Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)
Jg.1969
/ Nr.4
- S.3
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Gesamter Text dieser Seite:
e r w ä h n e n , die
Wahlurnen
Hochschüler
gerufen.
Nur
zu d e n
fordert weit mehr, als
knappe
an
60 P r o z e n t h a b e n v o n I h r e m W a h l recht G e b r a u c h g e m a c h t .
oder
noch niedrigere
Ähnliche
Beteiligungs-
ziffern k e n n e n wir aus Betriebsratswahlen
in g e w e r b l i c h e n
und
striellen
Unternehmungen
anderen
Anlässen.
der
man
in
W a c h he it,
und
ein
Ist d i e
tungen
besonderer
Weise
Urteil
zuspricht,
demokratischen
Einrich-
müde
D i e F r a g e w ä r e , so will mir
Tatsachen
sprechen
Jugend.
wohl
Die
Sie
gegen
nicht
tung immer
jene,
die
aber
sich
der
Mitverantwor-
gerade dann
eben
gegen
sprechen
staatsbürgerlichen
wenn
schei-
genannten
Wahlen
erinnern,
unmittelbar
vor der Tür stehen. Der noch
fühligen
Jugend
kann
auf
W e i s e die Tür zum breiten
der
staatsbürgerlichen
wortung eher
an
unter
verleidet
sogar
Liebe
junge
den
daher
diese
zum
Anlaß
nehmen,
Blickrichtung
und
die
Wahlen
mich
Wahlen
Mitverantmit-
werden.
Freunde,
lassen
Sie
Jungbürgerfeier
auf
Ihnen
ohne
irgendwelche
und g a n z e i n f a c h als
germeister
Mitsorge
einige
am
Bür-
Gedanken
öffentlichen
zur
Leben
v o r z u l e g e n . S i e a l l e s t e h e n in e i n e r
G e m e i n s c h a f t v o n M e n s c h e n , s e i es
in
der
Familie,
in
der
Schule,
im
täglichen M i t e i n a n d e r eines Heimes
o d e r des A r b e i t s p l a t z e s . Sie h a b e n
Ihren
Bezug
schaften
in
Wohltaten
zu
all
solchen
dem,
Gemein-
was
empfangen
Sie
an
haben
und
i m m e r w i e d e r e m p f a n g e n , in a l l e m ,
was
Ihre
Dankbarkeit,
Ihr
Ver-
t r a u e n , Ihre Z u w e n d u n g f i n d e t . S i e
gestalten
aber
schläge
Ihre
im
diese
auch
mit
und
Gemeinschaften
durch
Ihre
Anregungen,
individuelle
Eigenart
Falle verschiedener
Nur
so
durch
wohl-
Auseinandersetzung.
bleiben
menschliche
lebendig,
Früchte,
es
gibt
damit
-—
Meinungen
meinschaften
und
Vor-
und
- a u c h in d e r e h r l i c h e n u n d
wollenden
auch
ein
tragen
Gesie
Fortschreiten
einen
wenn
wird.
Stellen Sie sich d e n A n f o r d e r u n g e n
politischer
Mündigkeit!
Das
bedeutet zunächst: N e h m e n Sie A n teil a m ö f f e n t l i c h e n
Geschehen!
Suchen und nützen Sie die M ö g l i c h k e i t e n d e r I n f o r m a t i o n ! Es k a n n
Ihnen nicht g l e i c h g ü l t i g sein, w a s
im ö f f e n t l i c h e n L e b e n v o r g e h t .
Dann
aber:
Setzen
mit
genommen
und
tion erarbeitet
Sie
dem, was
sich
sich
Sie
als
Informa-
haben! Ubernehmen
Sie keine S c h a b l o n e n , w i e
immer
Sie
diese
sich
Ihr
auswahr-
sein
mögen!
eigenes
Urteil,
gängig
Bilden
auch
w e n n d a s nicht i m m e r b e q u e m sein
m a g ! Unterscheiden Sie p r o p a g a n distische Ü b e r t r e i b u n g e n
licher
von
sach-
Information!
H a b e n S i e s i c h I h r e M e i n u n g , Ihr
Urteil gebildet, so stellen Sie sich
freimütig
dem
Dialog!
Im
Ges p r ä c h mit M e n s c h e n a n d e r e r p o litischer M e i n u n g b e w ä h r t sich die
eigene
Uberzeugung,
lernt
man
a n d e r e G e s i c h t s p u n k t e k e n n e n . Im
Meinungsaustausch
mil
Trägern
einer öffentlichen
Funktion
oder
mit
Repräsentanten
des
Wählervertrauens, die auf
G i und
ihres
A m t e s m i t d e n in F r a g e s t e h e n d e n
Dingen
befaßt
sind, ergibt
sich
manche
Korrektur
bestehender
M e i n u n g e n und auch m a n c h e Hilfe,
um zu einem sachlicheren Urteil zu
k o m m e n . D a b e i ist d u r c h a u s k e i n e
Scheu
angebracht,
eine
offene
S p r a c h e zu führen — a b e r a u c h
keine Angst, überredet zu werden.
