Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.2

- S.4

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Lebensraum Innsbruck

© STADT INNSBRUCK

Wussten Sie,
dass …
In Innsbruck gibt es so manches, das
man neu und wiederentdecken kann.

Vom Privathaus zum Rathaus
Denken wir zum Beispiel an das Rathaus
in der Maria-Theresien-Straße 18. Das
heutige Zentrum der städtischen Verwaltung war nicht immer dafür gedacht, Arbeitsstätte für hunderte städtische MitarbeiterInnen zu sein. Der Großzügigkeit von
Leonhard Lang haben wir es zu verdanken,
dass das Gebäude in der Maria-TheresienStraße 18 heute als Zentrum der Innsbrucker Verwaltung dient. Der Papierhändler vermachte sein Privathaus der Stadt
Innsbruck als Geschenk, am 11. März
1897 wurde dies im Gemeinderat besie6

INNSBRUCK INFORMIERT

Von Bahnen und Dampfloks
Allein die Tatsache, dass es Pläne für eine
Lilliput-Bahn auf der Nordkette gab, belegt, dass die Tiroler Landeshauptstadt
schon immer ein Faible für interessante Projekte in Bezug auf Mobilität hatte. Heute fahren wir mit der Hungerburgund Nordkettenbahn in 20 Minuten auf
2.000 Meter.
In der Innenstadt ziehen moderne Niederflur-Straßenbahnen ihre Kreise. In die
Kategorie „fast Vergessenes“ fällt den historisch interessierten InnsbruckerInnen
wohl die erste Dampflok der Unterinntalbahn ein, die am 10. November 1858
erstmals von Kufstein nach Innsbruck
fuhr. Noch weniger im Fokus ist, dass
die Mittenwaldbahn 1912 die erste Eisenbahn war, die von Beginn an nur für
den elektrischen Betrieb vorgesehen war.
Schon eher erinnern sich manche dar-

an, dass die Arlbergbahn bis 1956 an der
Grassmayr-Kreuzung ebenerdig geführt
wurde und nur mit Schranken gesichert
war. Wussten Sie übrigens, dass der erste
Flughafen Innsbrucks im Osten der Stadt
auf einer städtischen Wiese 1925 eröffnet wurde?

Von Königinnen und Physikern
Der wohl bedeutendste Gönner der Landeshauptstadt war Johann von Sieberer.
Wem ist aber bewusst, dass dieser in einem Sarkophag in der von ihm gestifteten Sieberer-Schule im Saggen, heute Daniel-Sailer-Schule, bestattet ist? Haben
Sie außerdem davon gehört, dass der berühmte Viktor Franz Hess 1936 den Nobelpreis für Physik aufgrund seiner Forschungen auf der Innsbrucker Nordkette
erhielt? Sie erinnern sich an den Mörder
Guido Zingerle? Haben Sie gewusst, dass
er sein letztes Opfer, die englische Bildhauerin Helen Munro, am Ostabhang des
Patscherkofels ermordete? Ihr Grab findet
man am Innsbrucker Westfriedhof. Beim

IAN FORC

gelt. Noch im selben Jahr zog die Verwaltung dort ein und hat bis heute noch ihren Sitz dort.

© CHRIST

D

ie Genese einer Stadt ist vielfältig, bunt und manches Mal gar
nicht so linear, wie man vermuten
möchte. Diese Hintergrundgeschichten
verleiten nicht selten zum Staunen oder
Schmunzeln. Im Folgenden finden sich
einige ausgewählte „Sidesteps“ der Innsbrucker Geschichte, die sich thematisch in
ähnlicher Weise bis heute im Stadtleben
durchziehen.

HER

Innsbruck hat viele Seiten. Eine Spurensuche zeigt,
dass die Entwicklung der Landeshauptstadt so manche
Überraschungen bereithält.

Thema „Wussten Sie“ gibt es außerdem
immer wieder Bezüge zu so manchem europäischen Adelshaus: So hat zum Beispiel die schwedische Königin Christine
1655 in Innsbruck ihr katholisches Glaubensbekenntnis abgelegt.

Von Amras bis zur Hungerburg
Auch ein Blick in die Stadtteile birgt so
manche Überraschung: Haben Sie etwa
gewusst, dass das städtische Bad am Gießen in der Höttinger Au ursprünglich mit
frischem – und sehr kaltem – Flusswasser gefüllt wurde? Oder dass Arzl nach
dem Zweiten Weltkrieg als Dorf selbstständig werden wollte? Vielleicht wissen
einige InnsbruckerInnen, dass der Tum-

„Selbst mich als leidenschaftlichen Innsbrucker überrascht
die Stadt mit ihren vielen Facetten immer wieder. Es gibt
so vieles, das neu oder wiederentdeckt werden kann. Ich bin
davon überzeugt, dass allein die Beschäftigung mit unserem
Lebensraum die Identifikation mit der Landeshauptstadt
fördert und uns zu stolzen Bürgerinnen und Bürgern macht.“
Bürgermeister Georg Willi

melplatz in Amras lange Zeit ein bekannter Wallfahrtsort war. Oder dass die Ruine der Dogana noch lange nach 1945
als Parkplatz verwendet wurde. Eingefleischte InnsbruckerInnen wissen mit
Sicherheit, dass die 2.657 Schindeln am
Goldenen Dachl nicht aus Gold, sondern
aus feuervergoldetem Kupfer sind. Was
jedoch sicher nicht jeder und jedem bekannt ist, ist, dass beim Alpenzoo ein
Mensch begraben ist. Richard Tooth, ein
Freund der Familie Townshend, die das
Schloss Weiherburg ab 1835 als Sommer
und Winterquartier nutzten, starb am 20.
Februar 1840. Er ist in der sogenannte
„Richardsruhe“ beim Alpenzoo begraben.
Oder dass es in Amras vor langer Zeit ei-

nen See gab. Interessante Details zu den
Stadtteilleben heute finden sich in diesem Heft auf den Seiten 8 und 9.

Von Bayern und Bomben
Wer hätte gewusst, dass es bereits im Ersten Weltkrieg einen Luftangriff auf Innsbruck gab und dass später, im Zweiten
Weltkrieg, im Saggen – trotz der Nähe zur
Eisenbahn – keine Bomben fielen oder
dass Innsbruck erst von Bayern und dann
von italienischen Truppen besetzt wurde.
Den Bogen zu heute spannt die Landeshauptstadt im Jahr 2020, indem gemeinsam mit mehreren PartnerInnen im Rahmen eines Veranstaltungsschwerpunktes
an 75 Jahre Kriegsende gedacht wird. KR
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