Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1983

/ Nr.7

- S.4

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1983_Innsbrucker_Stadtnachrichten_07
Ausgaben dieses Jahres – 1983
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
UNIVERSITÄTSSTADT INNSBRUCK

Wasserversorgung im Hochgebirge
Bedarf von täglich bis zu 8000 Personen in 2900 Meter Höhe gesichert

Korrosionsschutzanlage installiert werden. Obwohl alle Wasseranalysen eine einwandfreie
Trinkwasserqualität bezeugen,
ist aus Sicherheitsgründen noch
eine UV-Anlage zur I-nikeimung vorhanden.

der Mittelstation zur Bergsta- mit einem 18-m3-Ausgleichstion transportiert werden. Es speicher errichtet, da das Was- Die Wasserversorgungsanlage
leuchtet ein, daß das Füllen, der ser ca. 280 m bis zum Behälter ist seit nunmehr zwei Jahren im
Transport und die Entleerung des
Panorama-Restaurants Dauereinsatz, und der reider Tanks viel Zeit in Anspruch hochgepumpt werden muß. Die bungslose Betrieb in der Praxis
nahm und die Personenbeför- über 1000 m lange Druckleitung stellt wohl das beste Zeugnis
derungskapazität darunter litt. befindet sich auf der gesamten aus.
Abgesehen von hygienischen Länge im Permafrost und verProblemen war ein solcher läuft neben dem Gletscher teil- Bei der Mittelstation wurde für
Transport aus wirtschaftlichen weise auf blankem Fels. Als das Panoramarestaurant, ilio
Gründen nicht mehr tragbar. Rohrmaterial wählte man werk- Mittelstation selbst und die unDas Institut für Siedlungswas- seits
vorisolierte
Nirosta- mittelbar daneben liegende
serbau und Umwelttechnik, Rohre. Zusätzlich muß alles ge- Dresdner Hütte eine vollbioloVorstand Univ.-Prof. Dr. Kurt tan werden, daß ein Einfrieren gische AbwasserreinigungsanlaIngerle, nahm die Lösung der des Wassers in den Leitungen ge erstellt.
anstehenden Probleme in An- vermieden wird. So wird nach Nur wenige Besucher des Pangriff.
jeder Pumpphase die gesamte orama-Restaurants ahnen, welNach eingehendem Studium Leitung entleert, und ein Kom- che Schwierigkeiten und Kosten
der hydrogeologischen Verhält- presor pumpt von der Bergsta- die Wasserversorgung und die
nisse und Begehung des in Fra- tion warme Luft in die Rohrlei- Beseitigung des Abwassers und
ge kommenden Gebietes im Be- tung. Die Regelung der ver- des Abfalls mit sich bringen.
reich des Eissees beschloß man, schiedenen Funktionen erfolgt Aber alle diese Maßnahmen
sind nicht Selbstzweck, sondern
drei Aufschlußbohrungen zur vollautomatisch.
möglichen Erschließung von Wegen der Aggressivität des dienen der Sicherung eines unGrundwasser niederzubringen. weichen Wassers mußte eine serer kostbarsten Güter: einer
Die Höhe der Bohrpunkte lag Wasseraufbereitungsbzw. sauberen Umwelt.
immerhin 2620 m über dem
Meer. Bereits die erste Bohrung
stieß in 12 m Tiefe in klüftigem
Fels auf artesisch gespanntes
Grundwasser, die Temperatur 10. Sommerschule der Universität New Orleans
war mit 3° bis 4° C nahezu kon(Gr) In der Aula der Universi- Wochen die Gelegenheit zum
stant. Das angefahrene Wasser
tät wurde am 4. Juli die zehnte Studium, zur Begegnung mit
erwies sich als sehr weich, ist
internationale
Sommerschule Menschen wie auch mit der
für Trinkwasserzwecke aber
eröffnet, die von der amerika- Kultur und dem Leben in dieser
durchaus geeignet. Die Ergienischen Universität von New Stadt geboten werde. Mehr um
bigkeit von ca. 100 mVd überOrleans in Europa durchge- die Welt zu wissen und die
traf alle Erwartungen.
führt wird. Seit neun Jahren Wertschätzung und ZuwenUnmittelbar neben der Bohfinden diese Sommerkurse bei dung gegenüber dem Nächsten
rung wurde eine Pumpstation
wachsender
Teilnehmerzahl seien die besten daran ton, um
und immer engerer Verbunden- auf einen weltweiten Frieden
heit mit unserer Universität und zuzugehen, den wir uns alle
mit der Bevölkerung unserer wünschen.
Stadt in Innsbruck statt, und Für den Landeshauptmann bedie Universität von New Orle- grüßte Hofrat Dr. Kundratitz
ans kann heute mit Stolz darauf die Gäste, im Namen der Univerweisen, daß die Innsbrucker versität Prorektor Dr. RothleitSommerschule das größte Som- ner.
merprogramm aller amerikani- Die Bereitschaft und auch die
schen Universitäten in Europa Dankbarkeit dafür, im Rahmen
geworden ist.
dieser Sommerschule die euroAmtsführender Stadtrat Dr. päische Kultur und den euroSchlenck überbrachte für die päischen Menschen kennenzuStadt Innsbruck, die auch lernen, aber auch Studium mit
durch umtsführenden Gemein- Erholung zu verbinden, kam
derat Dr. Ebenberger und Ge- auch immer wieder in den Wormeinderat Plank vertreten war, ten zum Ausdruck, welche die
Promotion unter den Auspizien des Präsidenten
die Willkommgrüße des Bür- Vertreter der Universität von
An der Innsbrucker Alma mater promovierten am 7. Juni drei germeisters. Er stellte den 300 New Orleans an die InnsKandidaten unter den Auspizien des Bundespräsidenten. Es sind jungen Gästen und ihren Pro- brucker Repräsentanten wie
dies (im Bild von links nach rechts) Dr. Richard Greil, Dr. Konrad fessoren die Stadt Innsbruck auch an ihre Studenten richteHöfle und der Innsbrucker Dr. Christian Lubich. (F. : Birbaumer) vor, in der ihnen nun für sechs ten.
Durch die Erschließung immer
höher gelegener Gletscherskigebiete für den Massentourismus
werden an den planenden Ingenieur ganz neuartige Probleme
gestellt. Die extreme Höhenlage
von ca. 3000 Metern, verbunden mit tiefen Temperaturen,
sowie das Auftreten von Permafrost, Fels und Gletscher
spielen bei der Problembewältigung eine wesentliche Rolle.
Über die Wasserversorgung eines dieser Gletscherskigebiete,
den Stubaier Gletscher, soll hier
durch Dipl.-Ing. Dr. techn. Uli
Stegner vom Institut für Siedlungswasserbau berichtet werden.
Neben der Bergstation Eisgrat
wurde im Oktober 1980 in 2900
Meter Höhe das modernste
Panorama-Restaurant
der
Ostalpen in Betrieb genommen,
ein Adlerhorst über den Gletscherströmen des Schaufel- und
Eisjochferners. Mit einer Nutzfläche von 2300 m2 für den Restaurantbetrieb und einer Terrasse von 1000 m2 bietet hier
der Bauherr, die Wintersport
Tirol AG, ein Höchstmaß an
Komfort, Technik und Gastronomie. Das Restaurant mit 500
Plätzen hat an Spitzentagen bis
zu 8000 Personen zu verpflegen. Vor Ausbau des derzeitigen Restaurants mußte das
Trink- und Brauchwasser mit
der Seilbahn in 500-l-Tanks von

Seite 4

300 US-Studenten in Innsbruck

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1983, Nr. 7