Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)
Jg.1959
/ Nr.5
- S.8
Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Seite 8
Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Nummer 5
Naturliche Bevölkerungsbewegung
Statistisch» Amt der Stadt Innsbruck gibt fegende
d a >," o il »O r t o a ii s ä s I 15i r
insgesamt
Standesfälle
im A p r i l
1959
1958
195?
1959
195«
IU57
102
87
82
IN: 81
I«": 80
«,0
61
48
197
222
226
88
110
Knaben
davon.
Mädchen
104
112
113
50
53
93
110
113
49
5?
ehelich
157
190
199
79
97
40
32
27
20
13
6
6
3
2
4
130
117
117
85
86
Eheschließungen
Geburten
unehelich
Totgeburten
Sterbefälle
inännl.
davon
„.
weibl.
65
59
59
48
42
65
58
58
47
44
58
d K^k 5
0
6!j
115
57
58
98
17
89
38
51
V
Leiträ^e von Dr. Karl
Innsbruck vor hundert Jahren
M a i 1859:
1. weilt die Großherzogin von Hessen-Darmstadt auf der
Durchreise in Innsbruck.
4. t r i f f t ein Bataillon des 40. Infanterieregimentes
Noßbach ein.
— zeigt bei der Innbrücke ein I . Liebich ans Ungarn seinen dressierten afrikanischen Elefanten „ M i ß Dznba".
Der E i n t r i t t kostete 10 kr.
6. findet im Musikvereinskonzert die Liedertafel mit den
Chören „Die Heimat" von Storch und „Der dentsche
Marsch" von Kücken großen Beifall.
9. fällt ein Passagier ans der Fahrt von Hall nach I n n s bruck aus dem Eisenbahnzng nnd stirbt (Wohl der erste
derartige Fall hier!).
11. treffen weibliche Sträflinge ans Venedig unter m i l i tärischer Begleitung ein und werden im Strafhans untergebracht. Die im Sticken, Nähen, Stricken und S p i n nen bewanderten Häftlinge übernahmen Aufträge für
derartige Arbeiten.
12. trifft ein Tiertransport mit seltenen Affen aus London
für den noch immer hier gastierenden I . Liebich (siehe
4. M a i ) ein.
1!i. erscheint der „Bote für T i r o l " wegen des Ablebens Erzherzog Johanns am 11. d. M . mit Trauerrand. I m
Nachruf heißt es unter anderem:
„Erzherzog Johann kaunte nud liebte nnser Land und
unsere Berge, er kannte und liebte nnscr Volk und unsere
Sitte, er war i n allen Phasen einer schicksalsvollen Zeit
ein bewährter Frennd von T i r o l nnd Vorarlberg, für
dessen Wohl und Wehe der edle Fürst ein so warmes
Herz hatte. Wohl gibt es daher auch nicht eine Hütte in
unserem Vaterlande, i n der sein Name nicht gekannt nnd
mit Achtung und Liebe genannt wird, keinen Sohn unserer Berge, dem die Nachricht seines Scheidens nicht
eine Trauerbotschaft ist. Wie der erlauchte Verblichene
das Schützenwesen unseres Landes dnrch Rat und reiche
Spenden ermunterte und hob, ist bekannt, und landbc-
kannt ist die Leutseligkeit des geliebten Fürsten, die rasch
jedes Herz gewann. Als vor 11 Jahren der Strom der
Revolution durch Europa rollte und unser Alpenlaud
"durch feindlichen Einbruch bedroht wnrdc, war es Erzherzog Johann, der nach T i r o l kam, zn den Waffen rief
nnd mit Rat und Tat dem Vatcrlandc zur Seite
stand < . ."
— übergibt Hosrat Franz F r h . b. Spiegelfeld ein StaatsPapier im Werte von 100 Gulden lund später nochmals
200 Gulden) für die Kriegskassa. Diese patriotische Handlung - " der Krieg gegen Sardinien war knrz zuvor ansgebrochen — fand Nachahmung! so gab z. B. der I n n s bruckcr Ehrenbürger Auton v. Scheucheuslucl IMO G u l deu.
14. wird ein feierlicher Tranergottesdie-nst für Erzherzog
Johann abgehalten.
15». widmet der Statthalter Erzherzog Carl Ludwig liMO
Gulden aus seiner Privatkassa für die Tiroler Landesverteidigung.
N». legen das Handels-^tasino und das Dentsche Kaffeehaus
die „Kölnische Zeitung" wegen ihrer Einstellung gegen
Osterreich nicht mehr auf.
— bietet die Waguer"sche Buchhandlung karten vom italienischen Kriegsschauplatz an.
17. wird Nagillers Oper „Friedrich mit der leeren Tasche"
im Natioualtheatcr iu Kouzcrtform ohue Kostüme ausgeführt," der Chor umfaßte 100 Mitwirkende.
M . stellt Bürgermeister Neuner auf die Beschwerde, daß die
Eiuquartiernugsbolletten der Soldaten leine Gasscunameu enthalten und manche Hauvnnmniern nich! ersichtlich seien, so daß die Soldaten lange herumsuchen muß
ten, richtig, daß „jede Bollette" die Gasse enthält und dem
Magistrate lein Haus bekannt ist, aus welchem die Nnm
mer uicht ersichtlich wäre".
^"»". veraustaltet die Marianische Herren, und Vürgerkon«
gregation einen Bittgang um den Tegen des Himmels
in der Kriegszeit.