Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.7

- S.14

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Wo heute noch die Keksfabrik Walde steht, sollen hochwertige
Wohnungen mit Tiefgaragen, Geschäften und Bürns entstehen

Zwei grüne Höfe von je rund 37 Meter Breite sollen den neuen Baukörper von den bestehenden Wohngebäuden trennen - taubeginn für 1992 geplant

(Eiz) Die Waide-Keksfabrik inmitten eines Wohnhofes in Pradi, deren
Emissionen—Geruch und Lärm—die Anrainer wiederholt zu Beschwerden gereizt hat, kann nun dank des Grundverkaufs an einen Bauträger
ausgesiedelt werden. Dadurch öffnet sich auch die Möglichkeit, das gut
gelegene Grundstück innerhalb der großen Blockrandbebauung, die von
der Amraser Straße im Norden, der Roseggerstraße im Westen, der Drr
Glatz-Straße im Osten und der Pacherstraße im Süden begrenzt wird, zur
Befriedigung der ungebrochenen Wohnungsnachfrage zu nutzen. Im Inneren dieser Blockrandbebauung soll parallel zur Dr.-Glatz- bzw. Roseggerstraße eine E plus 4 bis E plus 5 Stock hohe Wohnanlage errichtet werden. Die Wandhöhe wird die der bestehenden Blöcke nicht übersteigen.
Dabei entstehen zwei begrünte, je rund 37 Meter breite Wohnhöfe. Die
Stadtplanung bezeichnet die Absiedlung eines störenden Betriebes, verbunden mit der Schaffung von hochwertigem Wohnraum in einer so günstigen, gut erschlossenen Lage bei der bestehenden Baugrundknappheit in Der Schnitt durch das Projekt veranschaulicht Höhe und Gliederung des neui Baukörpers (Bildmitte) über einer
Innsbruck als insgesamt sehr sinnvolle Entwicklung.
zweigeschoßgen Tiefgarage, die zum Teil auch unter dem Hof liegen wird. Einfahrt
IH
soll von der Amraser Straße
erfolgen, die Höfe bleiben autofreL Die Grafik zeigt, daß die neuen Gebäuiiqucht höher, zum Teil niedriger werden
Die Änderung der Flächenwid- die Fläche fast zur Gänze von den
sollen als die bestehende Blockrandbebauung.
mung von „Gewerbegebiet" in „ge- Fabriksgebäuden bedeckt, künftig
mischtes Wohngebiet" ist vom Ge- wird ein Großteil des heute bebau- Als Voraussetzung für diese Bebau- Areal der Firma Hausberger fortsetner der Roseggerstraße damit einvermeinderat bereits beschlossen und ten Areals Grünfläche sein, sodaß ung muß nach Änderung der Flä- zen, sollte diese Firma die Absicht
standen sind und das Wegerecht
an das Land zur Genehmigung wei- insgesamt die begrünten Hofflä- chenwidmung auch der Bebau- hegen, hier auszusiedeln. Eine gedurch den (schon bestehenden)
chen erheblich vergrößert werden. ungsplan geändert werden. Voraus- ringfügige Überbauung des bestetergeleitet.
Durchgang einräumen.
Im Auftrag des Bauherren unter- Der vorgesehene Baukörper wird sichtlich im Herbst wird dieser Be- henden zweigeschoßigen Haussuchte Architekt Dipl.-Ing. Peter im Erdgeschoß und in Teilen des bauungsplanentwurf dem Gemein- berger-Geschäftes wäre auch dann
Thurner (Atelier M 9) gemeinsam Obergeschoßes Geschäfte und Bü- derat vorgelegt Er wird dann vier möglich, wenn die Firma bleibt. Der
mit der Stadtplanung die Bebau- ros beherbergen; darüber sollen frei Wochen zur öffentlichen Einsicht- Bauträger, die Firma Fritz und Lutz,
