Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.1

- S.24

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Von den Erdgasförderstellen
bis zum Verbraucher
Großer technischer Aufwand und hohe Investitionen sind erforderlich, um
Erdgas zu gewinnen und an den Endverbraucher weiterzuleiten. Bohrtürme fördern auf dem Festland das Gas,
im Meer — z. B. in der mittleren Nordsee — geschieht dies durch Bohr- und
Förderplattformen.
Bohrtürme sind ca. 40 m hoch. Bohrund Förderplattformen sitzen auf gewaltigen Betonrohren, die auf den
Meeresboden reichen und dort an
mehreren, überdimensionalen Betonklötzen verankert werden. Der sichtbare Teil — die Plattform — ist also nur
die „Spitze des Eisberges".
Hier sind folgende Funktionen untergebracht wie:
• Bohrung und Förderung
• Sammlung des Fördergutes
• Vorbehandlung für den Transport
• Unterbringung der Mannschaft
Es sind meist mehrere Plattformen
notwendig, die durch Brücken zu einer
einzigen Anlage verbunden sind.
Das geförderte Erdgas wird in den
Hochdruckleitungen bis zu 1,20 m
Durchmesser bei einem Betriebsdruck bis zu 80 bar transportiert. Im
Vergleich dazu: In Tirol mißt die Erdgasleitung 400 mm und ist für einen
Betriebsdruck biszu 70 bar ausgelegt.
Beim Transport des Erdgases senken
Reibungsverluste den Druck erheblich. Daher müssen am Transportweg
in bestimmten Abständen Verdichterstationen eingebaut werden, die den
Druckverlust ausgleichen.
In diesen Verdichterstationen wird zudem die transportierte Gasmenge gemessen, der Brennwert des Erdgases
überwacht, Verbundschaltungen vorgenommen, die Feuchtigkeit des Gases kontrolliert und — wenn nötig —
dieses getrocknet. Weiters werden

dort Druckreduzierungen für abgehende Versorgungsleitungen und allenfalls auch das Mischen von Gasen
unterschiedlicher Zusammensetzung
vorgenommen.
Erdgas muß aus wirtschaftlichen und
fördertechnischen Gründen in möglichst konstanten Mengen gefördert
werden. Zum Ausgleich zwischen

62 Tonnen tragen 90 Tonnen!
Der Transport des Erdgases erfolgt,
wie erwähnt, in Pipelines. Diese sind
kostengünstig, schonen das Landschaftsbild und belasten die öffentlichen Verkehrswege nicht. Die Pipeline
entsteht durch sorgfältiges Zusammenschweißen von Rohren vorort. So-

ße/ maximaler Stellung des Auslegers tragen „Seltenbaumtraktoren" bis 90 Tonnen

Die Gemischte Sauna ist ein Hit!
In den späten siebziger Jahren wagten es
die Stadtväter, die erste Gemischte Sauna
zuzulassen.
Mittlerweile sind die gemischten Saunatage nicht mehr wegzudenken und
erfreuen sich steigender Beliebtheit.
Die reinen Damen- und Herrentage zeigen eine immer geringere Auslastung.
Dies ist zwar angenehm für den Saunagast — er genießt die öffentliche
Sauna fast als seine Privatsauna —
aber untragbar für den Saunabetrieb.

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Sommer- und Winterbedarf werden
Erdgasspeicher benötigt. Zwei Speichermethoden — Kavernenspeicher
und Porenspeicher — werden unterschieden. Im Kavernenspeicher gewinnt man benötigte Hohlräume
durch Auslaugen von Salzhorsten, im
Porenspeicher werden die porösen
Sandschichten ehemaliger Erdgasund Erdöllagerstätten genutzt.

Der Trend zur gemischten Sauna ist
überall festzustellen.
Den Kundenbedürfnissen gerecht zu
werden ist unser Bestreben. Deshalb
werden jetzt bereits 41 % der Saunzeiten als Gemischte Sauna angeboten.

Ein heißer Tip! Die „Gemisch
ten Donnerstage und Freitage" (jeweils ab 17.30 Uhr) im O-Dorf bieten
noch freie Kapazitäten. Parkmöglichkeit vorhanden!

genannte „Seitenbaumtraktoren" —
schwere Raupenfahrzeuge — senken
dann die verschweißten Rohrteile
gleichmäßig in ein im Graben vorbereitetes Sandbett. Sie haben ein Eigengewicht von 62 Tonnen und können bei maximalerStellung des Auslegers bis 90 Tonnen tragen.
Sogar unvorhergesehene Richtungsänderungen bei der Leitungsverlegung können bewältigt werden. Biegemaschinen biegen die gewaltigen
Rohre nach Bedarf ohne jede Erwärmung vorort bis zu 11 Winkelgraden.
Eine Biegemaschine wiegt an die 40
Tonnen.
In einem Gelände ohne besondere
Hindernisse gelingt es, ca. 500 m Leitungen täglich zu verlegen.
Der Verlauf einer Pipeline ist streckenweise schon nach kurzer Zeit nicht
mehr zu erkennen, besonders, wenn
die Flächen nachher landwirtschaftlich genutzt werden. Lediglich die gelben „Schilderpfähle" (Marker) zeigen
noch den Trassenverlauf. Auf ihren
„Hütchen" sind — selbst aus der Luft
gut lesbar — Kontrollnummern angeschrieben. Früher überwachten sogenannte „Streckenläufer" durch Abgehen die Erdgastrasse. Seit etwa zwei
Jahrzehnten werden die Trassen mit
Hubschraubern abgeflogen.
Die Leitungen im Nahversorgungsbereich — sei es im ländlichen oder städtischen Raum — werden selbstverständlich unterirdisch geführt.
Damit der Verbraucher letztlich das
Erdgas nutzen kann, muß es von der
Versorgungsleitung über den „Hausanschluß" und die sogenannte
„Hausinstallation" dem Gasgerät zugeführt werden.
Die Hausinstallation besteht aus:
• den Verteilerleitungen (Keller- und
Steigleitung)
• dem Zähler mit Druckregler
• der Verbraucherleitung
• der Gerätesanschlußleitung und
dem Gasgerät
*) LNG: Abkürzung für „Liquiefied Natural Gas", durch
Tiefkühlung auf — 162 Grad Celsius verflüssigtes Erdgas. Dabei reduziert sich das Volumen auf ca. Veoo des
Ausgangvolumens.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 1