Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1956

/ Nr.9

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

zcnt), Hail!?" und Kleingärten 201,93 Hektar sl),1 Pro
zent), Weingärten 0,60 Hektar, Obstanlagen 23,0 <
Hektar (0,1 Prozent), Baumschulen 2,86 Hektar, Wiesen 1.090,30 Hektar (2,4 Prozent), Neiden 204,93
Hektar (0,5 Prozent), Alpines Grünland 6.251,92
Hektar (14,0 Prozent), Streuwiesen 1(i,33 Hektar,
Waldungen 6.685,5)5 Hektar (15,0 Prozent). Gewäs"
ser einschließlich Ätoorflächcn 176,7(i Hektar (0,4 Pro
zent), Gebäude- und Hosfläch,en 332,10 Hektar
(0,7 Prozent), Qdband, UnÜand nisw. 29.345,96 Hektar
(65,5 Prozent).
Uin die 5kata!sterfläche des Stadtgebietes von I n n s bruck auf Grund der Erhebun"gsevgcbnifse feststellen zu
können, müssen von der Wirtschaftsfläche die eigenen
Überlanger in Abzug gebracht und die fremden Uberländer dazu gerechnet werden. Die!sc BcrechnlUNig ergab

Nummer .">

eine Fläche von 10.175,45 Hektar. Das bisher liel
tende Ausmaß des Stadtgebietes betrug l0. l7<»,<»5
Hektar. Die Verringerung um 1,2l1 Hektar erklärt sich,
wie kürzlich Neu ver Messungen ergaben, ans einem
I r r t u m , der bei der letzten Vermessung im Flughafen
geländc in Hotting, die vor zirka 100 Jahren stall
fand, unterlaufen war.
Von diesen 10.175,45 Hektar entfielen ans "Acker
land 3,9 Prozent, ErwerbAgartcnland 0,6 Prozent,
Hans- und Kleingärten 2,0 Prozent, Obstanlagen
0,2 Prozent, Wiesen 10,7 Prozent,,Weiden l,8 Pro
zent, Alpines Grünland 5,4 Prozent, Streuwiesen
0,2 Prozent, Waldungen 37,9 Prozent, Gewässer ein
schließlich Moorflächcn 1,6 Prozent, Gebände nnd
HoMächen 3,2 Prozent und aulf Unhand, Ödland usw.,
32,6 Prozent.

Zur Geschichte der Ehrenbürger-Ernennungen
Von D r . K a r l Schabelbauer
V o r einiger Zeit wnrdc ans Salzburg die Anfrage
gestellt, anf welcher rechtlichen Grundlage in I n n s bruck die Ehrenbürger er ncnnnngcn ursprünglich erfolgt seien. Vben"so loie in Salzburg war nnn auch
hier diesbezüglich aktemuäßig nichts festzustellen.
Allerdings deutete alles daraus hiu, daß es sich dabei
um eine Ghrnng handelte, die einzig Angelegenheit
der Gemeindeverwaltung war. Bekannt war lediglich,
daß der Gouverneur von T i r o l , K a r l Graf Chotek,
am 16. M a i 1825 als erster die Ehrenbürgerfchaft von
Innsbruck «halten hatte. B i s 1850 wurden dann
noch nenn weitere Ehrenbürger ernannt. A m 16. Februar 1850 bekam der k. k. Stadt- nnd Landreclüspräsident Franz Graf Alberti von Poja als elfter die
Ehrenbürgerurkuude. Z u r Lösnng der aufgeworfenen
Frage wäre es schon wertvoll gewesen, wenigstens
den Text jener ältesten Ghrcnbürgcrurknnden zu kennen, aber leider fanden sich auch davon nirgends Ab