ungsmöglichkeiten und erarbeitete finanzierte, hochwertige Wohnun- nahme aufliegen, wobei die Mög- würde auch eine Fußgängerin Abstimmung mit dem gemeinde- gen liegen. Daß in den Höfen weite- lichkeit zur Stellungnahme besteht. Verbindung von der Amraser Straße
rätlichen Bauausschuß den nun vor- res Grün gepflanzt wird und auch Der Baubeginn ist für 1992 vorgese- diagonal durch das Gelände des neuAls Alfons Walde im Jahre 1921
en Bauprojektes zur Roseggerstraße
liegenden Entwurf, der eine Zwei- Kinderspielplätze errichtet werden, hen.
seine Firma gründete und die
teilung des (mit 95 mal 160 Meter ist bei einem Vorhaben dieser Quali- Nach Süden könnte sich dieses neue schaffen. Dies ist freilich nur dann
Keksfabrik in der Amraser
übergroßen) Hofes in Längsrich- tät selbstverständlich.
Wohngebäude später auch über das realisierbar, wenn die AnraiStraße in Pradl baute, stand dietung vorsieht. Bei Verwirklichung
se „auf der grünen Wiese", wie
des Objektes würden somit zwei
es auch Fotos von damals noch
Höfe von je ca. 37 Meter Breite entzeigen. Erst später rückte die
stehen. In der Amraser Straße klafft
Wohnbebauung näher, und allderzeit eine rund 70 Meter breite
mählich wuchs auch die Fabrik
Baulücke zwischen den beiden Auszu ihrer heutigen baulichen
läufern der Randbebauung. Diese
Größe (mit 90 Mitarbeitern).
soll (siehe Modellfoto) gleichfalls
1983 mußte die Firma den Ausgeschlossen werden.
gleich anmelden und wurde von
Die bestehenden Wohnblöcke ent„Ritter-Schokoladen"
lang der Rosegger- und der Dr.(Deutschland) erworben. 1987
Glatz-Straße sind hofseitig sechsgekaufte sie die Unternehmensschoßig (E plus 5) und weisen
gruppe Nordpolwerk Vomp
Wandhöhen zwischen ca. 18.5 und
und Candita Wolkersdorf (Ge20.5 Meter auf. Die neu geplanten
sellschafter und HauptgeBaukörper werden E plus 4 bis E
schäftsführer:
KommrRat
plus 6 Geschoße umfassen, sind
Hans Pöll). Da die Stadt Innsaber von der Wandhöhe in etwa
bruck für einen Neubau an angleich hoch, zum Teil sogar niederer
derer Stelle kein geeignetes
als die Randbebauung.
Grundstück zur Verfügung stelUnter den neuen Gebäuden, auch
len konnte, entsteht die neue
unter einem Teil der Hoffläche wird
„Waide-Keksfabrik" derzeit auf
eine zweigeschoßige Tiefgarage
einem rund 6500 qm großen
Platz finden (siehe SchnittzeichAreal in Vomp. Der Rohbau
nung oben). Die Einfahrt in diese
wird Ende August fertig.
erfolgt von der Amraser Straße. In
den Höfen selbst wird es außer Einsatzfahrzeugen (Feuerwehr, Ret- Modeüfoto der geplanten Wohnbebauung (= gegliederter Block in Bildmitte) an der Stelle der noch bestehenden Rechts: Lageplan des Bebauungstung) keine Autos geben.
Waide-Fabrik zwischen Amraser Straße (Vordergrund) und Pacherstraße (oben), gesehen von Norden. Links die vorschlags für das Waide-Areal zwiDas künftige Bild wird sich gegen- Dr. -Glatz-Straße, von der Wohnzeile rechts verdeckt die Roseggerstraße. Die rund 70 Meter breite derzeitige Bau- schen Amraserstraße (oben, im Norüber jetzt deutlich ändern: Heute ist lücke in der Amraserstraße (vorne) soll geschlossen werden.
den) und Pacherstraße (unten).

Die Keksfabrik Walde
wurde 1921 „auf der
grünen Wiese" gebaut!