Innsbruck Informiert

Jg.1998

/ Nr.6

- S.44

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Diese Ausgabe – 1998_Innsbruck_informiert_06
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Ein Mietshaus der
besonderen Art
Es ist sicher alles andere als
eine „homogene Gruppe", die
im städtischen Haus in der
Gutenbergstraße wohnt. „Die
insgesamt 74 Mieter sind
Menschen, die es im Leben
nicht immer leichtgehabt haben, die mit Alkoholproblemen
kämpfen oder auch in Haft waren", so Obdachlosen-Stadtrat Dr. Lothar Müller. Die „Gutenbergstraße" ist für viele von
ihnen eine - finanzierbare manchmal ein- bis zweijährige
Übergangslösung und auch
der erste Schritt in ein „normales" Leben. Betreut werden die zehn Frauen und 64
Männer zwischen 40 und 50
Jahren von „Sozialkontakter"
Mag. Raimund Sölder, zwei
Zivildienern sowie zwei Praktikantinnen. „Unsere Aufgabe
ist es, den Mietern bei allfälligen Problemen zu helfen, bei
Aggressionen zu vermitteln
und ein möglichst konfliktfreies Zusammenleben zu ermöglichon", betont Sölder,

dem vor allem auch die gesundheitliche Betreuung „seiner" Mieter ein großes Anliegen ist. Der Sozialkontakter
vermittelt die Bewohner zudem an die jeweils zuständigen Sozialvereine und achtet
darauf, „daß die Betreuung
stimmt".
Ein ganz spezieller Mieter in
der Gutenbergstraße ist Richard Etzenberger, der seit
mehr als 40 Jahren in dem
Haus im Saggen lebt. Der
heute 85jährige Pensionist
war 1956 eingezogen, nachdem er seine Wohnung als
Spätheimkehrer aus dem
Krieg nur mehr zerbombt vorgefunden hatte. Etzenberger
gesteht, daß es „manchmal
schon Momente gab, wo ich
weg wollte, doch im großen
und ganzen überwiegen die
Vorteile. Die Miete ist sehr
günstig, der Blick in den Garten wunderschön und nicht zu
vergessen
die
ruhige
Lage". (NB)

Ökumenischer Kirchentag
im Oktober in Innsbruck
Am 17. Oktober findet in
Innsbruck erstmals ein ökumenischer Kirchentag statt.
Die katholische, evangelische
und orthodoxe Kirche laden
Christen aus verschiedenen
Konfessionen ein, über ihre
gemeinsame Berufung als
Getaufte nachzudenken. Das
Motto des Tages lautet: „Ein
Goli - ein Glaube - ein gemeinsamer Weg".
Die Idee, einen ökumenischen Kirchentag in Innsbruck
zu veranstalten, stammt von
Gerlinde Busse, Presbytenumsmitglied der Evangelischen Gemeinde Ost. Die Anregung dazu hat sie vom Evangelischen Kirchentag 1995 in
Hamburg mitgenommen.
Ökumenische Visionen für
die Zukunft der Kirche sollen

20

entwickelt werden. Kirchenkonzerte und Literaturlesungen (Kammerschauspieler H.
Wlasak) werden stattfinden.
Kinder und Jugendliche sollen
in einem eigenen Programm
die Möglichkeit haben, sich
kreativ mit dem Thema des Tages auseinanderzusetzen.
Es würde das Vorbereitungsteam freuen, wenn möglichst viele einen Beitrag (Musik, Theaterstück, Info-, Verkaufs-, Verpflegungsstand
etc.) einbrächten. Informationen bzw. Anmeldungen bei
Gerlinde Busse, Winkelfeldsteig 64 a, und bei Univ.-Prof.
Dr. Silvia Hell, Institut für Dogmatische und Ökumenische
Theologie, Universitätsstraße
4. Anmeldungsformulare gibt
es in den Pfarreien.

Die Insieme-Wäscherei „Libelle" in der Jahnstraße 19.

„Insieme" feiert Geburtstag
Der Verein „Insieme" ist ein
sozialökonomisches Projekt,
das Hilfe zur Selbsthilfe anbietet. Aus Anlaß des achten
Geburtstages von „Insieme"
steigt am 6. Juni ab 13 Uhr bei
der „Philippine" am Parkplatz
Lieberstraße/Müllerstraße ein
„Fest am Platz". Alle sind eingeladen, mitzufeiern.
„Insieme" will arbeitssuchenden Frauen helfen, die
aus unterschiedlichsten Gründen schwer ins Berufsleben
einzugliedern sind. Die Grundlage des Konzeptes besteht
darin, anstatt lang andauernder Arbeitslosenzahlungen
kurzfristig „Muster-Arbeit" mit
Förderbetreuung zu ermöglichen. Durch dieses, volkswirtschaftlich wie sozial gesehen, sinnvolle Berufstraining
werden Arbeitsfähigkeit und
Selbstwertgefühl gestärkt. Die

Absolventinnen sollten somit
in der Lage sein, aus eigener
Kraft „normalen" Arbeitsbedingungen gewachsen zu sein.
Vier Betriebe stehen für
Transitarbeitskräfte zur Verfügung: das vegetarische Restaurant „Philippine"(Müllerstraße/Ecke Tempistraße), die
Wäscherei Libelle (Jahnstraße
19) sowie die Geschäfte
„Schenk und Spiel" (WilhelmGreil-Straße 5) und „Purzigagl" (Wilhelm-Greil-Straße
19). Insgesamt können 26 einjährige Arbeitsstellen und vier
dreijährige Lehrlingsausbildungsstellen angeboten werden.
„Insieme" arbeitet eng mit
dem
Arbeitsmarktservice
(AMS), dem Europäischen
Sozialfonds (EFS), dem Land
Tirol
und
der
Stadt
Innsbruck zusammen.

Helfen Sie helfen!
Die Johanniter-Unfallhilfe
24 1 1-30 möglich, wo auch
Tirol beginnt im Juni mit einer nähere Informationen erteilt
Mitgliederwerbung und bit- werden. Für Spenden steht
tet die Bevölkerung um Undas Konto Nr. 230 038 131
terstützung ihrer Tätigkeit für
bei der Hypobank Tirol (BLZ
arme und bedürftige Men57000) zur Vrnfi if]inu].
schen. Um 240 S
jährlich kann man
förderndes Mitglied werden.
Die Mitgliederworbor können
sich selbstverständlich als Johanniter ausweisen. Zusätzliche Hilfe und etwas Freude in den Alltag brinDazu brauchen die Johanniter auch die
Rückfragen sind gen:
Mithilfe der Bevölkerung. Helfen Sie helfen!
unter
Telefon
(Foto: Johonniter)

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