schritten.
Durch! Zufall war es nun infolge der Liebenswürdigkeit des Herrn Livio Graf Alberti von Poja in
Völs bei Innsbruck möglich, den Wortlaut jeuer
Ghrenbürgcrurbunde vom 16. Februar 1850 abzuschreiben, wofür an dieser Stelle bestens gedankt sei.
Bevor er hier mitgeteilt wird, noch einige Angaben
über den Geehrten.
Franz Graf Alberti-Poja war am 29. >April 1790
in Tricnt geboren, hatte sich am 27. August 1825
mit Elisabeth Gräfin Consolati vermählt und war am
30. M a i 1852 gestorben. I m Provinzial Handbuch
von T i r o l und Vorarlberg des Jahres 1845 steht
über ihn folgendes: „Herr Franz Gvaif von Alberti
Poja, Präsident des t. k. Stadt-" nnd Landrechtes,
auch Wechselgerichtes zu Innsbruck, Tiroler Land
mann, Doktor der Rechte, Direktor der juridischen
politischen Studien an der k. t. Universität zu I n n s
vrnck, Kurator des Ferdiuaudeums daselbst, Mitglied
der k. k.
und des geogno
stisch^m onta n istischen Vereines in T i r o l und Vorarlberg, Präses der juridischen Fakultät, Wohnnng Neustadt N o . 2 1 2 . " I n seinem Testament vermachte er 60.000
Gulden an drei karitative Vereinigungen, um einen

„Beitrag zur Besserung der leider schon degenerierten
Sitten zu leisten und um die Treue gegen die Ne
gierung sowie die Liebe und Zuneigung zum regiereu
den Staatsoberhaupte zu stärken". M i t kaiserlicher
Entschließung vom 28. Dezember 1849 wurde Graf
Alberti in den Ruhestand versetzt und ihm das Ritter
kreuz des k. k. Leopold-Ordens verliehen.
Die Ehrenbürger-Urkunde ist dann in der verme!
fältigten Familiengeschichte der Grafen Alberti-Poja
folgender ma ße 11 b e schr i e bei i :
„ I n einein roten, reich" mit Gvldverzicrnngen ver
fehenen Samteinband, mit dein in einer silbernen und
vergoldeten Kapsel eingegossenen Wachssiegel der
Stadt Innsbruck, welches aus einer Seite den Tiroler
Adler, auf der Aversseite das Wappen der Landes
Hauptstadt trägt, ist das D i p l o m enthalten, mit den»
dem Grafen Franz A recht verliehen wurde. Hier der Text: ,Wir Bürger
meister, Massistratsräthe und Mitglieder des großen
Bürgeransschusses der .^rouland"s Hauptstadt I n n s
brück erklären hiemit feierlich, daß w i r uns und die
ganze von uns vertretene Bürgerschaft gegen den hoch
gcboruen Herrn Franz Grasen von AlbertvPoja, tiro
tischen"Landmann, Doktor der Rechte, k. t. emeritirten
Stadt- und Landrechts Präsidenten, Ritter des k. k.
Leopoldsordens etc. zur dankbarsten "Anevkenunnq vev
pflichtet halten.
Seiner umsichtvollen Leitung war seit zehn Jahren
der Gerichtshof anvertraut, dessen Entscheidungen die
Bürger in ihrem Rechte, ihrer Sicherheit, Freiheit
nnd Ehre schützen müsseu, iu dessen Hände der geseh
liche Schutz unserer Waisen gelegt ist. I n dieser Stel
lung des Herrn Grasen Alberti haben w i r nicht min
der seine ausgezeichneten Kenntnisse als seine strengste
l^erechtigkeit, gepaart mit echter Humanität und dem
freundlichsten Wohlwollen gegen jedermann lenn."ü
nnd hochschätzen gelernt. Ebenso hat uns zur hoch
aä"/.nngovollsten Anerkennung gezwungen Seine reg<>
Anteilnahme an Allein, was das allgemeine Wohl der
Stadt nnd des Landes fordern kann. Während Seine
"^eit nnd Anstrengung gewidmet war der Leitung der
jllridischpolitischen Fakultäten an unserer Hochschule,