Ihr g e s u n d e s E m p f i n d e n l ä ß t S i e
rasch merken, ob A r g u m e n t e stichhältig sind o d e r nicht.
diese
Bereich
zugeworfen
Beteiligung
fein-
gelegentlich
zu treten,
man dazu verhalten
einander
geworden?
nen, falsch gestellt.
die
aus
Jugend,
U n v o r e i n g e n o m m e n h e it
kritisches
unserer
indu-
und
die W a h l u r n e
wirklichen
Fortschritt.
Ist e s s o s c h w e r , d i e s e e c h t m e n s c h lichen V e r h a l t e n s w e i s e n d u r c h z u z i e h e n , hinein in d i e B e r e i c h e a u c h
des öffentlichen Lebens: der G e meinde,
des
Landes
und
des
Staates? Das hieße die politische
M ü n d i g k e i t in i h r e m u m f a s s e n d e n
A u f t r a g w a h r n e h m e n und d a s er-
Jugend soll das öffentliche Leben mitgestalten
Information, Urteilsbildung und Dialog a b e r k o m m e n nur d a n n v o l l z u m
T r a g e n , w e n n sie letzten E n d e s zur
Übernahme
von
Verantwortung
f ü h r e n , w e n n sie d a s Rüstzeug s i n d ,
um einen konkreten
Beitrag zur
Gestaltung und Bewältigung auch
öffentlicher A u f g a b e n , also" Aufg a b e n für die A l l g e m e i n h e i t , zu
leisten. D a s m u ß d u r c h a u s nicht nur
im R a h m e n der politischen Parteien
geschehen und
dazu
muß
man
a u c h nicht u n b e d i n g t Führungsstellen e i n n e h m e n . Leitende P o s i t i o n e n
o d e r s t i l l e M i t a r b e i t , d a s e i n e ist
nicht
weniger
wichtig
als
das
andere. W a s erfolgreich
vertreten
w i r d , ist i m m e r a u c h g e t r a g e n v o m
Einsatz und d e r M e i n u n g
vieler
Ungenannter.
Bemühen gesetzt sind und Sie werden ebenso die vielen
Gelegenheiten w a h r n e h m e n , w o M i t g e s t a l tung, w o U m w a n d l u n g , w o W e i t e r entwicklung
möglich
und
erfolgr e i c h ist.
Staatsbürgerliche
Mitverantwor-
t u n g , l i e b e F r e u n d e , ist k e i n e
Angelegenheit,
ist
kein
fade
Vorwand
für eine Gleichschaltung aller
ger.
Staatsbürgerliche
wortung
keiten,
in
den
wie
vielen
sie d i e
Staatsform
Bür-
MitverantMöglich-
demokratische
bietet,
kann
echtes
A b e n t e u e r sein. Ein A b e n t e u e r , d a s
gerade
des
würdig
ist.
Einsatzes der
Und
das
dort ereignen kann, w o
in
welcher
Rahmen
Form
und
immer
Jugend
sich
überall
jemand
in
Mitsorge,
Liebe junge
Freunde, wenn
Sie
d i e s e n W e g in d i e
Mitverantwort u n g g e h e n ; d a n n w i r d sie Ihnen
nicht als lästige Pflicht e r s c h e i n e n ,
d a n n ist sie I h n e n
schöpferische
T ä t i g k e i t , d i e S i e stets n e u a n z u sprechen vermag.
verantwortung
Sie w e r d e n d a b e i auch viel G u t e s
u n d E d l e s im M i t m e n s c h e n
entd e c k e n , Sie w e r d e n ehrliche U b e r z e u g u n g auch im Partner a n d e r e r
weltanschaulicher oder politischer
Gesinnung finden. Sie werden aber
a u c h n i c h t in d i e G e f a h r s t ä n d i g e r
Unzufriedenheit und Nörglerei geraten, die jenen droht, die ständig
abseits stehen u n d s a c h l i c h nicht
überprüftes Kritisieren z u m Selbstzweck werden lassen. Sie werden
an die G r e n z e n des
Möglichen
stoßen, die jedem
menschlichen
wendet sein, setzen Sie die
über
und
Hilfe
anderen Menschen
N e h m e n Sie, liebe
und
Jungbürger,
zur
Mitgestaltung
lichen
nicht
Lebens
mit
leistet.
diese
Einladung
unseres
Sie
heutigen
Ihrer M i t a r b e i t
sicher:
Ihnen
die
Tiroler,
auf
diese
Feier
beglückenden
Wohl
jedem
von
gen
reich.
einer
aus
Sei
seien
Weise
wird
zu
zu
Ihnen
hat
höher
geschla-
Sie
Sternstunde
der
sein,
Erlebnis.
das
für
Öster-
im
Banne
unserer
schichte standen, daß
Schönheit
kleinen
! Und
Begeisterung
es, d a ß
es
be-
Innsbrucker,
Österreicher
einem
Sie
geeigneten
Tatsache,
Herz schon einmal
öffent-
Lassen
Schritte, suchen Sie die
Wege
Mit-
gegen-
Jungbürgerinnen
an!
der
—
welchem
Sie v o n
Geder
österreichischen
3