Innsbruck Informiert
Jg.2006
/ Nr.8
- S.25
Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
STADTGESCHICHTE
Mozart in Innsbruck
Aber gerade zu Lebzeiten
Innsbruck
Italien I 772/73 verweilte Mo-
das
Inns-
i m B e s o n d e r e n an i h r e V e r g a n g e n h e i t m i t W o l f -
zart sowohl bei dei Hm- wie
Musikleben
durch
gang A m a d e u s M o z a r t . Das Musikgenie verweil-
Rückfahrt In Innsbruck und
den zunehmenden Zentralis-
te in d e r S t a d t u n d p r ä g t e m i t s e i n e n K o m p o s i -
stieg im „Goldenen Adler" ab,
mus und Absolutismus viel an
t i o n e n v o m E n d e d e s I 8. J a h r h u n d e r t s b i s h e u t e
jedoch w u r d e hier Innsbruck
Eigenständigkeit eingebüßt.
d a s ö f f e n t l i c h e M u s i k l e b e n in I n n s b r u c k .
nur als Raststätte und nicht
Mozarts
brucker
hatte
I m M o z a r t j a h r e r i n n e r t sich die S t a d t
Die große Zeit der höfischen
als Konzertstätte genutzt.
Musik ging in Innsbruck um
tischen und sozialhistorischen
Gastgeber ein ausgewähltes
1748 zu Ende. In diesem Jahr
Veränderungen seit der Mit-
Konzertstück vorgelegt, wel-
nen K o m p o s i t i o n e n ,
wurden die letzten fünf Hof-
te des 18. Jahrhunderts w u r -
ches der Knabe in Begleitung
dings erst nach seinem T o d
1791, wieder. A m 18. O k t o -
musiker und Johann Heinrich
de in Innsbruck Musikkultur
eines
Hörman als Hofkapellmeister
v e r m e h r t im privaten, adeli-
vom Blatt (prima vi-
aus dem Hofdienst entlassen.
gen o d e r bürgerlichen Be-
sta)
reich gepflegt. Höfische zen-
Können überzeugte
Aus dem Stadtarchiv/
Stadtmuseum Innsbruck von
Gertraud Zeindl
Kammerorchesters
spielte.
und erstaunte und so
Hof- und Nationaltheater der
erhielt er die Parti-
Öffentlichkeit präsentiert.
t u r zum Geschenk.
M o z a r t begeisterte
Die musikalischen Aufgaben
kungen blieb die Musik in
Innsbruck von sei-
der Hofkapelle w u r d e n den
Innsbruck lebendig und w u r -
nem Können als Pia-
geistlichen Institutionen über-
de
private
nist, aber auch als
geben. So wurden die Jesuiten
Hauskonzerte sowohl im ade-
Komponist wird Mo-
gerade
durch
beauftragt, die gestifteten Mu-
ligen w i e bürgerlichen A m -
zart in Innsbruck ein
sikdienste zu den Jahres- und
biente gefördert. So geschah
Jahrzehnt später be-
Festtagen
dies auch 1769.
jubelt.
abzuhalten.
Die
Franziskaner w a r e n für die
Wolfgang Amadeus Mozart
Hat sein Konzert
musikalische Umrahmung der
verweilte
österlichen
Gottesdienste
W u n d e r k i n d drei Tage, vom
und
und dem Miserere in der Fas-
14. bis 17. Dezember 1769, in
Rahmen stattgefunden, wurde von sei-
als
13-jähriges
auch nur im kleinen
ausgewählten
tenzeit zuständig. W e i t e r s
Innsbruck im Gasthof „ W e i s -
sollten sie die Aufführung der
ses
(Herzog-Frie-
nem Erfolg doch die
habsburgischen Stiftungsmes-
drich-Straße 31). Als solches
breite Öffentlichkeit
se in der Pfarrkirche St. Jakob
in
unterrichtet.
besorgen.
Holland sowie im ganzen Rö-
„Montägige Ordina-
/ m Hotel-Restaurant
mischen Reich gefeiert und
r i z e i t u n g " als Inns-
Mozartstube)
zember I 769 fur drei Tage zu Gast.
Die Bezahlung dieser Kirchendienste erfolgte
Kreuz"
England,
Frankreich,
aller-
Sein
surierte Musik w u r d e im k.k.
T r o t z all dieser Einschrän-
Mozart kehrte aber mit sei-
Die
Weisses Kreuz (mit
war das Musikgenie im De-
nicht
bestaunt, zollte man auch in
brucker Zeitung be-
mehr direkt durch die Hof-
Innsbruck diesem Kind Eu-
richtete über dieses
kammer, sondern wurde vom
phorie und Staunen. Die Ge-
künstlerische Ereig-
Stadtmagistrat Innsbruck ge-
legenheit sich von
seinem
nis am nächsten Tag mit über-
gen eine Abgeltung von 300
Können zu überzeugen, hatte
schwänglichen W o r t e n : „ D i e -
der U r a u f f ü h r u n g in W i e n ,
Gulden und der Übergabe
eine Auswahl an Innsbrucker
ser junge Tonkünstler, w e l -
w u r d e die „ Z a u b e r f l ö t e " am
der höfischen
Adelsfnmilien während einem
cher dermalen 13 Jahre alt ist,
k.k. Hof- und Nationaltheater
K o n z e r t im Haus des Grafen
hat also auch hier seinem Ruh-
in Innsbruck inszeniert. In den
Instrumente
übernommen.
(Foto: Innsbrucker Stadtarchiv KRINE-2235)
ber 1795, nur vier Jahre nach
Leopold Franz Künigl am 3.
me einen neuen Glanz beyge-
darauf folgenden Jahren konn-
Adventsonntag
1769. G r a f
leget, und durch seine außer-
ten das Singspiel „ D i e Ent-
lebens: 1754 verbot Kaiserin
Leopold
Künigl
lud
ordentlichen Talente die Stim-
führung aus dem Serail", die
Maria Theresia die Verwen-
W o l f g a n g Amadeus Mozart
men aller Musikverständigen
O p e r n „ D i e Hochzeit des Fi-
dung der T r o m p e t e n
und seinen Vater
garo", „Schauspieldirektor",
Es folgten aber noch weitere Einschränkungen des Musik-
Franz
Leopold
zu seinem Lober vereiniget."
Pauken in der Kirchenmusik
M o z a r t am Sonntag in der
A m Dienstag, den 19. De-
„ D o n Juan" und „Titus" aufge-
und bei Prozessionen. V o r ü -
Früh zu diesem Hauskonzert
zember 1769 setzte Mozart
führt w e r d e n . Diese Mozart-
bergehend wurden auch die
in das Palais seines Vaters, das
mit seinem Vater die Konzert-
Tradition w i r d von der Inns-
Jesuitenspiele eingestellt.
heutige Palais Trapp, ein.
und
Durch die kulturellen, poli-
M o z a r t wurde von seinem
INNSBRUCK INFORMIERT - AUGUST 2006
reise nach Italien fort. Auch
brucker Opernbühne bis heu-
auf seiner dritten Reise nach
te gepflegt.
rffi.1
25