Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1980

/ Nr.6

- S.10

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Vom Rathaus weht die blaue Europafahne
(Gr) Wenn die Stadt Innsbruck
Fahnenschmuck trägt, ziert die
blaue Europafahne mit ihren
goldenen Sternen das Rathaus
und weist so darauf hin, daß die
Tiroler Landeshauptstadt Trägerin des Europapreises ist und
sich daher mit Recht Europastadt nennen kann. Diese Auszeichnung ist selten, unter den
österreichischen Städten wurde
sie nur Wien und erst vor kurzem auch Graz ebenfalls zuteil.
Das Attribut „Europastadt"
wird nicht verschenkt, sondern
ist an den Nachweis erbrachter
Leistungen in der internationalen Verständigung und in der
Einigung Europas gebunden,
mit dem Innsbruck unter nahezu hundert anderen Bewerbern
bestehen mußte.
Als Mitglied nationaler österreichischer Vereinigungen, die
auch der zwischenstaatlichen
Zusammenarbeit der Gemeinden dienen, wie der Österreichische Städtebund und der Österreichische Gemeindebund, hat
sich Innsbruck schon bald nach
1945 den europäischen Zielsetzungen angeschlossen. Die
Innsbrucker Bevölkerung förderte diese europäischen Initiativen der Stadtführung stets mit
großer Anteilnahme, was im
zahlreichen Besuch europäischer Veranstaltungen, in der
Pflege der Partnerschaft mit
den europäischen Schwesterstädten Freiburg und Grenoble,
in besonderem Maße in der
Aufgeschlossenheit für den Jugendaustausch nach dem Krieg,
wofür Innsbruck 1946 den Rahmen für die Jugend ganz Europas schuf, und in zahlreichen
anderen Belangen vielfältigen
Ausdruck fand.
Innsbrucks Bürgermeister Dr.
Lugger bekleidet schon seit vielen Jahren maßgebliche Funktionen im Europarat. So wurde
er 1959 Vizepräsident des Rates
der Gemeinden Europas und
Präsident des Finanzausschusses, von 1968 bis 1970 übte er
das Amt des Präsidenten der
Europäischen Kommunalkonferenz und des Vorsitzenden
Seite 10

tenkommission des Rates der
Gemeinden Europas 1954 in
Innsbruck tagte, um hier die
Verfassung des Rates auszuarbeiten, oder daß im Jahre 1963
der Rat der Gemeinden Europas in Innsbruck seine Präsidialsitzung abhielt, um auch
Beispiele für die enge Verbundenheit zwischen Stadt Innsbruck und Europarat zu erwähnen. Besondere Impulse europäischer Zusammenarbeit gehen auch von der Universität
aus und von Innsbrucks modernem Kongreßhaus, das zu einer
Brücke internationaler Verständigung wurde.
Besonders gewertet wurde im
Europarat,
daß Innsbruck
durch zahlreiche internationale
Sportwettkämpfe die weltweite
Begegnung der sportbegeisterten Jugend gefördert hat, wobei
vor allem auf die Durchführung
der Olympischen Winterspiele
verwiesen wurde.
So konnte der Innsbrucker Bürgermeister am 28. Jänner 1965
in Straßburg den Europapreis
1964 für die Tiroler Landeshauptstadt in Empfang nehmen. Seither ist Innsbruck Europastadt.

Innsbruck

erhielt den Europapreis

des Ständigen Ausschusses der
Kommunalkonferenz des Europarates aus. Von 1971 bis 1975
war er Vizepräsident der unter
seiner Führung in Europakonferenz der Gemeinden und Regionen umbenannten Kommunalkonferenz des Europarates.

1964 und ist

Europastadt

Und seit 1976 leitet Dr. Lugger
als Präsident den wichtigen
Ausschuß für regionale Probleme und Raumordnungsfragen.
Das persönliche europäische
Engagement des Bürgermeisters
war schließlich auch mitentscheidend dafür, daß die Statu-

Wenn man freilich Innsbrucks
europäische Funktion, die im
Europapreis ihre Würdigung
gefunden hat, in die vergangenen Jahrhunderte zurückverfolgt, so stellt man fest, daß die
Stadt am Inn, die das Symbol
der Brücke in ihrem Wappen
trägt, schon ihre Entstehung
der Notwendigkeit verdankt,
Ufer mit Ufer zu verbinden. Im
Kreuzungspunkt der Verkehrswege, die vom Süden in den
Norden und vom Westen in den
Osten führen, war Innsbruck
stets Mittler und Brückenkopf
im Austausch wirtschaftlicher
Güter wie ideeller Werte und
hat so nicht unwesentlich dazu
beigetragen, daß im Wechsel
der Jahre die Wirtschaft des europäischen Raumes gesichert
und das geistige und kulturelle
Antlitz Europas geprägt wurde.
(Foto: Gustav Sonnewend)

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1980, Nr. 6