Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1975

/ Nr.1

- S.5

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Spielen keinerlei Beispielsfolgen
nach sich gezogen hätte."
So habe die Stadt die teuerste Art
der Geldbeschaffung, nämlich die
Begebung einer öffentlichen Anleihe, wählen müssen. Diese Haltung des Finanzministeriums sei
deshalb unverständlich, da sich
Bund, Land Tirol und Stadtgemeinde Innsbruck seinerzeit gemeinsam und einmütig zur Ausrichtung
der Olympischen Winterspiele entschlossen haben. Man hätte also
mit Recht eine Hilfestellung, die
den Bund nicht das geringste gekostet hätte, erwarten können.
Stadtrat Dr. Seykora kam zum
Schluß: „Wie Sie meinen Ausführungen entnehmen wollen, ist die
finanzielle Situation der Stadtgemeinde angespannt. Ich kann es
daher nicht wie in den vergangenen Jahren bei ernsten Worten der
Mahnung und einem allgemeinen
Aufruf zur Zurückhaltung und Disziplin bei der Genehmigung von
Ausgaben im nächsten Jahr bewenden lassen. Ich muß vielmehr
darauf hinweisen, daß dieses Budget nur mit eiserner Disziplin und
Sparsamkeit und ohne jede Ausweitung erfolgreich durchgeführt
werden kann. Die Genehmigung
von Nachtragskrediten wird nur in
absoluten Ausnahmefällen und nur
dann möglich sein, wenn zu ihrer
Bedeckung entsprechende Einsparungen angeboten werden können.
Eine Bedeckung durch Mehreinnahmen kommt nicht mehr in Frage,
da ansonsten der Ausgleich des
präliminierten Abganges niemals
erreicht werden könnte". Im kommenden Jahr bliebe keine andere
Wahl, als bei festgestellten Verstößen nicht nur eine nachträgliche Genehmigung zu versagen,
sondern auch die entsprechenden
disziplinären Konsequenzen einzuleiten. Um einer drohenden Liquiditätsenge im Spätherbst 1975, wo
allein für den Schuldendienst 120
Millionen Schilling bereitzustellen
seien, vorzubeugen, würden einerseits diverse Außenstände
raschlest abgebaut werden müssen,
andererseits aber sei von der Finanzabteilung zu Beginn des Rechnungsjahres ein Finanz- und Liquiditätsplan zu erstellen. Weitere
Maßnahmen zur ordnungsgemäßen
Abwicklung des Voranschlages 1975
— vor allem eine Ausweitung der
Sperren — seien Anfang kommenden Jahres im Finanzausschuß zu
beraten.
Mit der Würdigung der kollegialen

Haltung und der Einmütigkeit, die im
Finanzausschuß bei der Budgetberatung geherrscht hatten und mit dem
Dank an alle Mitglieder des Finanzausschusses, im besonderen an den
Obmannstellvertreter im Finanzausschuß, Stadtrat Hackl, und dem Leiter der Magistratsabteilung III, Obermagistratsrat Dr. Wammes mit seinen Mitarbeitern, beendete Stadtrat
Dr. Seykora seine Berichterstattung
zum Jahresvoranschlag 1975.
Nach eingehender Debatte wurde
der Haushaltsplan der Landeshauptstadt Innsbruck für das Rechnungsjahr 1975 wie folgt festgesetzt:
Ordentliche Gebarung
Einnahmen
Ausgaben
Zuschußbedarf

S 1.018,463.800.—
S 1.076,707.200.—
S
58,243.400.—

Außerordentliche Gebarung
Plan A - Allgemeiner Plan
Einnahmen

S

396,136.000.—

Ausgaben

S

396,136.000.—

Plan B - Sonderplan XII. Olympische Winterspiele 1976
Einnahmen
Ausgaben

S
S

Wirtschaftsplan
Innsbruck

der

A Erfolgsplan
Aufwendungen
Erträge
Verlust

S
S
S

324,660.000 —
324,660.000.—
Stadtwerke

590,541.000.
527,887.000.
62,654.000.

B Finanzplan
Einnahmen
Ausgaben

181,196.000.
181,196.000.

Erste städtische Àltenstube eröffnet
In dem vor rund einem Jahr seiner
Bestimmung übergebenen Höttinger Wohnheim fand am 6. Dezember 1974 eine kleine Feier statt, in
deren Rahmen die erste städtische
Altenstube von Bürgermeister Dr.
Lugger eröffnet wurde. Sie ist in
zwei äußerst gemütlich eingerichteten Bierstuben des Heimes untergebracht —- ein gut bürgerliches Gasthaus sieht von innen nicht anders
aus — und wird jeden Dienstag und
Donnerstag von 14.30 Uhr bis 17.30
Uhr allen betagten Mitbürgern offenstehen. Die Betreuung der alten
Menschen wird von ausgebildeten

Altenbetreuern, den städtischen Diplom-Sozialarbeitern, übernommen,
denen es in erster Linie darum
geht, den Betagten das Gefühl der
Geborgenheit zu geben sowie ihr
kreatives Schaffen zu wecken und
ihnen durch Anleitung eine sinnvolle Beschäftigung zu ermöglichen.
Eine Umfrage während der ersten
Nachmittage wird zeigen, ob neben
Spiel-, Sing- und Bastelrunden weitere Initiativen erwünscht sind. Daneben sollen ein kleiner Imbiß sowie aufliegende Zeitschriften beitragen, hier eine echte Begegnungsstätte zu schaffen, an der sowohl

Bürgermeister Dr. Lugger und der für das S o z i a l a m t zuständige amtsf. G e m e i n d e r a t Dr. K u m m e r
im K r e i s e der betagten Mitbürger.
( F o t o : Murauer)

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