Innsbruck Informiert

Jg.1995

/ Nr.2

- S.30

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INNSBR

Stellungnahme der Gemeinderatsfraktionen zum Reizthema „Verkehr"
Wie kaum ein anderes Thema, hat der Verkehr in den vergangenen Jahren
die öffentliche Diskussion beherrscht. Emotionen wurden geschürt - die
Sachlichkeit blieb oft auf der Strecke. Sachlich betrachtet, kommt keine Stadt
der Welt an einer Reglementierung des motorisierten Individualverkehrs vorbei. Auch Innsbrucks Stadtregierung bekennt sich dazu.

Verkehrsberuhigung
mit Maß und Verstand
Auf den Punkt
gebracht, bekennt sich die
Sozialdemokratische GemeinT IR °
deratsfraktion
weiterhin zur Verkehrsberuhigung in
dieser Stadt. Die Erfahrungen der vergangenen Monate haben aber gezeigt,
daß das VKZ in vielen Punkten an den
Bedürfnissen der Innsbrucker Bürger/Innen vorbeigeplant wurde und wegen seiner Unfinanzierbarkeit einfach
zum Scheitern verurteilt ist.
Als ein Beispiel für die vielen Planungs- und Umsetzungsmängel sei hier
nur der Park & Ride-Platz vor dem
Olympiaeisstadion genannt. Park & Ride-Plätze wurden im VKZ in ihrer Wirkung - wie sich dies auch in anderen
vergleichbaren Städten längst bewiesen hat - weit überbewertet, mit der jetzigen Standortwahl wurde diese Maßnahme zudem noch völlig dilettantisch
umgesetzt. Park & Ride-Plätze sind,
wenn überhaupt, am Stadtrand oder
besser noch in Verbindung mit Anschlüssen an den ÖPNV an Verkehrsknoten im ganzen Land anzulegen.

Stadt und Verkehr:
Weitere Maßnahmen
Die Verbesserung
der Lebensqualität
in der Stadt sowie
die Stärkung der
Wirtschaftskraft
sind die beiden
obersten Ziele für
die Neugestaltung des Verkehrs in Innsbruck. Die Reduktion des Kfz-Verkehrs
auf ein stadtgerechtes, sozial-, umwelt-

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und wirtschaftsverträgliches Maß ist eine Herausforderung unserer Zeit.
Mit der endgültigen Fertigstellung der
Bereiche Innrain - Marktgraben - Burggraben sowie der Neugestaltung der
Museumstraße werden noch im heurigen Jahr die großen Baumaßnahmen abgeschlossen. Die neue Linienführung der
öffentlichen Verkehrsmittel wird zur Steigerung der Attraktivität des Öffentlichen
Verkehrs beitragen.
„Für Innsbruck" will weitere Maßnahmen zur Verkehrsverbesserung durchsetzen:
• Die Verordnung von Tempo 40 im
gesamten Stadtgebiet, ausgenommen
einiger Hauptverkehrsstrecken;
• Verbesserte Erreichbarkeit der Innenstadtgaragen;
• Parkgaragen im Bereich des Rathaushofes und am Fennerareal.
Der weitere Ausbau des Radwegnetzes und die Attraktivitätssteigerung der
Innenstadt für Fußgänger wird weiter
verfolgt werden.

Innenstadt mit
neuer Atmosphäre
Weltweit haben
die Städte mit der
Zunahme
des
Fahrzeugbestandes
gewaltige
Innsbrucker Probleme. 1984
V o l k s p a r t e i g a b es in Innsbruck 34.899 Pkw, Ende 1994 waren
es bereits 46.138 Zulassungen. Zusätzlich hat sich der Pendlerverkehr im
gleichen Verhältnis entwickelt.
Um die notwendige Mobilität zu erhalten, verlangt die Zeit ein komplettes
Umdenken. Nicht die Verteufelung des
Pkws, sondern die richtige Verkehrsmittelwahl (zu Fuß, mit dem Fahrrad

oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln)
sind die richtigen Lösungsansätze.
Mit dem Abschluß der Umbauarbeiten von Museumstraße, Franziskanerplatz, Marktgraben, Innrain, Bürgerstraße im November 1995 erhält die
Stadt Innsbruck eine neue öffentliche
Verkehrsachse mit breiten Gehsteigen,
neuen Plätzen und zahlreichen neu gepflanzten Bäumen. Vor wenigen Jahren wälzten sich 24.000 Pkw durch die
Innenstadt. Entsiedelung und schlechte Luft waren die Folgen.
Die Parkraumbewirtschaftung hat eine Erleichterung bei der Parkplatzsuche gebracht, wobei im Zentrum die
einzelnen Zonen überdacht werden
müssen. Schwerpunkte in der weiteren
Verkehrsplanung sind: Planung der
Fußgängerzone
Maria-TheresienStraße, Neuordnung des Verkehrs am
Hauptbahnhof und Maßnahmen gegen
unnötigen Durchzugsverkehr in den
Stadtteilen.
Danke an alle, die zur Rückgewinnung der Lebensqualität beigetragen
haben.

Gegen unzumutbare
Belastungen der
Wohnbevölkerung!
I Statt einer allgemeinen Stellungnahme
greifen wir Freiheitlichen ein konkretes
Problem auf. Das
Olympische Dorf ist
ein ausgesprochenes Wohnviertel. Die Anbindung an
den Stadtverkehr erfolgt praktisch über
eine einzige Straße, die Schützenstraße. Es ist schon schlimm genug,
daß der gesamte Quell- und Zielverkehr über diese Straße geleitet werden
muß. Absolut unzumutbar ist es für die
betroffene Wohnbevölkerung aber,
daß auch zusätzlich noch der Großteil
des Durchzugsverkehrs von der Stadt
zu den Einkaufszentren in Neu-Rum
durch die Schützenstraße geht. Wir
dtfHp
^^^B
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I

INNSBRUCK INFORMIERT - OKTOBER 1995