahmen gesprochen. Dabei wurde von der
Besitzerfamilie der erfolgreiche Brandeinsatz im August 2018 erwähnt.
Auslöser für den damaligen Einsatz war ein Brand in einem Elektroverteilerkasten, der von den Einsatzkräften ohne Personenschäden bzw.
größere Sachbeschädigungen abgewickelt wurde. Wie der BFI im Nachhinein mitgeteilt wurde, zeigte sich ein amerikanischer Gast, der selbst
als Berufsfeuerwehrmann in New York tätig ist, vom Einsatz und der
hohen Professionalität seiner FeuerwehrkollegInnen und der Polizei
sehr beeindruckt. Dem Hotelgast hat nicht nur das rasche Eintreffen
der Einsatzorganisationen am Brandort, sondern das kompetente
ineinandergreifende Zusammenwirken von Feuerwehr und Polizei
imponiert. Er soll dabei auch erwähnt haben, dass die Feuerwehr in
New York ausgezeichnet ist, die Berufsfeuerwehr in Innsbruck aber
mindestens ebenso professionell agiert. MF