Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1947

/ Nr.10

- S.7

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Nummer 10

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Eiiiiiicrung an seinen Ledeuolaus. Am 20. Oktober 1822
!^iü David alo ^veiler Sohn des l. f. Zollaintsschrcibers
Nilolaus Schönberr ;u ,K>uepas> bei Neutte ;ur Welt. Nach
Becndiguug seiner Gvinnasialstudien, denen er ;» Merau,
Hall und Innsbruck oblag, trat er in dao Brnediltinerstist
Marienbcrg ein, das er jedoch nach einiger Zeit wieder verließ. I m Herbst 1844 begab sich Schvnhcrr nach Wien zum
Besuche des Polytechnikums; zn Beginn des Jahres 1 8 l 8
nnisüe er wegen schn"crer Erkrankung der Mutter, die alsbald starb, nach Hall ^lrückkeluen, .Nun trat er in die Re?
dattion der neugcgründeten Schü!)cn;citnng ein, die er seit
185s) selbständig leitete; er gestaltete ste zur politischen
„Volks- und Schützenzeitung" nm, die rasch großes Ansehen
erwarb.
Seit 1^51 war Sckönberr >>vei Jahrzehnte lang Sä"ützcnmeister des Landeohauptschieststaudes. E i n Besuch des
bekannten .Kunsthistorikers Wilhelm Lübke (geb. 1820,
Dortmund, gest. 1893, Karlsruhe) in Innsbruck zum S t u dium des Grabmales Kaiser M a r i m i l i a n I . bildete den A n las,, das; sich Schönberr nunmehr mit Eifer der Geschichtsforschung zuwandte. Zur Leitung des fürstlich Thurn- und
Tario"schen Archivs bcrufeu, gclaug es ihm, eine Stelle am
Archive der Statthaltern zu verschaffen und so dem Lande
seine wertvolle Arbeitskraft zu erhalten. I n der Folgezeit
schuf Schönherr mm eine stattliche Anzahl bedeutsamer
tunst- und kulturgeschichtlicher Arbeiten. Obwohl selbst bescheiden und völlig uneigennützig, erlebte er doch mancherlei
anerkennende Ehrungen, wie die Erhebung in den Adelsstand. Zwei Monate nach dem Hinscheiden des berühmten
Schweizer Kulturhistorikcrs Jakob Vurckhardt (geb. 1818,
Basel, gest. 8. Aug. 1897 cbendort) legte auch Schönherr
seine Feder für immer aus der Hand.
Etwa 20 Arbeiten Schönhcrrs gehören der Innsbrucker
Stadtgeschichte a n ; an diese sei i n den folgenden Zeilen

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erinnert. Alo bedeutendste wissenschaftliche Leistung gilt seine
Geschichte des Marimilian-Grabmales. Sie war der Ansgangopunkt für alle weilereu Untersuchungei!, die diesem
Tbema seither die besten heimischen .Kunsthistoriker widmeten- erwähnt sei nur das Praelttwerk Vinz. Dberhammcrs
und das jüngste Buch Jos. Ncingartners über Gilg Scsselschrciber. Darin findet sich ;. B . folgende Feststellung: „Erst
Schönherr hat in seiner Publikation der ar^ivalischen Quellen l l ^ l ) nnd in seiner daraus fustexden grosien Arbeit
über die „Geschichte deo Grabmales .Kaisers M a r i m i l i a n I . "
auch die Persönlichkeit Sefselsebreibero llar herausgestellt.
A l s zweitbeste Leistung Echönhcrrs gilt seine Abhandlung über Alexander Eolin und sein Werk. Hicni verfasite
Heinr. Hammer „Nachträge und Studien ^u A l . E o l i n "
und widmete dem Bildhauer von Mechrln auck ei» Bändcheu der Sammluug „Die .Kunst in T i r o l " .
Sozusagen Sckönherrs Licblings-Innsbrucker war der
Maler und Feldhauptmann P a n l Dar, dessen Leben und
Wirken er in einer ausführlichen Studie darlegte. Dabei
bedauerte er, keine Berichte des Hauptmannes Dar aus dem
Feldlager von Z i r l vonufindcn, wohiu dao Innobrucker
Fähnlein beim Einfall der Tchmalkaldncr im Jahre 1546
ausgerückt war. Diese, von Schönhcrr vermisiten, kulturgeschichtlich wertvollen Schreiben an den R a t der Stadt
Innsbruck haben sich glücklicherweise dock erhalten und
kommen demnächst in der Festschrift für Univ.-Prof. Heinr.
Hammer zur Veröffentlichung.
Überdies verherrlichte Tchünhcrr seinen Liebling noch i n
einem humorvollen Vortrag und wollte ihn sogar ^um Helden eines Romanes machen, dem er den Titel geben wollte
„ P a u l Dax, der Maler und Landsknecht von Innsbruck";
leider soll davon nur das erste Kapitel „ A m Wappcnturm"
— dessen derzeitiger Verbleib nicht bekannt ist — vollendet
worden sein.
(Schluß folgt.)

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